Noch kein Panikmodus nach Woche eins
NFL: Detroit Lions müssen Ruhe bewahren - aber den Warnschuss ernst nehmen! Ein Kommentar
- Veröffentlicht: 09.09.2025
- 13:27 Uhr
- Kai Esser
Den Detroit Lions wurden in Woche eins die Grenzen aufgezeigt. Das heißt nicht, dass Detroit in Panik geraten sollte - aber der Warnschuss ist deutlich.
Von Kai Esser
So betroffen, wie Head Coach Dan Campbell von den Detroit Lions nach der herben 14:27-Pleite gegen die Green Bay Packers war, hatte man den 49-Jährigen lange nicht gesehen.
Verständlicherweise: Hatten die Lions zuvor sechs der vergangenen sieben Aufeinandertreffen in der NFL gewonnen, haben sie nun eine empfindliche Niederlage kassiert. Nicht etwa, weil die Packers souverän mit zwei Scores Unterschied gewannen.
Sondern vielmehr, weil den Lions gar nichts von dem gelang, was sie in den letzten beiden Jahren stark machte. Ein gewaltiger Schuss vor den Bug.
Detroit Lions: Johnson, Ragnow und Co. - wichtige Puzzlestücke fehlen
Denn die Lions konnten so gut wie gar nichts machen. Kreatives Playcalling? Non-existent. Offensive Line? Löchrig. Laufspiel? Kein Faktor. Pass Rush? Halbgar, wenn überhaupt.
Allerdings sind viele dieser Aussetzer durchaus erklärbar. Mit Offensive Coordinator Ben Johnson hat ein wichtiges Puzzleteil die Lions in Richtung Chicago Bears verlassen. Mit Frank Ragnow (Karriere beendet) und Kevin Zeitler (Tennessee Titans) fehlt die starke Mitte in der Offensive Line.
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Die Probleme bei den Lions greifen ineinander. Ohne gute Offensive Line können die Running Backs Jahmyr Gibbs und David Montgomery kaum glänzen. Druck durch die Mitte heißt zudem, dass Quarterback Jared Goff sich nie richtig wohl fühlt in seiner Pocket. Auch, weil er sich nicht aufs Laufspiel verlassen kann. Ein Missstand bedingt in diesem Fall den Nächsten.
Auf der defensiven Seite des Balls kamen dann auch noch individuell schlechte Performances hinzu. Aidan Hutchinson ist nach seinem gebrochenen Bein noch längst wieder nicht bei 100 Prozent, ihm gelang nur ein einziger Quarterback Hit. Kein Tackle, kein Sack, nichts. Das überragende Safety-Duo Brian Branch und Kerby Joseph hatte kaum Einfluss aufs Spiel.
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Detroit Lions: Die Konkurrenz schläft nicht
Das soll jedoch nicht heißen, dass die Lions in Woche zwei automatisch wieder das gewohnte Feuerwerk abbrennen - der NFC North Champion hat offensichtliche Probleme, die adressiert gehören.
Gerade Dan "Wir müssen den Gegnern die Kniescheiben abbeißen" Campbell kann es nicht gefallen, dass sein Team auf beiden Seiten an der Line of Scrimmage so unterlegen war. Denn, so predigt er, dort werden Spiele gewonnen.
Und vor allem: Die Konkurrenz schläft nicht. Die Packers haben nicht erst durch den Trade von Micah Parsons und den überzeugenden Heimsieg ein Statement in Richtung NFC-Krone gesetzt, auch mit den Minnesota Vikings und Chicago Bears scheint zu rechnen zu sein.
Trotz des Schocks in Lambeau Field ist es erst Woche eins, und die Lions haben noch genug Zeit, um ihr Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
Doch Campbell und sein Stab wissen: In einer Division, die so hart umkämpft ist wie die NFC North, tun Niederlagen doppelt weh. Auch und gerade in Woche eins.