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Formel 1

Formel 1 - "Habe Mick Schumacher nicht auf dem Gewissen" - Günther Steiner im Exklusiv-Interview

  • Aktualisiert: 22.11.2024
  • 09:45 Uhr

Mick Schumacher bleibt in der Formel 1 ohne Stammcockpit. ran hat mit seinem Ex-Teamchef Günther Steiner über den 25-Jährigen gesprochen, aber auch über seinen Zwist mit dessen Onkel Ralf, das vermeintlich entschiedene Titelduell und die Probleme der einstigen Autonation Deutschland.

Das Interview führte Andreas Reiners

Günther Steiner ist vorsichtig geworden.

Der Südtiroler weiß, dass seine Worte zu Mick Schumacher ganz besonders auf die Goldwaage gelegt werden. "Ich habe persönlich nichts gegen Mick", betonte er im ran-Interview. Das Verhältnis zu dessen Onkel Ralf ist allerdings trotzdem zerrüttet.

Dass Mick im Rennen um ein Cockpit bei Sauber bzw. Audi leer ausgegangen ist, überrascht Steiner, der sich gegen Aussagen, er habe Schumacher auf dem Gewissen, vehement wehrt.

Vor dem Grand Prix in Las Vegas (Sonntag ab 7 Uhr im Liveticker auf ran) spricht der frühere Haas-Teamchef aber nicht nur über Mick und Ralf Schumacher, sondern auch über das Titelduell, den Legenden-Status von Max Verstappen, die Krise in Deutschland und Aussichten für 2025.

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Das Wichtigste in Kürze

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Günther Steiner: Verstappen hat die WM in Brasilien gewonnen

ran: Günther Steiner, der letzte Triple Header steht an. Was kann Max Verstappen jetzt noch aufhalten?

Günther Steiner: Ihn kann nicht viel aufhalten, denn Max ist ein guter Rennfahrer. Was ihn aufhalten kann: Wenn er dreimal nicht ins Ziel kommt. Aber dann müsste schon etwas sehr Komisches passieren, und wir wissen, dass das nicht der Fall sein wird. Max hat mit dem Sieg in Brasilien die Weltmeisterschaft gewonnen.

ran: Wo hat Lando Norris den Titel verspielt?

Steiner: Es war bei Norris nicht nur ein Rennen, sondern mehrere. Er ist im Moment noch nicht bereit, gegen einen Max Verstappen, der ja ein Fuchs ist, zu kämpfen. Er ist noch nicht reif genug, um Weltmeister zu werden.

ran: Was hat Verstappen in diesem Duell vor allem ausgezeichnet?

Steiner: Verstappen hat alle Facetten gezeigt, alle Tricks. Er hat gesehen, dass er Norris im Rennen nicht schlagen kann, weil der McLaren das bessere Auto ist. Und dann hat er einfach versucht, Lando so viele Punkte wie möglich wegzunehmen. Anstatt zu gewinnen, hat er probiert, Lando zu schädigen. Und Lando und McLaren sind darauf reingefallen, haben das Spiel nicht verstanden. Die Entscheidungen der Stewards haben auch nicht geholfen, in Austin zum Beispiel. McLaren hat als Team nicht früh genug verstanden, dass sie beide Titel holen können, die waren erstmal happy, überhaupt Rennen zu gewinnen. Deswegen haben sie viel Zeit verspielt, als sie das Thema Stallorder nicht richtig im Griff hatten. Und nicht richtig wahrhaben wollten, dass sie alles abräumen konnten.

ran: Was fehlt Norris grundsätzlich noch zum Champion?

Steiner: Er muss die Ellenbogen ausfahren. Die guten Racer der Formel 1 sind Lewis Hamilton, Max, Fernando Alonso. Zu denen fehlt ihm noch etwas. Diese Aggressivität, einfach gewinnen zu wollen, auch mal unangenehm zu werden, um einen Sieg nach Hause zu fahren.

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Max Verstappen noch nicht bei den ganze Großen

ran: Für Verstappen wäre es der vierte Titel. Wo würden Sie ihn im Konzert der Legenden einreihen?

Steiner: Ich glaube, er ist einer der Großen. Er ist ein sehr guter Fahrer, macht eigentlich wenig Fehler, jetzt auch unter Druck, ist immer schlau. Die Top fünf sind für mich Ayrton Senna, Michael Schumacher, Lewis Hamilton, Niki Lauda und Jackie Stewart. Das sind für mich die ganz Großen. Und gleich dahinter kommt Max. Und wenn er in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch zwei, dreimal den Titel holt, dann ist er vorne dabei. Es ist nur eine Nummer, die ihm fehlt. Sonst hat er alles.

ran: Was bedeutet das aktuelle Kräfteverhältnis für die kommende Saison? Geht das jetzt nächstes Jahr so weiter und bleibt so eng?

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Steiner: Das kann durchaus durcheinandergewürfelt werden. Nach vier Jahren Entwicklung im gleichen Reglement kann aber niemand wirklich mehr einen riesigen Vorteil finden. Außerdem gilt ein Großteil der Konzentration der Entwicklung der Autos für 2026, wenn das neue Reglement kommt. Das Feld wird daher eher noch näher zusammenrücken.

ran: Glauben Sie, dass McLaren und Norris aus den Fehlern lernen werden?

Steiner: Ich glaube sicher, McLaren lernt. Wie viel sie lernen, muss man sehen. Ich hätte erwartet, dass sie schon jetzt schneller lernen. Sie haben gute Leute, die schon Weltmeister waren. Aber ich glaube, es geht mehr um Selbstsicherheit. McLaren will nicht als arrogant gelten, dasselbe gilt für Lando. Du musst alles dafür tun, um Weltmeister zu werden. Du musst, wie Red Bull, alles auf eine Karte setzen.

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Günther Steiner: Hülkenberg zum falschen Zeitpunkt im falschen Auto

ran: Mercedes war im Titelrennen chancenlos, dazu gibt es Sauber/Audi mit bescheidenden Aussichten. Nico Hülkenberg ist der einzige deutsche Fahrer. Aus deutscher Sicht war das Jahr mal wieder enttäuschend…

Steiner: Es gibt Zyklen im Motorsport, im Moment haben wir einige englische Fahrer. Mercedes kommt sicher zurück, denn Mercedes gehört zu den besten Teams. Wenn ich das mit dem deutschen Fußball vergleiche, ist Bayern München zu 90 Prozent vorne. In der Formel 1 ändert es sich ein bisschen mehr, es ist auch gut, dass niemand diese ewige Dominanz hat. Audi tut sich ein bisschen schwerer im Moment als gedacht. Da habe ich mehr erwartet. Das haben alle. Man muss dem neuen Management ein bisschen Zeit geben, das Richtige zu machen und in die Spur zu finden. Nico bräuchte mal die Chance, in einem sehr guten Auto zu sitzen. Er ist immer zum falschen Zeitpunkt im falschen Auto. Nico wäre Podium-Material. Diese Möglichkeit hat er nie gehabt. Logischerweise hängt das auch mit ihm zusammen. Er hat entschieden, wo er hingeht und muss sich an die eigene Nase fassen. Er muss jetzt hoffen, dass Audi mit dem 2026er-Reglement einen Schub bekommt. Denn nächstes Jahr wird Audi bestimmt nicht vorne mitfahren.

ran: Sind wir Deutschen zu verwöhnt, was die Formel 1 angeht, gehören wir nicht mehr zur Weltspitze?

Steiner: Ja, Deutschland war sehr verwöhnt mit Michael Schumacher. Alles, was nach ihm kam, war gefühlt weniger wert. Aber alle guten Dinge haben ein Ende, im Moment eben aus deutscher Sicht. Aber es werden sicher wieder gute Dinge kommen.

ran: Wo sehen Sie die Probleme bei der einstigen Autonation Deutschland?

Steiner: Nach Schumacher ist das Interesse zurückgegangen, weil man immer erwartet hat, zu dominieren. Das ist nicht passiert. Und dann wurde die Krise ausgerufen, es gab auch keine Rennen mehr in Deutschland. Deutschland ist die Autonation und ich finde es schade, dass das Geld nicht gefunden werden kann, um einen Grand Prix zu veranstalten. Man hat super Rennstrecken, alles wäre da. Man bräuchte nur ein bisschen Hilfe der Autohersteller, der Regierung, um ein Rennen zu haben. Das würde bestimmt auch helfen.

ran: Was muss gemacht werden, um den Nachwuchs zu pushen, dass mehr Fahrer den Weg nach oben schaffen?

Steiner: Das ist eine Geldfrage. Das kommt immer auf die Unterstützung der Teams und der Hersteller an. Alle anderen Nationen bekommen das irgendwie hin, Deutschland aber nicht. Was auch an der Sättigung vom Rennsport nach Schumacher liegt. Deswegen haben weniger junge Leute angefangen. Und deswegen ist jetzt ein Loch da. Aber es ist nie zu spät. Deutschland hatte nach Michael mit Sebastian Vettel einen sehr guten Rennfahrer, der aber nie anknüpfen konnte an die Schumacher-Popularität. Es war also nicht so, dass niemand da war. Es ist einfach ein bisschen schwieriger geworden.

ran: Es gibt die Nachwuchsleute Oliver Goethe und Tim Tramnitz. Was sehen Sie da für ein Potenzial?

Steiner: Die Jungs sind nicht schlecht. Die brauchen Unterstützung, zum Beispiel von der deutschen Autoindustrie, um zu sehen, wie weit sie gehen können. Es gibt viele talentierte Fahrer, die aber vielleicht nicht genug Talent haben, um ganz vorne in der Formel 1 mitzufahren. Die beiden müssten jetzt mal zeigen, was sie draufhaben.

ran: Worauf würden Sie als Teamchef bei den Jungs ganz besonders achten, wenn es darum geht, sie in die Formel 1 zu holen?

Steiner: Grundsätzlich würde ich ihnen so viele Chancen geben wie möglich, in Formel-1-Autos zu sitzen. Es ist wichtig für die Jungs, dass sie mit Formel-1-Autos fahren, auch wenn die aus der älteren Generation sind. Da kann man schon viel sehen, wie gut sie sind und ob sie gut genug sind, um sich weiterzuentwickeln und ob es sich lohnt, Geld zu investieren.

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Günther Steiner: Vorsichtig bei Mick Schumacher

ran: Mick Schumacher hat keinen Platz bekommen für 2025: Überrascht Sie das unter dem Strich, es gab ja durchaus ein paar Möglichkeiten?

Steiner: Die Formel 1 ist ein schwieriges Geschäft. Ich habe gedacht, dass er bei Audi den zweiten Sitz bekommt. Als gesagt wurde, dass Bottas den nicht bekommt, dachte ich, er hätte eine Chance. Ich habe mit Mattia Binotto nicht darüber gesprochen, weil ich mich da nicht einmische. Denn jedes Wort, das ich über Mick sage, wird zehnmal umgedreht und verwendet. Deswegen bin ich vorsichtig geworden, denn ich habe ja persönlich nichts gegen Mick. Er ist ein guter Fahrer und es wäre gut für den deutschen Motorsport, wenn Mick in der Formel 1 wäre.

ran: Die Kombination Hülkenberg/Schumacher wäre für Audi doch die logische und passende Kombination, oder nicht? Warum hat man darauf verzichtet?

Steiner: Ja, eigentlich schon. Aber vielleicht wollten sie gerade nicht zwei deutsche Fahrer haben. Audi ist ein globaler Konzern, man muss es auch so sehen. Man kann da nicht das Nationalteam Deutschland werden, denn Audi will Autos in der ganzen Welt verkaufen und nicht nur in Deutschland.

ran: Hat Schumacher in Zukunft noch eine Chance auf die Formel 1 oder ist der Zug abgefahren?

Steiner: Es wird schwierig, das muss man sagen. Aber Nico Hülkenberg ist auch nach drei Saisons wieder zurückgekommen. Deswegen ist es nicht unmöglich, zurückzukommen. Auch nach dieser Zeit nicht.

ran: Wie sollte er die Zukunft am besten angehen?

Steiner: Eine gute Möglichkeit wäre für ihn, wenn er mal einspringen könnte als Ersatzfahrer, wie zum Beispiel Oliver Bearman bei Haas, um zu zeigen, was er wirklich kann. Und Mick hat bei Mercedes bestimmt viel dazugelernt. Ich würde versuchen, in einer Meisterschaft mitzufahren, um den Rennskill beizubehalten. Und bei Mercedes ist er gut aufgehoben, da macht er im Simulator die ganzen Entwicklungen der neuen Autos mit.

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Günther Steiner: "Diese Aussage ist ziemlich daneben"

ran: Was sagen Sie zu Vorwürfen, wie zum Beispiel von Hans-Joachim Stuck, sie hätten Mick Schumacher "kaputt gemacht", sie hätten ihn auf dem Gewissen?

Steiner: Das ist mir egal. Strietzel kennt die Hintergründe nicht. Und logischerweise bekommt er damit auch viel Aufmerksamkeit für sich. Viele Leute machen so etwas aus politischen Gründen, um in die Medien zu kommen. Ich habe Mick Schumacher nicht kaputt gemacht, ich habe ihn nicht auf dem Gewissen. Das kann ich ganz klar so sagen. Ich will ja niemanden kaputt machen. Ich stehe doch nicht morgens auf, um Leute kaputt zu machen. Ich war Teamchef und musste eine Entscheidung treffen. Das hat nichts mit kaputt machen zu tun. Wieso sollte ich Mick kaputt machen? Was habe ich davon? Diese Aussage ist ziemlich daneben, muss ich sagen.

ran: Würden Sie in der Hinsicht heute trotzdem etwas anders machen?

Steiner: Ich musste das Team sehen. Wir sind nach hinten gegangen nach der Pandemie, es waren 2021 und 2022 zwei schwierige Jahre. Wir mussten schneller wachsen und Erfahrung mit reinbringen ins Team. Und Erfahrung kannst du nicht kaufen, das braucht Zeit. Das Einzige, das du kaufen kannst, sind erfahrene Leute. Nico Hülkenberg war erfahren, hat genau dasselbe gemacht wie bei Force India und das Team weitergebracht. Deswegen wurde die Entscheidung getroffen, weil Mick diese Erfahrung nicht hatte. Er war jung. Und ich musste umstellen auf erfahrene Leute, um das Team wachsen zu lassen. Deswegen würde ich diese Entscheidung auch heute wieder treffen. Das hat nichts mit der Person Mick Schumacher zu tun.

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Hamilton, Vettel, Schumacher: Die spektakulärsten Wechsel der Formel-1-Geschichte

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<strong>Die spektakulärsten Wechsel der F1-Geschichte</strong><br>Für diese Meldung war der Begriff "Formel-1-Beben" genau der richtige Ausdruck. Vor wenigen Tagen gaben Mercedes und Ferrari übereinstimmend bekannt, dass Lewis Hamilton zur Saison 2025 von den Silberpfeilen zur Scuderia wechselt. In Zukunft müssen sich die Fans an Hamilton in Rot gewöhnen.
© IMAGO/HochZwei

Die spektakulärsten Wechsel der F1-Geschichte
Für diese Meldung war der Begriff "Formel-1-Beben" genau der richtige Ausdruck. Vor wenigen Tagen gaben Mercedes und Ferrari übereinstimmend bekannt, dass Lewis Hamilton zur Saison 2025 von den Silberpfeilen zur Scuderia wechselt. In Zukunft müssen sich die Fans an Hamilton in Rot gewöhnen.

<strong>Hamilton wechselt von Mercedes zu Ferrari</strong><br>Ein spektakulärer Wechsel, der in der Welt der Königsklasse für viel Aufsehen sorgt. Dass es nach unzähligen Flirts zwischen dem 39-Jährigen und dem Rennstall aus Maranello tatsächlich zu einer Zusammenarbeit kommt, bringt vor allem die Fans in Wallung. Doch der Wechsel des Briten ist nicht der erste spektakuläre F1-Transfer. <strong><em>ran</em></strong> zeigt weitere.
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Hamilton wechselt von Mercedes zu Ferrari
Ein spektakulärer Wechsel, der in der Welt der Königsklasse für viel Aufsehen sorgt. Dass es nach unzähligen Flirts zwischen dem 39-Jährigen und dem Rennstall aus Maranello tatsächlich zu einer Zusammenarbeit kommt, bringt vor allem die Fans in Wallung. Doch der Wechsel des Briten ist nicht der erste spektakuläre F1-Transfer. ran zeigt weitere.

<strong>Juan Manuel Fangio</strong><br>Ein kurioser Wechsel ereignete sich in der F1-Anfangszeit. 1954, mit damals erst einem WM-Titel, unterschrieb Fangio bei Mercedes. Doch den Silberpfeilen gelang es nicht, das Auto zum Saisonstart fertigzustellen. Also fuhr Fangio in den ersten Rennen für sein Vorgängerteam Maserati, ehe er für Mercedes ins Cockpit stieg. Am Ende wurde er Weltmeister – mit zwei Marken in einer Saison.
© imago stock&people

Juan Manuel Fangio
Ein kurioser Wechsel ereignete sich in der F1-Anfangszeit. 1954, mit damals erst einem WM-Titel, unterschrieb Fangio bei Mercedes. Doch den Silberpfeilen gelang es nicht, das Auto zum Saisonstart fertigzustellen. Also fuhr Fangio in den ersten Rennen für sein Vorgängerteam Maserati, ehe er für Mercedes ins Cockpit stieg. Am Ende wurde er Weltmeister – mit zwei Marken in einer Saison.

<strong>Graham Hill</strong><br>Er lieferte eine der Feel-Good-Stories der Historie. Seine Karriere begann er als Mechaniker bei Lotus, wurde später Stammfahrer. Dann verließ er das Team, wechselte 1960 zu BRM und wurde zwei Jahre später erstmals Weltmeister. Nach drei Vize-Titeln kehrte er 1967 zu seiner ersten Liebe zurück – mit Erfolg. Nur ein Jahr später wurde er mit Lotus Weltmeister. Ein Kreis schloss sich.
© imago images/GP Library \ UIG

Graham Hill
Er lieferte eine der Feel-Good-Stories der Historie. Seine Karriere begann er als Mechaniker bei Lotus, wurde später Stammfahrer. Dann verließ er das Team, wechselte 1960 zu BRM und wurde zwei Jahre später erstmals Weltmeister. Nach drei Vize-Titeln kehrte er 1967 zu seiner ersten Liebe zurück – mit Erfolg. Nur ein Jahr später wurde er mit Lotus Weltmeister. Ein Kreis schloss sich.

<strong>Niki Lauda</strong><br>Lauda feierte in den 70ern große Erfolge mit Ferrari, gewann zwei WM-Titel. Nach dem zweiten Triumph verließ er die Scuderia im Streit, weil er sich vom Team fallen gelassen fühlte. In der Folgesaison wechselte er zu Brabham, die durch ihren Hauptsponsor das notwendige Geld hatten. Eine lukrative, sportlich aber schlechte Entscheidung: In neun Rennen fiel Lauda aus.
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Niki Lauda
Lauda feierte in den 70ern große Erfolge mit Ferrari, gewann zwei WM-Titel. Nach dem zweiten Triumph verließ er die Scuderia im Streit, weil er sich vom Team fallen gelassen fühlte. In der Folgesaison wechselte er zu Brabham, die durch ihren Hauptsponsor das notwendige Geld hatten. Eine lukrative, sportlich aber schlechte Entscheidung: In neun Rennen fiel Lauda aus.

<strong>Alain Prost</strong><br>Diese Geschichte war geprägt von einer Feindschaft. Bei McLaren lieferten sich Ayrton Senna und Alain Prost erbitterte Kämpfe. 1990 verließ Prost das Team in Richtung Ferrari, was er vorzeitig angekündigt hatte. Beide Fahrer sprachen danach nicht mehr miteinander. In Japan kollidierten beide. Prost stieg aus, Senna gewann – wurde aber  disqualifiziert, worauf Prost Weltmeister wurde.
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Alain Prost
Diese Geschichte war geprägt von einer Feindschaft. Bei McLaren lieferten sich Ayrton Senna und Alain Prost erbitterte Kämpfe. 1990 verließ Prost das Team in Richtung Ferrari, was er vorzeitig angekündigt hatte. Beide Fahrer sprachen danach nicht mehr miteinander. In Japan kollidierten beide. Prost stieg aus, Senna gewann – wurde aber disqualifiziert, worauf Prost Weltmeister wurde.

<strong>Alain Prost</strong><br>Der Teamchef stellte sich öffentlich gegen den Franzosen, eine Ära ging tragisch zu Ende. Im Jahr darauf hofften die Roten mit Prost auf den Titel – vergebens. Erneut kollidierten er und Ex-Teamkollege Senna in Japan, dieses Mal wurde aber der Brasilianer im McLaren Weltmeister. Prost blieb ein weiteres Jahr bei Ferrari, fuhr seinen vierten WM-Titel aber erst 1993 mit Williams ein.
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Alain Prost
Der Teamchef stellte sich öffentlich gegen den Franzosen, eine Ära ging tragisch zu Ende. Im Jahr darauf hofften die Roten mit Prost auf den Titel – vergebens. Erneut kollidierten er und Ex-Teamkollege Senna in Japan, dieses Mal wurde aber der Brasilianer im McLaren Weltmeister. Prost blieb ein weiteres Jahr bei Ferrari, fuhr seinen vierten WM-Titel aber erst 1993 mit Williams ein.

<strong>Michael Schumacher</strong><br>Dieser Wechsel war der Beginn einer Ära. Nach zwei WM-Titeln mit Benetton stieg Michael Schumacher 1996 aus seinem Vertrag aus und folgte dem Ruf aus Maranello. Ferrari war seinerzeit eher die graue Maus, doch der Deutsche bewahrte Geduld und leistete Aufbauarbeit. Mit den Roten gewann er in der Folge insgesamt fünf WM-Titel und wurde zum Rekordweltmeister und zur Legende.
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Michael Schumacher
Dieser Wechsel war der Beginn einer Ära. Nach zwei WM-Titeln mit Benetton stieg Michael Schumacher 1996 aus seinem Vertrag aus und folgte dem Ruf aus Maranello. Ferrari war seinerzeit eher die graue Maus, doch der Deutsche bewahrte Geduld und leistete Aufbauarbeit. Mit den Roten gewann er in der Folge insgesamt fünf WM-Titel und wurde zum Rekordweltmeister und zur Legende.

<strong>Damon Hill</strong><br>1996 feierte Damon Hill im Williams den Titel. Doch schon während der Saison war klar, dass er sein Cockpit würde räumen müssen. Eigentümer Frank Williams wollte lieber Heinz-Harald Frentzen, da half Hill auch sein Weltmeister-Titel nichts. Freie und attraktive Cockpits gab es nicht, schlussendlich ging es für ihn zu Arrows. Ein erfolgloses Kapitel, 1997 wurde er Zwölfter.
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Damon Hill
1996 feierte Damon Hill im Williams den Titel. Doch schon während der Saison war klar, dass er sein Cockpit würde räumen müssen. Eigentümer Frank Williams wollte lieber Heinz-Harald Frentzen, da half Hill auch sein Weltmeister-Titel nichts. Freie und attraktive Cockpits gab es nicht, schlussendlich ging es für ihn zu Arrows. Ein erfolgloses Kapitel, 1997 wurde er Zwölfter.

<strong>Kimi Räikkönen</strong><br>Zwischen 2006 und 2007 tat sich in der Königsklasse auf dem Fahrermarkt so richtig viel. Michael Schumacher trat zurück, die Topteams wechselten munter. Kimi Räikkönen verließ nach fünf Jahren McLaren – ohne WM-Titel. Dies sollte sich bei seiner nächsten Station ändern. Ein Plan, der aufging. Im Ferrari-Cockpit krönte er sich 2007 zum Weltmeister.
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Kimi Räikkönen
Zwischen 2006 und 2007 tat sich in der Königsklasse auf dem Fahrermarkt so richtig viel. Michael Schumacher trat zurück, die Topteams wechselten munter. Kimi Räikkönen verließ nach fünf Jahren McLaren – ohne WM-Titel. Dies sollte sich bei seiner nächsten Station ändern. Ein Plan, der aufging. Im Ferrari-Cockpit krönte er sich 2007 zum Weltmeister.

<strong>Fernando Alonso</strong><br>Nach dem Räikkönen-Abgang Ende 2006 holte sich McLaren zwei neue Fahrer ins Haus. Doppel-Weltmeister Fernando Alonso – und Rookie Lewis Hamilton. Doch was auf dem Papier gut klang, wurde zum Mega-Problem. Keiner der beiden wollte zurückstecken....
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Fernando Alonso
Nach dem Räikkönen-Abgang Ende 2006 holte sich McLaren zwei neue Fahrer ins Haus. Doppel-Weltmeister Fernando Alonso – und Rookie Lewis Hamilton. Doch was auf dem Papier gut klang, wurde zum Mega-Problem. Keiner der beiden wollte zurückstecken....

<strong>Fernando Alonso</strong><br>Hamilton hatte die Unterstützung der Teamleitung, Alonso reagierte und setzte Eigentümer Ron Dennis in der damaligen Spionageaffäre unter Druck. Das Ende: McLaren wurden alle Konstrukteurs-Punkte aberkannt, hinzu kam eine Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen Dollar – außerdem ging der Fahrertitel an Ferrari-Pilot Räikkönen. Alonso verließ das Team.
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Fernando Alonso
Hamilton hatte die Unterstützung der Teamleitung, Alonso reagierte und setzte Eigentümer Ron Dennis in der damaligen Spionageaffäre unter Druck. Das Ende: McLaren wurden alle Konstrukteurs-Punkte aberkannt, hinzu kam eine Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen Dollar – außerdem ging der Fahrertitel an Ferrari-Pilot Räikkönen. Alonso verließ das Team.

<strong>Lewis Hamilton</strong><br>Hamilton blieb derweil noch einige Jahre bei McLaren, wurde 2008 sogar Weltmeister. Den entscheidenden Karriereschritt machte er dann im Jahr 2012. Als klar wurde, dass Mercedes einen Nachfolger für den noch einmal zurückgekommenen Michael Schumacher braucht, schlug Niki Lauda zu.
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Lewis Hamilton
Hamilton blieb derweil noch einige Jahre bei McLaren, wurde 2008 sogar Weltmeister. Den entscheidenden Karriereschritt machte er dann im Jahr 2012. Als klar wurde, dass Mercedes einen Nachfolger für den noch einmal zurückgekommenen Michael Schumacher braucht, schlug Niki Lauda zu.

<strong>Lewis Hamilton</strong><br>Zwar sträubte sich Hamilton, sah das aufstrebende Werksteam zunächst als Verschlechterung an. Doch Lauda konnte den Briten überzeugen. Eine gute Entscheidung. Von 2014 bis 2020 holte er sechs WM-Titel mit Mercedes. Ab 2025 wagt Hamilton mit Ferrari den nächsten Anlauf.
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Lewis Hamilton
Zwar sträubte sich Hamilton, sah das aufstrebende Werksteam zunächst als Verschlechterung an. Doch Lauda konnte den Briten überzeugen. Eine gute Entscheidung. Von 2014 bis 2020 holte er sechs WM-Titel mit Mercedes. Ab 2025 wagt Hamilton mit Ferrari den nächsten Anlauf.

<strong>Sebastian Vettel</strong><br>Er dominierte jahrelang die Formel 1. Von 2010 bis 2013 wurde Sebastian Vettel viermal in Folge Weltmeister im Red Bull, vier Herstellertitel inklusive. Ein Jahr später, als Red Bull durch das neue Motoren-Reglement seine Vormachtstellung verlor, ergrifft der Deutsche seine Chance und erfüllte sich seinen Traum vom Ferrari-Cockpit. Allerdings ohne Titelgewinn.
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Sebastian Vettel
Er dominierte jahrelang die Formel 1. Von 2010 bis 2013 wurde Sebastian Vettel viermal in Folge Weltmeister im Red Bull, vier Herstellertitel inklusive. Ein Jahr später, als Red Bull durch das neue Motoren-Reglement seine Vormachtstellung verlor, ergrifft der Deutsche seine Chance und erfüllte sich seinen Traum vom Ferrari-Cockpit. Allerdings ohne Titelgewinn.

ran: Allerdings wurde auch Ihr Umgang mit ihm kritisiert, auch in der Öffentlichkeit. Hätten Sie in der Hinsicht etwas besser machen können? Oder sagen Sie: So bin ich und damit muss der Fahrer klarkommen?

Steiner: Es ist etwas dazwischen. Man kann immer sagen, dass man irgendetwas hätte besser machen können, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Wenn ich sage, ich war perfekt, dann wäre ich ein Idiot. Aber jeder hat seinen eigenen Charakter. Auch Mick. Und er muss seinen Charakter nicht an mich anpassen. Genauso wie ich mich nicht an ihn anpassen muss. Man hat keine Verpflichtung, sich zu ändern für eine andere Person. Ich werde meine Herangehensweise nicht ändern. Das hat nichts mit Mick zu tun. So bin ich, so habe ich es immer gemacht in meiner Karriere und werde auch immer so weitermachen.

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Günther Steiner: Funkstille mit Ralf Schumacher

ran: Sie sind in der Zeit auch immer wieder mit Micks Onkel Ralf Schumacher aneinandergeraten, wie Sie es auch in Ihrem Buch eindrücklich beschrieben haben. Wie ist es eigentlich um Ihr Verhältnis bestellt? Er war im Sommer ziemlich sauer wegen Ihrer Alpine-Aussage und wollte nicht mehr mit Ihnen vor der Kamera stehen.

Steiner: Das hat er gesagt und dazu steht er. Ich habe auch kein Problem damit. Das kann er so entscheiden. Ich habe nichts Falsches gesagt. Er hat sich die Schlagzeile angeschaut und nicht, was ich eigentlich gesagt habe. Aus meiner Aussage (er würde Alpine nicht dazu raten, Mick Schumacher zu holen, Anm. d. Red.) wurde eine Schlagzeile gemacht, Sie wissen ja, wie das ist. Er hat sich die Schlagzeile angeschaut und auf die reagiert, auf seine Art und Weise, anstatt mich anzurufen und zu sagen, was eigentlich los ist. Er hat mich in den sozialen Medien an den Pranger gestellt.

ran: Wie haben Sie dann darauf reagiert?

Steiner: Ich habe versucht, ihn anzurufen, um ihm zu erklären, dass ich eigentlich nicht gesagt habe, was die Schlagzeile sagt. Und er hat mir eine WhatsApp geschickt und gesagt, er will nicht mehr mit mir sprechen. Ich wollte es klären. Ich habe gesagt, ich bin groß genug, um zu erklären, dass ich eigentlich nicht gesagt habe, was in der Schlagzeile steht. Aber wenn er dafür die Zeit nicht hat und lieber seine ganzen Sachen über soziale Medien abwickelt, kann er das gerne machen. Es steht nicht in meiner Macht, ihm das zu verbieten. Will ich auch gar nicht. Jeder hat seinen Weg.

ran: Wie sieht Ihr Weg aus? Vermissen Sie die Formel 1 und kehren als Teamchef bald zurück?

Steiner: Ich vermisse die Formel 1 nicht, weil ich als TV-Experte immer noch dabei bin. Ich habe noch meine ganzen Beziehungen, kenne die ganzen Leute. Ich würde zurückkehren, wenn es ein Projekt gibt, was mich interessiert, die Energie habe ich und die Erfahrung auch. Aber nur zurückkehren, um einen Job zu haben – das tue ich mir nicht an.

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