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NFL: Warum Joe Burrow bei den Cincinnati Bengals jetzt unbedingt einen radikalen Schritt gehen muss - ein Kommentar
- Aktualisiert: 16.12.2025
- 23:34 Uhr
- Christian Stüwe
Joe Burrow verpasst mit den Cincinnati Bengals erneut die Playoffs. Der Quarterback muss viel einstecken, sein Team gibt ihm zu wenig Schutz - was an die Situation von Andrew Luck vor einigen Jahren erinnert. Weshalb Burrow über einen Abgang nachdenken sollte.
Im Fußball wäre es der Traum vieler Fans. Ein Weltklasse-Spieler, der seinem Heimatverein die Treue hält, obwohl dieser nicht sonderlich erfolgreich ist.
Da im Profi-Fußball aber jegliche Romantik und Loyalität durch kompromisslosen Kapitalismus ersetzt wurde, ist so etwas kaum noch vorstellbar.
Etwas anders ist es in der NFL, wo das Salary Cap für Chancengleichheit sorgt und es einen völlig überhitzten Transfermarkt wie im europäischen Fußball nicht gibt.
Und Joe Burrow ist tatsächlich ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass in der NFL die Uhren etwas anders ticken. Mehrfach schon erklärte er, seine ganze Karriere bei den Bengals verbringen zu wollen, obwohl er anderswo vermutlich erfolgreicher sein könnte.
NFL - Joe Burrow: "Just a kid from Southeast Ohio"
Der Quarterback der Cincinnati Bengals wuchs in Athens, Ohio auf und spielte dort an der Highschool. Am College lief er zunächst für die Ohio State University auf. Dass ihm der Durchbruch zu einem der besten College-Quarterbacks erst an der Louisiana State University gelang, ändert nichts daran, dass Burrow sich selbst immer wieder als "just a kid from Southeast Ohio" bezeichnete.
Als die Cincinnati Bengals Burrow im Draft 2020 mit dem ersten Pick nach Ohio heimholten, war es der Beginn eines kleinen Märchens. "Joe Cool" führte die Bengals nach einem Kreuzbandriss in seiner ersten Saison im Frühjahr 2022 zum ersten Playoff-Sieg seit 1991 und bis in den Super Bowl.
Der ganz große Wurf blieb allerdings aus, seitdem ist die Situation in Cincinnati wenig märchenhaft. Die Bengals statteten Burrow zwar mit einem Rekordvertrag bis 2029 aus und machten ihn zum Franchise-Quarterback, schafften es aber nicht, ein wirklich wettbewerbsfähiges Team an seine Seite zu stellen.
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Die Probleme der Cincinnati Bengals: Schwache O-Line, schwache Defense
Vor allem die Defense ist schwach, statistisch gesehen die schlechteste Defense der NFL. Die Offensive Line ist ebenfalls eine der schwächsten der Liga, Burrow bekommt zu wenig Schutz und muss extrem viel einstecken. In der Saison 2021 waren es 51 Sacks gegen ihn, 2024 kassierte er 48 Sacks.
Am Sonntag, bei der 0:24-Niederlage gegen die Baltimore Ravens, die das erneute Playoff-Aus der Bengals besiegelte, wurde er dreimal zu Boden geworfen und brachte mit seiner Offense nichts Zählbares auf das Scoreboard.
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Burrow warf dabei zwei Interceptions, nachdem er den größten Teil der Saison mit einer Zehenverletzung verpasst hatte und nicht in Bestform war. Unter dem Strich also eine weitere ernüchternde Spielzeit für den Quarterback.
"Es gibt kein Team in der NFL, das das Spiel gewonnen hätte, wenn ich der Quarterback gewesen wäre", nahm der geknickte Burrow die Schuld auf sich und zeigte sich tief frustriert und nachdenklich.
Joe Burrows Situation erinnert an Andrew Luck
Die Situation erinnert erschreckend an die von Andrew Luck bei den Indianapolis Colts vor einigen Jahren. Luck war ebenfalls ein äußerst loyaler Ausnahme-Quarterback, der von den Colts zu wenig Schutz und Unterstützung bekam und deshalb seine Karriere von Verletzungen geplagt früh beenden musste.
Ein Schicksal, das auch Burrow drohen könnte, wenn die Bengals in der kommenden Offseason wieder nicht die richtigen Schlüsse ziehen. Spätestens dann sollte "Joe Cool" überlegen, aus Cincinnati zu flüchten.
Um sich und seine Karriere zu retten. Football-Romantik hin oder her.