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SID-Aufwärmrunde: Vier Kernpunkte für das Rennen in Abu Dhabi
Es ist angerichtet: In Abu Dhabi fällt die Entscheidung im dramatischen Titelkampf der Formel 1. Behält der WM-Führende Lando Norris im finalen Showdown (14 Uhr/Sky) die Nerven? Kann sich Max Verstappen noch den fünften Titel sichern? Oder wird doch Oscar Piastri der lachende Dritte sein? Ein Ausblick auf das letzte Saisonrennen.
NERVEN: Lando Norris hält weiterhin alle Trümpfe in der Hand. Auf Platz zwei startet der Brite in den Grand Prix, beendet er in Abu Dhabi auch das Rennen auf einem Podestplatz, ist er zum ersten Mal in seiner Karriere Formel-1-Weltmeister - und damit am Ziel seiner Träume. Norris weiß, dass sein McLaren unter normalen Umständen gut genug ist, um ihn auf dem Podium zu halten. Deswegen ist es umso wichtiger, dass er sich aus brenzligen Situationen hält und zu jeder Zeit richtig einschätzt, wie viel Risiko er gehen will. Zudem muss er aber auch hoffen, dass sich sein Team keinen weiteren Taktik-Aussetzer wie zuletzt in Katar leistet. Behalten McLaren und vor allem Norris die Nerven, sieht es sehr gut aus - doch gerade da wittert die Konkurrenz ihre Chance. "Normalerweise wenn Max neben Norris steht, ist dieser nervös geworden", stichelte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko nach dem Qualifying bei Sky.
DRUCK: Mit einer Machtdemonstration am Samstag erhöhte Max Verstappen den Druck auf das McLaren-Duo gewaltig. Der Niederländer wird beim Start alles daran setzen, um vor seinen Konkurrenten zu bleiben, um dann das Feld zu kontrollieren - mehr kann er im Titel-Showdown nicht machen. "Natürlich bin ich aufgeregt", sagte der viermalige Weltmeister, der aber auch weiß: "Ich brauche immer noch ein bisschen Hilfe oder Glück." Schließlich beträgt der Rückstand zu Norris zwölf Punkte. Und so wünscht sich der Red-Bull-Pilot, dass George Russell (Großbritannien/Mercedes) und Charles Leclerc (Monaco/Ferrari), die von den Plätzen vier und fünf in das Rennen gehen, mit den McLarens mithalten und diese angreifen können.
ATTACKE: Weitere vier Punkte in der WM-Wertung liegt Oscar Piastri zurück. Doch den Australier, der auf Platz drei startet, scheint kaum noch einer richtig auf dem Zettel zu haben. Und so kann der zweite McLaren-Pilot voll auf Attacke gehen - zumindest auf dem Papier. Denn es bleiben Fragezeichen, was McLaren entscheidet, sollte der 24-Jährige irgendwann vor seinem Teamkollegen Norris sein und Verstappen zeitgleich auf Platz eins liegen. Hält sich McLaren dann weiter an die eigenen "Papaya-Rules" und setzt auf Gleichberechtigung? Oder greift das Team in der Angst vor Verstappen doch in den Titelkampf ein?
FRUST: Lewis Hamilton war nach dem nächsten bitteren Dämpfer völlig bedient. "Ich finde keine Worte, um meine Gefühle zu beschreiben", haderte der Rekordweltmeister: "Eine unglaubliche Wut und Empörung." Die Horror-Saison im Ferrari setzte sich auch in Abu Dhabi weiter fort, wieder flog der Brite bereits im ersten Abschnitt des Qualifyings raus. Und so kann nur noch ein verrückte Aufholjagd vermeiden, dass Hamiltons unglaubliche Serie am Sonntag ihr Ende findet. Gelingt diese nicht, wird er nämlich erstmals ein Jahr in der Königsklasse ohne Podestplatz in einem Grand Prix beenden.