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NFL Free Agency: Die Cut-Kandidaten der 32 Teams - Chiefs müssen Entscheidung bei Kelce treffen
- Aktualisiert: 21.02.2025
- 23:32 Uhr
- Chris Lugert
Die Free Agency in der NFL ist nicht nur die Zeit der prominenten Verpflichtungen, sondern auch der namhaften Entlassungen. Welche Spieler könnten 2025 gecuttet werden?
Von Chris Lugert
Nach einer ereignisreichen NFL-Saison 2024 geht es für die 32 Teams darum, sich für die kommende Spielzeit zu wappnen. Ob Contender oder Rebuild-Team - jede Franchise muss und will ihre Kader in den kommenden Monaten neu justieren.
Neben dem Draft Ende April ist dabei die Free Agency das wichtigste Werkzeug. Ab dem 10. März können Teams mit Spielern verhandeln, deren Verträge bei ihren aktuellen Arbeitgebern auslaufen. Das neue Liga-Jahr beginnt offiziell am 12. März.
Doch die Free Agency besteht nicht nur aus der Verpflichtung von neuen Spielern, sondern auch aus dem weniger schönen Teil - nämlich Entlassungen teilweise verdienter Akteure, um den Salary Cap in Ordnung zu bringen.
Dabei trifft es meistens Profis, die einen übermäßig hohen Cap Hit haben, diesen sportlich aber nicht mehr rechtfertigen können. Der aktuelle Vertrag kann dann entweder umstrukturiert werden - oder der Spieler wird entlassen.
Welche Spieler könnten in diesem Jahr Opfer eines Cuts werden? ran schaut auf die wahrscheinlichsten Kandidaten aller Teams.
Arizona Cardinals
Die Arizona Cardinals befinden sich mit 76 Millionen Dollar Cap Space in einer komfortablen Position, eine Notwendigkeit, Spieler zu entlassen, besteht also nicht. Allerdings gäbe es auch wenige naheliegende Optionen.
Safety Jalen Thompson und Tight End Trey McBride wären die einzigen Spieler, die den Cardinals mindestens vier Millionen Dollar einbringen würden, falls sie entlassen werden. Beide sind jedoch absolute Leistungsträger und Säulen des Teams.
Eine mögliche Option wäre daher Running Back DeeJay Dallas, der hauptsächlich als Returner zum Einsatz kam. Immerhin 2,4 Millionen Dollar würden die Cardinals bei ihm sparen.
Atlanta Falcons
Das Projekt mit Kirk Cousins hat sich für die Atlanta Falcons als überaus teures Missverständnis entpuppt. Nach seiner Achillessehnenverletzung war "Captain Kirk" nicht mehr der Alte.
Eine Entlassung des 36-Jährigen würde den Falcons keinen Cap Space schaffen, aber zumindest einen Roster Bonus in Höhe von zehn Millionen Dollar sparen. Und man könnte voll auf Michael Penix Jr. gehen.
Eine weitere Option, finanziellen Spielraum zu schaffen, wäre die Entlassung von Kicker Younghoe Koo. Mit nur 73,5 Prozent verwandelte Field Goals erlebte Koo eine schwache Saison. Immerhin drei Millionen Dollar könnten die Falcons sparen.
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Baltimore Ravens
Schon gegen Ende der abgelaufenen Saison verlor Safety Marcus Williams seinen Job als Starter bei den Baltimore Ravens. Die Franchise strukturierte seinen Vertrag bereits um, um eine Entlassung einfacher zu gestalten.
Immerhin 2,6 Millionen Dollar an Cap Space würden die Ravens mit einer Trennung von Williams schaffen.
Buffalo Bills
Die Buffalo Bills stehen aktuell zehn Millionen Dollar im Minus, müssen also dringend etwas tun, um unter die Grenze des Salary Caps zu kommen. Die einfachste und wahrscheinlichste Lösung ist die Trennung von Pass Rusher Von Miller.
In seiner Glanzzeit war er einer der besten Defensivspieler der NFL, in Super Bowl 50 wurde er gar als MVP ausgezeichnet. Doch mit seinen inzwischen 35 Jahren ist er längst in den letzten Zügen seiner Karriere angekommen.
Aktuell würde Miller den Cap der Bills in der kommenden Saison mit 23,8 Millionen Dollar belasten, was seiner sportlichen Situation keineswegs mehr angemessen ist.
Wird seine Entlassung als "Post June 1 Cut" (also nach dem 1. Juni) deklariert, sparen die Bills satte 17,4 Millionen Dollar und müssten "nur" 6,4 Millionen Dollar Dead Cap schlucken. Ein No-Brainer für Buffalo.
Carolina Panthers
Eine ebenso klare Wahl zur Entlassung ist Running Back Miles Sanders bei den Carolina Panthers. Vor zwei Jahren unterschrieb er einen Vierjahresvertrag in Charlotte, ist inzwischen aber klarer Backup hinter Chuba Hubbard.
Stünde er mit seinem aktuellen Vertrag auch in der kommenden Saison bei den Panthers in den Büchern, würde er den Salary Cap mit 8,2 Millionen Dollar belasten. Eine Entlassung würde Carolina 5,3 Millionen Dollar an Spielraum verschaffen.
Chicago Bears
Die Chicago Bears waren eine große Enttäuschung in der vergangenen Saison, mit Head Coach Ben Johnson soll alles anders werden. Mehr als 60 Millionen Dollar Cap Space sind dafür eine gute Grundlage.
Allerdings wird es auch einige Investitionen brauchen, um die Umstände rund um Quarterback Caleb Williams zu verbessern. Entsprechend dürfte jeder Cent gerne genommen werden, den die Bears bekommen könnten.
Kandidaten für Entlassungen gibt es dabei einige. Ganz vorne zu nennen wäre Tight End Gerald Everett, der dem Team 5,5 Millionen Dollar an Cap Space einsparen könnte.
Aber auch die beiden Linebacker Tremaine Edmunds und T.J. Edwards wären mögliche Kandidaten. Im Gegensatz zu Everett gehörten sie zwar zu den Stammkräften, spielten jedoch auch durchwachsen.
Cincinnati Bengals
Für die Cincinnati Bengals zählt aktuell jeder Dollar. Ja'Marr Chase, Tee Higgins und Trey Hendrickson - alle drei sind ohne langfristige Verträge, alle drei aber würde die Franchise gerne binden. Einfach wird das jedoch nicht.
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Zwar haben die Bengals aktuell gut 50 Millionen Dollar Cap Space, für alle drei reicht das aber bei weitem nicht. Daher sollte sich Pass Rusher Sam Hubbard womöglich bereits darauf einstellen, bald einen neuen Job suchen zu müssen.
Der 29-Jährige produzierte in der vergangenen Saison gerade einmal zwei Sacks, so wenige wie noch nie in seiner Karriere. Eine Entlassung würde immerhin 9,5 Millionen Dollar an Einsparungen bringen.
Cleveland Browns
Bei den Cleveland Browns ist aktuell ohnehin alles verloren, könnte man meinen. Aber auch für das hoffnungsloseste Team gilt in der NFL die Regel, dass der Salary Cap eingehalten werden muss. Und davon sind die Browns aktuell weit entfernt.
Mehr als 20 Millionen Dollar sind die Browns im Minus, nur die New Orleans Saints stehen noch schlechter da. Kandidaten, um zumindest ein paar Millionen zu schützen, wären Defensive Tackle Dalvin Tomlinson oder Pass Rusher Ogbo Okoronkwo.
Dallas Cowboys
Gewohnt hohe Ambitionen, aber ein eher durchschnittlicher Kader und wenig finanzieller Spielraum - so stellt sich aktuell die Situation bei den Dallas Cowboys dar.
Zwar gäbe es einige mögliche Starter, die die Texaner entlassen könnten, das würde aber vermutlich mehr schaden als nützen. Weshalb Besitzer Jerry Jones, der auch als General Manager fungiert, wohl versuchen wird, Verträge umzustrukturieren.
Mögliche Kandidaten für eine Entlassung wären Linebacker Damone Clark, der 2024 nur zwei Spiele als Starter absolviert hat und 3,3 Millionen Dollar einbringen könnte. Sowie Safety Donovan Wilson, der in der Passverteidigung extrem schwächelte.
Denver Broncos
Ein Quarterback, der unter seinem Rookie-Vertrag spielt, ist für ein NFL-Team finanziell immer eine gute Sache, so auch bei den Denver Broncos. Stehen dann noch rund 40 Millionen Dollar an Cap Space zur Verfügung, sieht es erst einmal ganz gut aus.
Allerdings gibt es in Denver auch noch einige klare Baustellen. Und für die wird das Geld auch benötigt. Für weitere Ressourcen könnte die Entlassung von Linebacker Alex Singleton sorgen, der sich im September das Kreuzband riss und den Salary Cap mit sieben Millionen Dollar belastet.
Detroit Lions
Nach der schweren Verletzung von Aidan Hutchinson sicherten sich die Detroit Lions vor der Trade Deadline die Dienste von Pass Rusher Za'Darius Smith. Allerdings war das von vornherein eher als kurzfristige Lösung zu verstehen.
Hutchinson kommt zurück, zudem gelten die Lions als Kandidat für einen Splash Move, um einen zweiten Elite-Quarterback-Jäger zu holen. Die Dienste von Smith werden dann nicht mehr benötigt.
Immerhin 5,7 Millionen Dollar brächte eine Entlassung des 32-Jährigen ein. Geld, das an anderer Stelle gebraucht wird.
Green Bay Packers
Hier pfeifen es die Spatzen bereits länger von den Dächern, die Zeit von Cornerback Jaire Alexander bei den Green Bay Packers neigt sich dem Ende zu. Gemessen an der finanziellen Belastung, die er verursacht, fiel er zuletzt viel zu häufig aus.
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Sein Cap Hit für 2025 würde nach aktuellem Stand 25,5 Millionen Dollar betragen - ein monströser Wert und der dritthöchste im gesamten Packers-Kader. Zwar würde Alexander auch einiges an Dead Cap verursachen, immerhin 6,8 Millionen Dollar Ersparnis sind aber drin. Wird er als "Post June 1 Cut" deklariert, könnten die Packers sogar 17 Millionen Dollar sparen.
Houston Texans
Auch bei den Houston Texans gibt es einen ganz klaren Kandidaten für einen Cut. Pass Rusher Denico Autry wird vor Beginn der kommenden Saison 35 Jahre alt und war auch verletzungsbedingt schon 2024 kein entscheidender Faktor mehr.
Sein Cap Hit von 10,3 Millionen Dollar ist für einen Backup am Ende seiner Karriere nicht mehr zu rechtfertigen, weshalb eine Entlassung ansteht. Als Entlassung nach dem 1. Juni sparen die Texans satte 8,8 Millionen Dollar, andernfalls immerhin 5,8 Millionen Dollar.
Indianapolis Colts
Ende März wird Braden Smith erst 29 Jahre alt, aber seine Verletzungshistorie ist schon jetzt ein Problem für die Indianapolis Colts. In den vergangenen beiden Saisons verpasste er insgesamt zwölf Spiele - zu viel für einen Verbleib?
Rein sportlich gehört der Right Tackle durchaus zu den Besseren auf seiner Position, insofern wäre sein Cap Hit von knapp 20 Millionen Dollar für 2025 verkraftbar - wenn er gesund bleiben würde. Das ist bei ihm aber alles andere als sicher.
Insofern könnte ihn eine Entlassung treffen, die Colts könnten 16,8 Millionen Dollar sparen und müssten nur drei Millionen Dollar an Dead Cap schlucken.
Jacksonville Jaguars
Als Christian Kirk 2022 einen Vierjahresvertrag über insgesamt 72 Millionen Dollar unterschrieb, schien er das wert zu sein - Kritik kam dennoch auf. Für die Jacksonville Jaguars ist er absehbar aber nicht mehr als eine Nummer zwei hinter Brian Thomas Jr., dem Shootingstar aus 2024.
Und für eine Nummer zwei sind 24,1 Millionen Dollar Cap Hit einfach zu viel. Bereits in der vergangenen Saison galt er als Trade-Kandidat, ehe er sich das Schlüsselbein brach. Vieles spricht dafür, dass Jacksonville Kirk entlässt und damit immerhin 10,4 Millionen Dollar an Cap Space freischaufelt. Die 13,7 Millionen Dollar Dead Cap stehen dem nicht im Weg.
Kansas City Chiefs
Geschieht bei den Kansas City Chiefs das Undenkbare und Travis Kelce wird entlassen? Immerhin könnten die Chiefs damit 17,25 Millionen Dollar sparen. Und dass der 35-Jährige allmählich nachlässt, wurde mehr als deutlich.
Allerdings ist es viel wahrscheinlicher, dass der Tight End seine Karriere beendet, bevor er von den Chiefs entlassen werden würde. Und selbst, wenn er weitermacht, könnte man sich wohl auf eine Umstrukturierung einigen, die Kelces aktuellen Leistungen entspricht.
Dennoch: Aus rein finanzieller Sicht ein durchaus logisches Gedankenspiel der Chiefs.
Abgesehen von Kelce gibt es bei den Chiefs aber nur wenige naheliegende Cut-Kandidaten. Cornerback Joshua Williams könnte immerhin 3,3 Millionen Dollar einbringen.
Las Vegas Raiders
Die Quarterback-Situation bei den Las Vegas Raiders ist ein Trauerspiel. Einen neuen Starter wird das Team im Draft eher nicht finden, aber womöglich gibt es die Möglichkeit, in der Free Agency eine Übergangslösung zu finden - Aaron Rodgers zum Beispiel.
In diesem Fall könnten die Raiders auch später im Draft einen Spielmacher picken, der dann in aller Ruhe hinter dem Arrivierten lernen könnte. Geht dieser Plan auf, wäre Gardner Minshew ein Cut-Kandidat. Die Raiders könnten dadurch 6,3 Millionen Dollar sparen.
Los Angeles Chargers
Bei den Los Angeles Chargers bietet sich vor allem ein Name an: Joey Bosa. Der 29-Jährige hat noch ein Jahr Vertrag und würde aktuell sagenhafte 36,4 Millionen Dollar Cap Space einnehmen - nur knapp weniger als Quarterback Justin Herbert.
Das ist mit seiner sportlichen Bedeutung aber nicht mehr vereinbar. Die Saison 2021 war die bislang letzte des Pass Rushers mit mehr als 6,5 Sacks. Bosa ist solide und schaffte es 2024 auch wieder in den Pro Bowl. Doch das rechtfertigt den Cap Hit nicht.
Los Angeles Rams
Inzwischen ist es offiziell, dass die Los Angeles Rams nicht mehr mit Cooper Kupp planen, erste Option ist jedoch ein Trade. Sollte dieser aber nicht zustande kommen, könnte der 31-Jährige auch entlassen werden. Das würde 7,5 Millionen Dollar Roster Bonus sparen.
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Eine weitere Option ist Guard Jonah Jackson, der zwar erst im vergangenen Jahr einen neuen Dreijahresvertrag über 51 Millionen Dollar unterschrieben hatte, aber 2024 verletzungsbedingt kaum spielte. Als "Post June 1 Cut" könnten die Rams hier immerhin neun Millionen Dollar freischaufeln.
Miami Dolphins
Die Miami Dolphins haben bereits ein Trio entlassen: Running Back Raheem Mostert, Tight End Durham Smythe und Cornerback Kendall Fuller. Damit haben sich die Dolphins unter den Salary Cap gebracht, wenngleich noch Freiraum für die Free Agents und Draft Picks geschaffen werden muss.
Viele naheliegende Kandidaten abseits der drei bereits entlassenen Spieler gibt es kaum noch. Kicker Jason Sanders wäre womöglich eine Option, immerhin 3,3 Millionen Dollar könnten die Dolphins hier einsparen.
Minnesota Vikings
Die Minnesota Vikings haben jede Menge Cap Space, zumindest, sofern Quarterback Sam Darnold nicht doch noch einen größeren Vertrag in Minneapolis erhält. Derzeit sind es über 60 Millionen Dollar, die Minnesota ausgeben kann.
Insofern gibt es wenig Druck, Spieler entlassen zu müssen. Eine Möglichkeit wäre Right Guard Ed Ingram, der seinen Job als Starter verloren hat und in der zweiten Saisonhälfte nur auf der Bank saß. Hier wären aber auch nur 3,3 Millionen Dollar drin.
New England Patriots
Dagobert Duck wäre wohl neidisch, wenn er den Cap Space der New England Patriots sehen würde. Das Team aus Foxborough kann in den kommenden Wochen und Monaten fast 130 Millionen Dollar ausgeben - ein echter Luxus.
Notwendigkeit, jemanden zu entlassen, besteht also keineswegs. Wollen die Verantwortlichen jedoch noch ein paar Dollar herausholen, wäre Wide Receiver Kendrick Bourne ein Kandidat.
Nach seinem Kreuzbandriss aus 2023 kehrte Bourne 2024 nach Woche vier zurück, doch wirklich Einfluss konnte er nicht nehmen. Knapp fünf Millionen Dollar wären hier an Ersparnis drin.
New Orleans Saints
Genau das Gegenteil zur Situation bei den Patriots ist die Lage bei den New Orleans Saints. Das jahrelange Aufschieben von Cap Hits holt die Franchise jetzt ein, fast 50 Millionen Dollar sind die Saints im Minus.
Kandidaten, den Cap über Entlassungen in Ordnung zu bringen, gibt es genug. Taysom Hill etwa, der 18 Millionen Dollar Cap Hit hat und bei Kennzeichnung als "Post June 1 Cut" zehn Millionen Dollar einbringen könnte - allerdings ranken sich auch Gerüchte, dass Hill seine Karriere beenden wird.
Auch Quarterback Derek Carr wäre hier eine Option. Satte 30 Millionen Dollar würden die Saints einsparen, wenn die Entlassung für nach dem 1. Juni festgelegt wird.
New York Giants
Fans der New York Giants sollten auch in der kommenden Saison keine Wunderdinge erwarten. Immerhin haben die Giants fast 50 Millionen Dollar Cap Space, um die Mannschaft zu verstärken.
Eine Möglichkeit, um noch etwas mehr Geld zu beschaffen, wäre die Entlassung von Defensive Tackle Rakeem Nunez-Roches, der unterer Durchschnitt der NFL ist und immerhin 3,6 Millionen Dollar einbringen könnte.
New York Jets
Alles neu bei dem Team in Grün, die kurze und erfolglose Ära von Aaron Rodgers geht zu Ende. Der 41-Jährige wird sicher entlassen, wenngleich nur ein "Post June 1 Cut" finanziell Sinn ergibt. Immerhin 9,5 Millionen Dollar sparen die Jets dabei.
Doch nicht nur Rodgers dürfte der Bannstrahl treffen, sondern auch zwei seiner langjährigen Weggefährten. Gemeint sind hier die beiden Wide Receiver Davante Adams und Allen Lazard.
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Die Entlassung von Adams würde den Jets satte 30 Millionen Dollar an zusätzlichem Salary Cap verschaffen. Lazard bringt entweder 6,6 Millionen oder sogar elf Millionen Dollar ein.
Philadelphia Eagles
Beim amtierenden Super-Bowl-Champion gibt es nur wenige Kandidaten, die bei einer Entlassung einen spürbaren Betrag an Cap Space kreieren würden. Am ehesten sind das die beiden Cornerbacks Darius Slay und James Bradberry.
Allerdings dürfte klar sein, dass es nur einen erwischt, und die Vorzeichen sind recht unterschiedlich. Slay hatte als Starter immensen Anteil am Super-Bowl-Sieg, außerdem hat er bereits angekündigt, dass 2025 seine letzte Saison sein wird. Einer Umstrukturierung seines Vertrages würde er sich wohl kaum in den Weg stellen.
Bradberry hingegen spielte aufgrund eines Achillessehnenrisses keinen einzigen Snap der abgelaufenen Saison, ist sportlich also wesentlich einfacher verzichtbar. Eine Entlassung von Bradberry als "Post June 1 Cut" würde 4,7 Millionen Dollar einbringen.
Pittsburgh Steelers
Die bereits verkündete Entlassung von Preston Smith war bei den Pittsburgh Steelers keine Überraschung, aber wen könnte es noch erwischen? Hier wäre ganz klar Defensive Tackle Larry Ogunjobi zu nennen.
Der 30-Jährige hat inzwischen drei Jahre bei den Steelers hinter sich, konnte aber nie an die Zahlen aus seiner Zeit bei den Cleveland Browns und den Cincinnati Bengals anknüpfen. Eine Entlassung brächte den Steelers sieben Millionen Dollar ein.
San Francisco 49ers
Bei den San Francisco 49ers dürfte sich einiges verändern, auch schon mit Blick auf einen neuen Vertrag von Quarterback Brock Purdy, der dann ab 2026 greifen würde. In der Defensive ist die Entlassung von Javon Hargrave bereits sicher, immerhin 2,2 Millionen Dollar an Cap Space verschaffen sich die Niners damit.
Sogar fast acht Millionen Dollar an zusätzlichem Spielraum würde sich San Francisco mit einer Entlassung von Pass Rusher Leonard Floyd verschaffen. Zwar spielte Floyd keine schlechte Saison, aber auch keine herausragende. Und bald wird er 33 Jahre alt.
Und offensiv? Hier deutet alles auf eine Trennung von Deebo Samuel hin. Denn ein Trade scheint aktuell in weite Ferne gerückt zu sein. Berichte über angeblich deutliches Übergewicht halfen seinem Marktwert sicher nicht. Bei Samuel wären immerhin fünf Millionen Dollar drin.
Seattle Seahawks
Lange Jahre war Tyler Lockett ein Gesicht der Seattle Seahawks, doch die vergangene Saison war ein deutlicher Hinweis darauf, dass die besten Tage des 32-Jährigen bereits hinter ihm liegen.
In der Offense der Seahawks war er bestenfalls nur noch die Nummer drei, wenn überhaupt. Und das ist mit einem Cap Hit von fast 31 Millionen Dollar nicht vereinbar. Eine Entlassung bringt Seattle 17 Millionen Dollar ein - Geld, das dringend benötigt wird.
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Ebenfalls nur ein bescheidener Faktor der Offense in Seattle war Tight End Noah Fant. 500 Yards und nur einen Touchdown - im letzten Saisonspiel gegen eine B-Elf der Rams - sind keine beeindruckende Leistung. Hier könnten die Seahawks noch einmal weitere knapp neun Millionen Dollar sparen.
Tampa Bay Buccaneers
Klare Cut-Kandidaten bei den Tampa Bay Buccaneers gibt es nicht viele, aber einer sticht dann doch heraus. Safety Jordan Whitehead unterschrieb im vergangenen Jahr einen Zweijahresvertrag, erlebte aber keine gute Saison.
Nicht nur verpasste er fünf Spiele verletzungsbedingt, seine Leistungen waren zudem ungenügend. In der Passverteidigung ließ er ein, aus Defense-Sicht, katastrophales Passer Rating von 130,8 zu. Die Bucs könnten bei einer Entlassung 4,5 Millionen Dollar an Cap Space gewinnen.
Tennessee Titans
Auch bei den Tennessee Titans gibt es einen klaren Kandidaten für eine Entlassung. Linebacker Kenneth Murray wechselte im Vorjahr von den Los Angeles Chargers nach Nashville, enttäuschte aber komplett.
"PFF" listet ihn unter den schlechtesten Spielern auf seiner Position, zudem wird er nach einer Handgelenks-OP noch mehrere Monate ausfallen. Ein mögliches Dead Money in Höhe von 2,5 Millionen Dollar steht einem höheren Cap Space von 7,6 Millionen Dollar gegenüber. Es wäre eine große Überraschung, wenn die Titans an Murray festhalten würden.
Washington Commanders
Angesichts der überraschend erfolgreichen Saison 2024 entschieden sich die Washington Commanders vor der vergangenen Trade Deadline zu einem spektakulären Move. Der langjährige Star-Cornerback Marshon Lattimore kam von den Saints.
Allerdings hatte der Lattimore, der dann für die Commanders spielte, mit dem einstigen Topspieler nicht mehr viel zu tun. Angesichts des dritthöchsten Cap Spaces muss Washington zwar niemanden zwingend entlassen, aber Lattimore würde sich anbieten.
Denn mit dem Trade wanderte auch Lattimores Vertrag in die US-Hauptstadt, und der würde für 2025 einen Cap Hit in Höhe von 18 Millionen Dollar vorsehen. Da diese Summe allerdings keinerlei Garantien und damit auch keinen Dead Cap enthält, könnten die Commanders die komplette Summe sparen.