So viel NFL steckt in der European League of Football - Johnson, Werner, Edebali und Co.
So viel NFL steckt in der European League of Football
Die European League of Football startet am Wochenende in die neue Saison (ab dem 3. Juni live auf ProSieben MAXX und ran.de). Und in der ELF 2023 steckt jede Menge NFL. ran zeigt, wer Erfahrung aus der besten Liga der Welt in die beste Europas mitbringt.
Entwicklung der ELF
Die ELF ist noch jung, sie geht in ihr drittes Jahr, wird aber in den USA bereits wahrgenommen. "Das Interesse ist überwältigend! Im ersten Jahr hatten wir unter harten Corona-Bedingungen mehr als 80.000 Leute in den Stadien, im zweiten Jahr waren es 240.000 und in der kommenden Saison knacken wir sicher die halbe Million. Für das Championship Game wurden im Vorverkauf bereits mehr als 23.000 Tickets verkauft. Wir sind glücklich, wie positiv die Liga angenommen wird und arbeiten hart daran, das Produkt noch attraktiver zu gestalten," sagte Esume vor dem Saisonstart.
Kasim Edebali bleibt dabei
Ex-Spieler Kasim Edebali wechselt 2023 die Seiten. Zuletzt spielte der Defensive End noch bei den Hamburg Sea Devils. Ab dieser Saison fungiert er als ranELF-Experte am Mikrofon und wird spannende Anekdoten aus der NFL und ELF liefern. Edebali hatte es über das Boston College 2014 in den NFL-Kader der New Orleans Saints geschafft, es folgten Engagements in Cincinnati, Denver, Detroit, Los Angeles, Chicago, Philadelphia und Oakland. Insgesamt lief er 62 Mal in der US-Profiliga auf. Edebali über seine neue Rolle: "Ich liebe es, Football zu spielen, aber genau so liebe ich es, Football zu analysieren und zu erklären. Ich freue mich, die Chance zu haben, die Zuschauer:innen auf diverse Spieler aufmerksam zu machen und ihnen Football auf taktischer und technischer Ebene noch näher zu bringen."
Noch mehr NFL-Erfahrung
Bei den Sea Devils spielte 2022 ein weiterer größerer Name mit Wide Receiver Lamar Jordan, der 27-Jährige hatte es 2018 in das Roster der Atlanta Falcons geschafft. Die Leipzig Kings wiederum setzen in den vergangenen beiden Jahren auf Receiver Anthony Dable-Wolf (im Bild), der in der Vergangenheit bei den New York Giants und den Falcons unter Vertrag stand.
Von der ELF in die NFL
Für Esume sind Spieler mit NFL-Erfahrung ein Gewinn, sowohl für die Liga als auch die Mitspieler. "Das sind Jungs, die sich für ihre Teams voll reinhängen und Spaß daran haben, ihre Erfahrungen aus den Staaten und weiteren Karriere-Stationen an andere weiterzugeben. Davon profitieren gerade jüngere Spieler, die großes Talent besitzen und die nächsten Schritte gehen wollen", erklärte Esume. Das hat sich für zwei Spieler bereits ausgezahlt: Cornerback Marcel Dabo (Stuttgart Surge, im Bild) und Defensive Lineman Adedayo Odeleye (Berlin Thunder) haben es über das International Pathway Programm (IPP) in die beste Football-Liga der Welt geschafft. Dabo erhielt von den Indianapolis Colts eine Chance und unterschrieb im Januar einen Future Contract mit dem Team, Odeleye landete bei den Houston Texans. Beispiele wie diese sollen in Zukunft kein Einzelfall mehr sein.
ELF kooperiert mit International Pathway Programm der NFL
Wie Commissioner Patrick Esume in seinem Podcast "Football Bromance" mit Björn Werner kürzlich bekanntgab, haben sich die Verantwortlichen des IPP bei der ELF gemeldet und beide Seiten daraufhin eine Kooperation ins Leben gerufen. "Sie haben uns gefragt, ob sie die Kontaktdaten der Head Coaches bekommen. Man will sich in Richtung Europa weiterentwickeln", erklärt Esume. Des Weiteren soll Zugang zu Spielszenen gewährt werden. "Wir stellen diese Plattform zur Verfügung", sagte der Commissioner weiter. Dadurch sollen Talente vom europäischen Festland leichter entdeckt und noch besser gefördert werden. Werner und Esume beklagten zuvor im Podcast eine "Abschottung" vom europäischen Festland. In diesem Jahr ist zwar kein Deutscher und überhaupt nur ein Europäer im Förderprogramm dabei, dies soll sich in naher Zukunft durch die Zusammenarbeit aber ändern.
Moritz Böhringer wechselte zu den Stuttgart Surge
Die Stuttgart Surge haben wenige Wochen vor dem Saison-Start einen echten Coup gelandet und den ehemaligen NFL-Spieler Moritz Böhringer verpflichtet, der in vier Saisons in der größten Football-Liga der Welt als Wide Receiver und Tight End im NFL-Kader stand. Der 29-Jährige wurde im Draft 2016 in der sechsten Runde von den Minnesota Vikings ausgewählt. Anschließend stand er bis 2020 bei den Cincinnati Bengals unter Vertrag. Kurz darauf kehrte gebürtige Stuttgarter nach Deutschland zurück und spielte bis zuletzt für die Schwäbisch Hall Unicorns, mit denen er zweimal den CEFL-Bowl (2021, 2022) und einmal den German Bowl (2022) gewann.
Ex-Giant Sandro Platzgummer verstärkt Raiders Tirol
Running Back Sandro Platzgummer kehrt nach Innsbruck zurück und wird das Team zukünftig in der European League of Football unterstützen. Der 26-Jährige, der bereits im Alter von sechs Jahren bei den Raiders im Nachwuchsprogramm begonnen hatte, schaffte vor drei Jahren über das International Pathway Program den Sprung in die NFL. Bis Anfang des Jahres stand er bei den New York Giants unter Vertrag und gehörte zum erweiterten Kader. Der Österreicher kam in der Preseason zum Einsatz, bestritt jedoch kein Regular-Season-Game.
Trainer-Expertise aus der NFL
Aber auch an der Seitenlinie haben sich einige Teams mit Fachwissen aus der NFL verstärkt. Allen voran Rhein Fire, denen 2022 der große Coup gelang, Jim Tomsula unter Vertrag zu nehmen. Der 55-Jährige war in der Vergangenheit Cheftrainer bei den San Francisco 49ers, arbeitete zudem als Defensive-Line-Coach für die ehemaligen Washington Redskins und die Dallas Cowboys.
Trainer-Expertise aus der NFL
Tomsula ist nicht der einzige Coach mit NFL-Hintergrund. Auch Charles "Yogi" Jones (Hamburg Sea Devils, im Bild) oder John Shoop (Munich Ravens) bringen reichlich Erfahrung aus der National Football League mit.
"Eine riesige Ehre"
Für die ELF sind die Personalien eine "riesige Ehre", wie Esume betonte. "Mit ihnen auf dem Platz zu stehen und zu arbeiten, wird jeden Spieler weiterbringen. Darüber hinaus ist es auch für uns in der Liga ein Privileg, ihre Meinung über die European League of Football zu hören und das Produkt weiterzuentwickeln", so Esume im Sommer 2022 über das Ensemble der Liga.
Jakob Johnson und die Surge
In der Organisation der Teams gibt es aber auch prominente Namen. Jakob Johnson, der in der kommenden NFL-Saison erneut für die Las Vegas Raiders spielen wird, stieg als Gesellschafter bei Stuttgart Surge ein. Er will etwas bewegen. "Es hat nie an Talent gemangelt, aber an der nötigen Sichtbarkeit. Die European League of Football ist für die Spieler in Europa eine riesige Chance. Das ist der nächste Schritt, auf den wir so lange gewartet haben. Viel besser geht Football nicht", sagte Johnson.
Björn Werner und die Thunder
Berlin Thunder vertraut auf das Know-how von Björn Werner, der frühere Colts-Profi übernimmt in der Hauptstadt als Gesellschafter und Sportdirektor. In der neuen Spielzeit will der Ex-NFL-Profi mit dem Team angreifen. "Wir haben in der Off-Season hart gearbeitet und sind bereit, das Spielfeld zu rocken", wird Werner von der "Berliner Zeitung" zitiert.