Division-Sieger sollen kein besseres Seeding mehr bekommen
NFL: Detroit Lions fordern eine krasse Regeländerung - dieser Vorschlag würde die NFL auf Abwege führen! Ein Kommentar
- Aktualisiert: 20.03.2025
- 22:06 Uhr
Die Detroit Lions haben einen Vorschlag unterbreitet, nachdem nur noch die Sieg-Niederlagen-Bilanzen über Playoff-Plätze entscheiden. Dass dieser Vorschlag schlecht ist, beweist vor allem die NBA. Ein Kommentar.
Von Kai Esser
Wer den Fairnessgedanken lebt, der dürfte in der vergangenen NFL-Saison regelrecht Tränen in den Augen gehabt haben.
Obwohl die Minnesota Vikings satte 14 von 17 Saisonspielen gewannen, waren sie nur an Nummer fünf in der NFC gesetzt. Ausgerechnet die Detroit Lions, ihres Zeichens Divisionsrivale in der NFC North, wollen das jetzt ändern.
Die Lions unterbreiteten offiziell einen Vorschlag, nachdem einzig und allein die Saisonbilanz ausschlaggebend für die Setzliste in den Playoffs ist. Aktuell genießen die vier Divisionsieger jeweils Heimrecht und sind in den Playoffs an den Stellen eins bis vier gesetzt.
Würde es das objektiv fairer machen? Ja, zweifelsohne. Allerdings würde das einen großen Reiz an der NFL schlichtweg ersatzlos pulverisieren.
NFL: Divisions-Duelle sind das Salz in der Suppe!
Klar, an sich ist es logisch: Wer mehr Spiele gewinnt, sollte weiter vorne stehen. Allerdings würde das nahezu völlig die Divisionen in der NFL entwerten!
Jeder Fan in der NFL weiß: Die Spiele gegen Teams aus der eigenen Division sind am wichtigsten. Dort steckt nochmal mehr Feuer drin. Wenn die Cincinnati Bengals unter Flutlicht auf die Baltimore Ravens treffen, dann weiß die ganze Liga, wie unglaublich wichtig diese Partie ist.
Das Wichtigste in Kürze
Sie hätte deutlich weniger Brisanz, wenn es nicht nur eine tolle Rivalität wäre, sondern wenn ein Sieg in der Division nicht quasi doppelt zählen würde.
Die Liste der Paarungen ist schier endlos. Buffalo Bills gegen New England Patriots. Philadelphia Eagles gegen Dallas Cowboys. Green Bay Packers gegen Chicago Bears und noch viele Weitere.
Würden die Divisions in Sachen Playoff-Implikationen entwertet werden, würden auch solche Duelle entwertet werden. Und das kann beileibe niemand wollen.
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Divisions ohne Wert: NBA als schlechtes Vorbild
Wie man Divisions erfolgreich entwertet, hat die NBA einst gezeigt. Dort ist es seit 2004 so, dass die Divisions-Sieger nicht mehr einen der vier ersten Plätze in der Conference bekommen.
Nicht falsch verstehen, die NBA ist eine tolle Liga. Aber manche Zuseher wissen noch nicht einmal, dass es überhaupt Divisions gibt und wer in welcher spielt.
Die Cleveland Cavaliers haben übrigens schon längst den Sieg in der Eastern Central Division klar gemacht. Warum das keiner weiß? Weil es quasi keine Bedeutung hat. Erst einer der Tiebreaker bei gleicher Bilanz ist der Sieg der Division.
NFL 2025: Power Ranking nach der Free Agency
Während die beste Basketball-Liga Nordamerikas aktuell Probleme mit Einschaltquoten im eigenen Land hat, stellt die beste Football-Liga jedes Jahr neue Quoten-Rekorde auf. Das hat viele Gründe, unter anderem dass jedes Team im Jahr sechs Duelle hat, die mehr oder weniger Must-Win-Spiele sind.
Das darf sich die NFL nicht nehmen lassen - auch, wenn es in Ausnahmefällen der Gerechtigkeit widerspricht.