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FC Bayern München - Lennart Karl, Tom Bischof, Paul Wanner und Co.: Die FCB-Youngster im Talente-Check
- Aktualisiert: 13.08.2025
- 11:35 Uhr
- Dominik Hager
Der FC Bayern erfreut sich an einer Vielzahl von Talenten, die verstärkt gefördert werden soll. Doch wer hat wirklich das Zeug, kurz- und langfristig zur Verstärkung zu werden? ran macht den Talente-Check!
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat es sich offenbar zum Ziel gesetzt, in der neuen Spielzeit die eigenen Talente mehr in den Fokus zu rücken.
Sieht man sich die aktuelle geringe Kaderbreite an, kommt Trainer Vincent Kompany kaum daran vorbei, die eine oder andere Nachwuchshoffnung einzusetzen. Im Rahmen der Vorbereitungszeit konnten einige Youngster ein Zeichen setzen.
Doch welche Spieler sind schon weit genug, um den FC Bayern auf Anhieb zu helfen und wer ist eher eine mögliche Option für die fernere Zukunft. ran macht den Talente-Check.
Lennart Karl
Lennart Karl ist wohl der größte Gewinner der Vorbereitung. Der 17 Jahre alte Rechtsaußen debütierte bei der Klub-WM und konnte in den Testspielen gegen Olympique Lyon und Tottenham Hotspur ein ganz klares Zeichen setzen. Gegen die Spurs erzielte Karl sogar eine absolut sehenswerte Bude.
Karl bringt das gewisse Etwas mit, welches man benötigt, um sich als junger Spieler bei den Bayern durchsetzen zu können. Der Flügelstürmer ist aufgrund seiner starken Technik und seines tiefen Körperschwerpunkts nur schwer zu verteidigen, wenn er ins Dribbling geht. In den Junioren-Klassen machte Karl zudem mit beeindruckenden Scorer-Werten auf sich aufmerksam.
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Karl gehört definitiv zu den Eigengewächsen mit den rosigsten Zukunftsaussichten. Doch auch jetzt könnte das Juwel schon eine tragende Rolle spielen. Karl soll auf dem rechten Flügel hinter Michael Olise der erste Ersatzkandidat sein. Auch die Tatsache, dass sein Vertrag erst kürzlich verlängert wurde, zeigt, dass die Bayern auf ihn setzen. Seine Spielzeit wird gewiss auch von den weiteren Transfer-Aktivitäten abhängen, jedoch winken ihm Stand heute einige Minuten.
Karl ist ein Spieler, der langfristig zum Stammspieler aufsteigen kann, selbst wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Der Youngster kann diesen aber gehen.
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Paul Wanner
Es beschleicht einen das Gefühl, als hätte Lennart Karl dem 19-Jährigen ein wenig den Rang als Top-Talent abgelaufen. Zwar ist Paul Wanner als Zehner ein etwas anderer Spielertyp, Konkurrenten um Einsatzzeiten sind sie deswegen aber trotzdem.
Wanner hat angesichts des Ausfalls von Jamal Musiala beim FC Bayern eigentlich bessere Karten denn je, jedoch scheint er die halboffene Tür nicht so recht aufmachen zu können. In den Testspielen blieb Wanner im Gegensatz zu seinen jungen Kollegen blass – wie schon bei der U21-EM, bei der er kaum spielte. Zuvor konnte er bereits bei seiner Leih-Station in Heidenheim nach starken Anfängen nicht mehr überzeugen.
Eine Wanner-Leihe gilt noch immer als möglich und hängt wohl auch davon ab, ob Nick Woltemade noch kommt oder nicht. Derzeit ist man geneigt zu sagen, dass eine Leihe auch erstrebenswert wäre, weil Wanner nicht das nötige Selbstvertrauen und die Praxis hat, um sich ausreichend Spielzeit bei den Bayern erarbeiten zu können. Aktuell soll Gladbach eine Leihe des Offensiv-Talents anstreben, was für Wanner eine gute Chance wäre.
Der Deutsch-Österreicher müsste diese Gelegenheit aber nutzen, um langfristig auch bei Bayern durchstarten zu können. Bedenkt man, dass Jamal Musiala bei normalem Genesungsverlauf die Zehnerrolle auf Dauer ausfüllen sollte, wird es für Wanner schwer bei den Bayern. Das Potenzial für eine große Karriere hat er, seine Chancen bei den Bayern scheinen aktuell aber begrenzt zu sein.
David Santos Daiber
Den portugiesischen Junioren-Nationalspieler dürfte vor ein paar Wochen noch niemand so richtig auf dem Zettel gehabt haben. Vincent Kompany setzte Daiber jedoch in den beiden Testspielen gegen Lyon und Tottenham Hotspur ein. Dabei überzeugte der zentrale Mittelfeldspieler insbesondere gegen die Spurs und bereitete einen Treffer vor.
Daiber spielt nicht sonderlich spektakulär, jedoch ist das auf seiner Position auch nicht unbedingt nötig. Der 18-Jährige überzeugt mit seiner Ruhe am Ball und seinem starken Passspiel. Das seit 2016 beim FC Bayern aktive Eigengewächs hat sich bei den Junioren eine feste Rolle erspielt, jedoch ist es natürlich etwas ganz anderes, sich bei den Profis durchzusetzen.
Kurzfristig ist nicht damit zu rechnen, dass Daiber bei den Profis wirklich nennenswert Spielpraxis sammeln kann. Dafür ist das Mittelfeldzentrum zu gut besetzt. Lediglich mehrere Ausfälle könnten dafür sorgen, dass der Youngster doch regelmäßiger ran dürfte.
Langfristig könnte sich das Problem ergeben, dass mit Aleksandar Pavlovic und Tom Bischof bereits zwei ähnliche Spielertypen im Kader stehen, die das Mittelfeld-Zentrum auf Jahre hinweg besetzen könnten. Daiber kann in ein paar Jahren eine Option sein, jedoch ist das aktuell eher spekulativ. Das ganz offensichtliche Top-Talent wie ein Lennart Karl ist er nicht, jedoch zeigt sich das bei zentralen Mittelfeldspielern auch oft erst später.
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Jonah Kusi-Asare
Der junge Mittelstürmer bringt schon ein sehr spannendes Profil mit. Der erst 18 Jahre alte Schwede ist 1,96 Meter groß und verfügt über eine starke Athletik sowie sehr ordentliche Technik. Kusi-Asare konnte insbesondere im Test gegen Tottenham mit einer wirklich herausragenden Bude aufzeigen.
Hierbei sei allerdings gesagt, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht. Seine Torausbeute im Bayern-Trikot ist jedenfalls noch ausbaufähig. Für die U19 und Bayern II erzielte er in 30 Pflichtspielen acht Tore und bereitete drei Buden vor. Für die Profis bestritt er bislang einen Kurzeinsatz in der Bundesliga.
Ein wenig fehlt Kusi-Asare noch der Killer-Instinkt, jedoch darf man nicht vergessen, dass er erst 18 Jahre alt geworden ist und meist gegen ältere und erfahrenere Gegenspieler gespielt hat.
In der kommenden Saison könnten für den Schweden ein paar Kurzeinsätze herausspringen, wenn das Ergebnis klar ist und Kane geschont werden soll. Im Falle eines Ausfalls des Engländers müsste sich der Youngster aber mit ziemlicher Sicherheit hinter Luis Diaz anstellen, der die Rolle auch bekleiden kann.
Kusi-Asare muss an seinen Torjäger-Fähigkeiten arbeiten und wohl auch mittelfristig als Leihspieler anderweitig Profi-Erfahrung sammeln. Auf dem Zettel sollte man ihn perspektivisch aber definitiv haben.
Cassiano Kiala
Eigentlich galt Tarek Buchmann als großer Hoffnungsträger in der Bayern-Abwehr. Dieser fehlte in den letzten beiden Saisons aber fast durchgängig verletzt und wurde nun nach Nürnberg verliehen. Mit Cassiano Kiala steht das nächste Abwehr-Juwel aber schon bereit.
Ziemlich überraschend brachte Vincent Kompany den 16-Jährigen (Jahrgang 2009!) in den Testspielen gegen Lyon und Tottenham. Nach ein paar Wacklern stabilisierte sich der Innenverteidiger und spielte für sein Alter erstaunlich abgeklärt. Kiala war sicher am Ball und bringt athletisch sehr gute Voraussetzungen mit.
Man darf aber nicht vergessen, dass er auf Pflichtspielebene bislang nur für die U17 gespielt hat. Folgerichtig wird er im Profi-Team in der kommenden Saison wohl auch keine Rolle spielen. Viel eher dürfte er für die U19 und Bayern II spielen und dort die nächsten Schritte machen.
Kiala ist perspektivisch ein ganz klarer Hoffnungsträger, auch wenn man bei einem 16-Jährigen kaum die Zukunft prophezeien kann. Seine bisherigen Auftritte machen aber definitiv Lust auf mehr.
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Wisdom Mike
Wisdom Mike ist als Linksaußen gewissermaßen das Gegenstück zu Lennart Karl auf der rechten Seite. Bezeichnend dafür wurde auch sein Vertrag kürzlich verlängert. In Sachen Scorer war der 16-Jährige zuletzt ähnlich erfolgreich wie Karl. Wisdom Mike erzielte bislang 17 Tore und sieben Assists in 14 Partien für die U17 und traf in sechs Spielen für die U19 viermal. Der Linksaußen hat ebenfalls seine Stärken im Eins-gegen-Eins. Technisch ist Wisdom Mike vielleicht noch nicht ganz so sauber unterwegs wie Karl, dafür aber etwas athletischer.
Der deutsche U17-Nationalspieler kann eine ähnlich steile Karriere einschlagen, wenngleich er in den Tests noch nicht ganz so auf sich aufmerksam machte. Gute Ansätze waren aber allemal dabei.
Eine feste Rolle im Profiteam ist für Wisdom Mike wohl noch nicht vorgesehen. Dies schließt aber nicht aus, dass er erste Profi-Pflichtspielminuten bekommen könnte. Der 16-Jährige hat definitiv das Potenzial, es in München noch weit zu bringen.
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Tom Bischof
Zwar kann man darüber diskutieren, ob Tom Bischof in diese Auflistung überhaupt reinpasst, nachdem er in Hoffenheim Stammspieler war, jedoch ist er beim FC Bayern ein klarer Newcomer und mit seinen 20 Jahren noch im Talentalter.
Es scheint relativ deutlich zu sein, dass Bischof in seiner Entwicklung schon einen Schritt weiter ist als die zuvor genannten Youngster. Im Prinzip ist er wohl auch der einzige, der jetzt schon als Stammspieler zur Debatte steht.
Noch dürfte Leon Goretzka die Nase vorne haben, jedoch hat Bischof in den Testspielen definitiv auf sich aufmerksam machen können.
Bischof ist spielerisch definitiv stärker als Goretzka und kann Kimmich im Spielaufbau deutlich besser unterstützen. Der Ex-Hoffenheimer weiß sowohl im Kurzpassspiel zu überzeugen als auch lange Pässe sicher an den Mann zu bringen. Zudem verfügt er über eine starke Ballbehandlung.
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Zwar konnte er in der vergangenen Saison "nur" 49,4 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen, jedoch führt er im Vergleich zu Goretzka deutlich mehr Duelle. In Sachen Balleroberungen schaffte er es in der vergangenen Saison ligaweit auf Platz drei.
Bischof bringt auch einiges an Mentalität und Willensstärke mit. Ein kleines Problem gibt es aber dennoch. Die meisten Eigenschaften, die auf Bischof zutreffen, treffen auch auf Kimmich zu. Man könnte argumentieren, dass sich Kimmich und Bischof etwas zu ähnlich sind, jedoch sollte das den Newcomer nicht davon abhalten, seinen Weg zu machen.
Der 20-Jährige hat alles, um eine lange und erfolgreiche Zeit beim FC Bayern verbringen zu können.