Deutscher NFL-Spieler Julius Welschof im Interview: Was den Pittsburgh Steelers zum Contender fehlt
Aktualisiert: 24.10.2025
17:08 Uhr
Andreas Reiners
Wie tickt Aaron Rodgers? Was fehlt den Pittsburgh Steelers zum Contender? Und wie sieht die Entwicklung bei Julius Welschof aus? Unter anderem darüber haben wir mit dem Deutschen gesprochen.
Russell Wilson. Und Aaron Rodgers. Echte Legenden.
Keine Frage: Julius Welschof hat in seiner kurzen NFL-Karriere bereits große Quarterbacks kennengelernt. Von Rodgers berichtet der Deutsche im ran-Interview nur Positives.
"Er ist total entspannt. Wenn er mich sieht, sagt er immer: 'Hello, my German Friend.' Er nimmt sich Zeit, mit jedem zu sprechen, will jeden kennenlernen. Ein Super-Typ", sagte Welschof und verriet, dass der 41-Jährige aber auch mal laut werden kann, wenn es nicht läuft.
Aktuell läuft es für die Steelers, die vor dem Sunday Night Game gegen die Green Bay Packers bei 4:2 stehen. Und auch für Welschof, der im Practice Squad weiterhin auf seine Chance wartet.
Über seine Situation spricht er im Interview ebenso wie über Seitenhiebe von Superstars wie T.J. Watt, einen neuen Umgangston, Probleme in der Defense und darüber, was den Steelers noch zum Contender fehlt.
ran: Julius Welschof, Sie stehen weiterhin im Practice Squad der Steelers. Enttäuscht, dass es noch nicht für den 53-Mann-Kader gereicht hat oder immer noch zufrieden?
Julius Welschof: Ich bin ehrlich: Ich bin immer noch zufrieden. In einem NFL-Team zu spielen, ist etwas ganz Besonderes – egal, ob man im Practice Squad ist oder im aktiven Kader. Natürlich hat jeder Sportler Ehrgeiz und das Ziel, irgendwann den nächsten Schritt zu machen. Aber enttäuscht bin ich auf keinen Fall. Ich sehe es als Privileg, Teil dieser Organisation zu sein.
ran: Wie knapp war es denn, in den finalen 53-Mann-Kader zu kommen?
Welschof: Ganz genau weiß man das eigentlich nie. Am sogenannten "Cut Day" wird dir gesagt, dass du zunächst entlassen wirst, aber dass das Team dich direkt wieder für das Practice Squad einplanen will. Danach hat man 24 Stunden Zeit, in denen andere Teams einen claimen können – also in ihren aktiven Kader holen. Wenn das nicht passiert, bist du Free Agent und kannst vom eigenen Team oder einem anderen fürs Practice Squad verpflichtet werden. Es ist ein verrückter Tag und Prozess.
Welschof: Ja, auf jeden Fall. Ich bin jemand, der in einem neuen Umfeld erstmal Zeit braucht, um wirklich er selbst zu sein. Aber jetzt, nach einem Jahr, kenne ich viele Leute, habe Vertrauen aufgebaut und bin deutlich entspannter. Ich kann Fragen stellen, ohne groß zu überlegen, ob sie "dumm" klingen. Ich fühle mich inzwischen sicherer, auch selbstbewusster im Umgang mit Coaches und Mitspielern.
ran: Wie sehr nervt diese ständige Ungewissheit, das Wissen, dass sich alles täglich ändern kann?
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NFL - Injury Update 2025: Zusammenprall mit eigenem Mitspieler – Amon-Ra St. Brown am Knöchel verletzt
Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions) Während des Thanksgiving-Spiels zwischen den Packers und Lions kam es zu einer Kollision zwischen Amon-Ra St. Brown und seinem Mitspieler Kayode Awosika, bei der St. Brown zu Boden ging und behandelt werden musste. Der deutsch-amerikanische Wide Receiver verschwand anschließend mit dem medizinischen Personal in die Katakomben. Noch während des Spiels wurde klar, dass St. Brown aufgrund einer Knöchelverletzung nicht weiterspielen konnte.
Daniel Jones (Indianapolis Colts) NFL-Insider Ian Rapoport berichtet, dass Colts-Quarterback Daniel Jones mit einem Bruch des Wadenbeins zu kämpfen hat. Zuletzt hatte der 28-jährige wechselweise eingeschränkt und vollständig am Training teilgenommen, spielte aber trotzdem gegen die Kansas City Chiefs. Laut Rapoport wird der Quarterback trotz seiner Fraktur spielen. Sowohl Jones als auch Coach Shane Steichen betonen, dass er für das kommende Spiel gegen die Houston Texans einsatzbereit sein wird.
J.J. McCarthy (Minnesota Vikings) Schlechte Nachrichten für die Minnesota Vikings. Quarterback J.J. McCarthy befindet sich im Concussion Protocol und ist für die Partie in Woche 13 gegen die Seattle Seahawks fraglich. McCarthy erlitt seine Gehirnerschütterung am vergangenen Wochenende im Spiel gegen die Green Bay Packers. Ist er gegen Seattle nicht einsatzfähig, kommt wohl Rookie Max Brosmer zu seinem ersten NFL-Spiel.
Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers) Gute Nachtichten für die Tampa Bay Buccaneers: Eine MRT-Untersuchung bei Baker Mayfield hat ergeben, dass die Schulterverletzung nicht so schwer ist wie angenommen. Eine Stauchung in Mayfields linker Schulter - damit sollte der Spielmacher gegen die Arizona Cardinals zur Verfügung stehen.
Joe Burrow (Cincinnati Bengals) Joe Burrow kehrt am Donnerstag nach fast drei Monaten Pause zurück, nachdem er sich in Woche 2 eine schwere Zehverletzung zugezogen hatte und operiert worden war. Er ist vor zwei Wochen wieder ins Training eingestiegen und trainierte zuletzt vollständig. Trotz der schwachen Bilanz von Cincinnati fühlt er sich bereit zu spielen. Am Donnerstag steht für die Bengals das Thanksgiving-Spiel gegen die Baltimore Ravens an.
Tee Higgins & Trey Hendrickson (Cincinnati Bengals) Bengals-Coach Zac Taylor bestätigte, dass Tee Higgins und Trey Hendrickson das Thanksgiving-Spiel gegen die Ravens verpassen werden. Higgins befindet sich nach einem Treffer im Spiel gegen die Patriots im Concussion Protocol, Hendrickson fällt weiterhin wegen einer erneut aufgebrochenen Hüftverletzung aus, Damit fehlen Cincinnati sowohl ein wichtiger Playmaker in der Offense als auch einer der produktivsten Pass Rusher in der Defense.
Will Campbell (New England Patriots) Bitterer Verlust für New England: Left Tackle Will Campbell wurde im Spiel gegen die Cincinnati Bengals mit einem Handtuch über dem Gesicht in die Umkleidekabine gebracht. Er hat sich eine Verstauchung des Innenbandes im Knie zugezogen und wird wohl mehrere Wochen ausfallen. Der 21-Jährige war der Nummer-4-Pick des NFL Draft 2025 und spielt bislang eine starke Rookie-Saison.
Michael Penix Jr. & Drake London (Atlanta Falcons) Die Probleme der Falcons werden immer größer. Nach der Overtime-Niederlage gegen die Panthers kommen nun auch noch Verletzungssorgen hinzu. Quarterback Penix Jr. fällt nach einer Knieverletzung für den Rest der Saison aus. Auch Receiver London verletzte sich am Knie. Eine Zerrung des hinteren Kreuzbands wird ihn länger außer Gefecht setzen.
Lane Johnson (Philadelphia Eagles) Lane Johnson, einer der besten Offensive Tackles der gesamten Liga, fehlt den Eagles in wichtigen Wochen. Der Routinier hat sich eine Verstauchung am Fuß zugezogen. Wegen der Verletzung fällt er voraussichtlich vier bis sechs Wochen aus, lässt jedoch eine zweite Meinung sowie weitere Tests durchführen. Anfänglich wurde von bis zu sechs Wochen Ausfallzeit ausgegangen, inzwischen heißt es, er könnte womöglich sogar nach drei Spielen wieder mitwirken.
J.K. Dobbins (Denver Broncos) Die Fuß-Verletzung von J.K. Dobbins ist schlimmer als befürchtet. Der Star-RB wurde von seinem Team auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt und fällt damit mindestens vier Wochen aus. Wie "ESPN" unter Berufung auf Quellen berichtet, droht dem 26-Jährigen aber sogar das Saison-Aus. Es sei denn, die Broncos erreichen den Super Bowl. Bis dahin könnte er demnach wieder fit werden.
Milton Williams (New England Patriots) Das erfolgreiche Thursday Night Game gegen die New York Jets war für einige Zeit das letzte, in dem die New England Patriots auf Milton Williams bauen konnten. Weil sich der Tackle eine Sprunggelenksverstauchung zugezogen hat, setzte ihn die Franchise auf die Injured Reserve List, womit er mindestens vier Partien aussetzen muss. Williams verletzte sich früh im Spiel, kehrte später noch einmal auf das Feld zurück, ehe er in der zweiten Hälfte zum Zuschauen verdammt wurde.
Pat Surtain II (Denver Broncos) Cornerback Pat Surtain II von den Denver Broncos wird mehrere Spiele wegen einer Zerrung des linken Brustmuskels verpassen. Surtain verletzte sich beim 44:24-Heimsieg gegen die Dallas Cowboys, als er sich 22 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit beim Tackling gegen Wide Receiver George Pickens unglücklich den linken Arm und die Schulter verdrehte.
Mike Evans (Tampa Bay Buccaneers) Star-Receiver Mike Evans wird mit seinem Schlüsselbeinbruch aus Week 7 einen Großteil der Saison verpassen. Damit findet eine sagenhafte Rekordserie ihr Ende. Der 32-Jährige hatte seit seiner Rookie-Saison 2014 in jeder Spielzeit mindestens 1.000 Receiving-Yards erzielt.
Welschof: Man versucht, sich daran zu gewöhnen, aber es ist nie einfach. Du siehst ständig Leute gehen. Und oft hat es gar nichts mit Leistung zu tun. Manchmal wird jemand entlassen, weil sich ein anderer verletzt hat und ein Rosterplatz frei werden muss. Das ist hart, weil man sich mit vielen auch persönlich versteht und dann sind sie von heute auf morgen weg. Es bleibt immer ein komisches Gefühl. Ich habe vielleicht das Glück, dass ich als internationaler Spieler eine etwas andere Perspektive habe. Aber trotzdem ist es immer ein Weckruf. Wenn du siehst, wie andere plötzlich ohne Job dastehen, teilweise mit Familie und Kindern, dann wird dir bewusst, wie fragil das Ganze ist. Deshalb bin ich dankbar, jeden Tag trainieren und Teil eines NFL-Teams sein zu dürfen. Das ist alles andere als selbstverständlich.
ran: Ist das die berühmte Schattenseite des NFL-Geschäfts?
Welschof: Das ist die Kehrseite der Medaille. Ich weiß nicht, ob es viele Sportarten gibt, in denen du zwar einen Vertrag hast, der aber nicht automatisch Sicherheit bedeutet. Außer du bist einer der Topstars mit einem Multimillionen-Deal wie T.J. Watt zum Beispiel. Aber die meisten kämpfen wirklich jeden Tag darum, im Team zu bleiben. Viele denken: "NFL-Spieler? Der muss Millionen verdienen." Das stimmt für den Großteil aber nicht, vor allem nicht für Practice-Squad-Spieler. Und die Job-Sicherheit ist quasi nicht vorhanden. Das ist die harte Realität.
Pittsburgh Steelers: Welschof will coachable bleiben
ran: Sie haben zuletzt gesagt, dass Sie im zweiten Jahr bei den Steelers nicht dieselben Fehler machen wollen wie im ersten. Welche waren das konkret?
Welschof: Es waren viele kleine Dinge. Wenn man in einer neuen Defense ist, kann es in hektischen Situationen schnell passieren, dass man mal einen Spielzug verwechselt oder auf der falschen Seite reagiert. Details, die auf dem Niveau sofort bestraft werden. Dazu kommt: Ich schaue mir jeden Tag Tape an, will coachable bleiben und an meinen Schwächen arbeiten. Wenn mir ein Coach etwas mitgibt, dann versuche ich, das sofort umzusetzen, damit der gleiche Fehler im Spiel eben nicht wieder passiert. In der NFL ist der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Play oft minimal. Du kannst deinen Job machen, aber manchmal willst du noch mehr machen, und das birgt dann ein Risiko.
Welschof: Wenn du zum Beispiel aggressiv auf den Sack gehst, ihn aber verpasst, kann daraus auch mal ein 20-Yard-Run entstehen. Ich versuche deshalb, Vertrauen zu meinen Coaches aufzubauen, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und sie zu erfüllen. Auch wenn das manchmal bedeutet, dass ein anderer am Ende den Tackle oder Sack bekommt.
ran: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Entwicklung bislang?
Welschof: Insgesamt bin ich zufrieden. Dieses Jahr war es ein Stück weit auch mental, weil ich nach meiner Knieverletzung wieder lernen musste, dem Knie voll zu vertrauen. Das war ein Einfluss, den ich letztes Jahr nicht hatte. Klar, letztes Jahr hatte ich zwei Sacks mehr, aber so etwas hängt stark von den Spielsituationen ab. Wenn ein Quarterback den Ball sehr schnell loswird oder ein Team viel läuft, bekommst du weniger Gelegenheiten.
ran: Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man einen Sack landet?
NFL 2025 - Quarterback Ranking vor Week 12: Drake Maye brilliert, Patrick Mahomes fällt
NFL: Quarterback-Ranking vor Week 12 DieNFL-Saison ist in vollem Gange. Während manche Quarterbacks überzeugen, tun sich andere - teilweise auch erfahrene - Spielmacher schwer. Die 32 Starting Quarterbacks vor dem 12. Spieltag im Power Ranking. Alle NFL-Highlights hier auf Joyn
Platz 32: Shedeur Sanders (Cleveland Browns) Dillon Gabriel musste bei der 23:16-Pleite gegen die Baltimore Ravens zur Halbzeit mit einer Gehirnerschütterung raus. Sanders kam zu seinem Debüt. Es war Horror. Er brachte nur vier von 16 Pässen an den Mann für 47 Yards. Zudem eine üble Interception, die das Spiel mitentschied. Sein Quarterback Rating lag bei 13,5. Eines der schwächsten Debüts der Geschichte. Hätte er jeden Ball gespiked, hätte er eine bessere Bewertung gehabt. Es ist noch fraglich, ob Gabriel für Week 12 fit wird.
Platz 31: Tyrod Taylor (New York Jets) Head Coach Aaron Glenn von den New York Jets entschied nach Week 11 in der NFL, dass Quarterback Justin Fields nicht mehr starten wird. Routinier Tyrod Taylor übernimmt. Der 36-Jährige wird versuchen sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen, da sein aktueller mit dieser Spielzeit endet. Fields hat für 2026 noch einen Kontrakt über 20 Millionen US-Dollar. Zehn davon sind garantiert. Allein deswegen eine spannende Entscheidung, da der Misserfolg bestimmt nicht nur am QB lag.
Platz 30: Kirk Cousins (Atlanta Falcons) Cousins musste in seiner Backup-Rolle in Week 11 das dritte Mal in dieser Saison einspringen. Jedes Mal enttäuschte er. In dieser Zeit brachte er 32 von 52 Bällen an für 250 Yards. Man wartet noch auf seinen ersten Touchdown-Pass, der Routinier blieb immerhin noch ohne Interception. Die Completion Rate liegt bei 61,5 Prozent. Er wirkt seit seiner Degradierung lustlos und demotiviert. Durch das vorzeitige Saison-Aus von Michael Penix Jr., der sich einer Kreuzband-OP unterzieht, bleibt Cousins aber der Starter.
Platz 29: Geno Smith (Las Vegas Raiders) Ja, Smith leidet wie Running Back Ashton Jeanty hinter dieser Offensive Line und Head Coach Pete Carroll lässt den Routinier auch aus allen Rohren feuern, statt mal Ruhe reinzubringen. Das führt dazu, dass der QB die meisten Interceptions der Liga innehält mit 13. Bei zwölf TD-Pässen. Er bringt nicht das mit, was man sich gewünscht hätte.
Platz 28: J.J. McCarthy (Minnesota Vikings) Zu hart? Zu früh? Sorry, wir kennen kein Erbarmen. McCarthy durfte fünf Spiele ran und bis auf gute letzte Viertel versagt er über weite Strecken. Trotz Anspielstationen wie Justin Jefferson. Er bringt nur 52,9 Prozent seiner Bälle an. In einem verheißungsvollen Team, welches das Jahr vorher mit Sam Darnold auf QB 14 Siege einfuhr. Acht Interceptions in fünf Spielen machen die Sache rund. Er ist eine Belastung.
Platz 27: Cam Ward (Tennessee Titans) Der Nummer-eins-Pick hat es schwer. Er führt die schwächste Mannschaft der Liga an, hat einen Trainerwechsel bereits hinter sich und muss jetzt auch noch auf "Go-to-Guy" Calvin Ridley (Saisonaus) verzichten. Dennoch kämpft Ward tapfer. Aber in der Offense ist es schwer. Sechs TD-Pässe bei sechs Interceptions und eine Completion Rate von 58,4 Prozent. Jedoch ist er auch der QB, der am meisten gesacked wurde (41).
Platz 26: Jameis Winston (New York Giants) Der beste QB3 der Liga konnte die großen Green Bay Packers phasenweise ärgern. Seine Interception tat weh, aber er hatte eine bessere Completion Rate als Jaxson Dart und Russell Wilson. Darauf kann man aufbauen. Ein QB-Problem haben die Giants nicht. Rookie Dart könnte in Week 12 aus dem Concussion Protocol zurückkehren.
Platz 25: Davis Mills (Houston Texans) C.J. Stroud ist noch raus und Mills machte gegen eine eklige Titans-Defense nichts kaputt. Im Gegenteil. Er steuerte einen TD-Pass auf Nico Collins bei. Somit wurde das Spiel 16:13 gewonnen. Der zweite Sieg mit Mills in Folge. Die Texans sind mit ihm nicht weniger erfolgreich, auch wenn Stroud bessere Statistiken aufweist. Gegen die Bills wird Mills wieder ran müssen.
Platz 24: Tyler Shough (New Orleans Saints) Nach dem durchaus ordentlichen Starter-Debüt holte Tyler Shough bei seinem zweiten Einsatz von Beginn an seinen ersten Sieg. Zwei Touchdown-Pässe steuerte er gegen die Carolina Panthers bei, blieb ohne Interception. So sammelt er Argumente für eine Chance auch über diese Saison hinaus. Die Bye Week dürfte in der Vorwoche neue Kräfte bringen. Shough ist im Aufwind trotz mangelhafter Mannschaft.
Platz 23: Joe Flacco (Cincinnati Bengals) Sein Star-Receiver spuckt Gegner an, seine Defense verteidigt nicht, seine O-Line wünscht ihm alles Gute. Flacco hat sich zum Winter seiner Karriere nochmal die Endlevel-Erfahrung in den Korb gelegt. 14 TDs, neun INTs und eine Completion Rate von 61,1 Prozent sind der Outcome.
Platz 22: Bryce Young (Carolina Panthers) Young pendelt zwischen der schlechteste QB der Liga und GOAT. Gegen die Falcons war er wieder eine Ziege. 448 Passing Yards (Franchise-Rekord) und eine überragende zweite Hälfte samt Overtime-Win. Dabei gelangen drei Passing-Touchdowns. Warum nicht immer so.
Platz 21: Marcus Mariota (Washington Commanders) Mariota hat in einem verletzungsgeplagten Team mittlerweile mehr Spiele absolviert als der eigentliche Starter Jayden Daniels. Dabei hat der Routinier statistisch sogar mindestens mitgehalten. Er hat eine bessere Completion Rate (65,7 zu 62,5), aber ein schlechteres TD/INT-Verhältnis (8/2 zu 7/5). Kurz: er schwimmt mit, aber nicht voraus.
Platz 20: Jacoby Brissett (Arizona Cardinals) Ähnlich wie Mariota. Auch Brissett weist Statistiken im Rahmen seines Konkurrenten, dem verletzten Starter Kyler Murray, auf. Zehn Touchdowns bei nur drei Interceptions sind ordentlich, so wie die Completion Rate über 66,7 Prozent. Was beiden fehlt? Siege.
Platz 19: Tua Tagovailoa (Miami Dolphins) 13 Interceptions sind natürlich zu viel. Aber mit 17 Touchdowns ist Tagovailoa im oberen Drittel der Liga. Seitdem die Dolphins mehr auf den Lauf setzen, spielt er befreiter auf. Das hilft. Tagovailoas Pressekonferenzen und der Record seines Teams von 4-7 lassen ihn öfter schlechter aussehen, als er eigentlich spielt.
Platz 18: Trevor Lawrence (Jacksonville Jaguars) Gegen die Chargers erlebte die Offense eine Reanimierung. Auch, weil die Defense so stark war und die Offensive Line hielt. Brian Thomas Jr. ist nach dem Saisonaus von Travis Hunter als Receiver mehr gefordert. Lawrence muss mehr Ruhe ins Spiel bekommen. Seine Completion Rate ist bei dürftigen 59,8 Prozent. Elf TDs sind ordentlich, acht Interceptions zu viel.
Platz 17: Aaron Rodgers (Pittsburgh Steelers) Die Offense ist zu harmlos. Rodgers hat bis auf Ward und Young die wenigsten Passing Yards aller QBs mit mindestens zehn Spielen. 19 TDs zu sieben INTs lesen sich solide, für seine Verhältnisse aber fast unterdurchschnittlich. Es fehlt an Furore. An Highlights. Es ist alles "nur okay". Zumal er beim Sieg über die Bengals verletzt raus musste und für die kommende Partie fraglich ist.
Platz 16: Caleb Williams (Chicago Bears) Wenn es drauf ankommt, performt Williams! Aber er hat in jedem Spiel auch Phasen, in denen er unsichtbar ist. So kommt auch seine Completion Rate von nur 59,7 Prozent zustande. Mit nur vier Interceptions leistet er sich aber selten schwere Aussetzer. Der Trend ist positiv.
Platz 15: Bo Nix (Denver Broncos) Nix profitiert natürlich von einer wahnsinnig starken Defense, die viele offensive Fehler verzeiht. Seine Statistiken hauen einen nicht um. 61,2 Prozent Completion Rate und 18 TDs bei acht INTs. Aber: es wird besser! Im Showdown mit Patrick Mahomes behielt Nix die Oberhand und zeigte in wichtigen Momenten seine Klasse. Mehr davon!
Platz 14: Justin Herbert (Los Angeles Chargers) Es kracht mittlerweile in LA. Die Frage ist, wie viel liegt davon an Herbert. Die Offensive Line ist non-existent. Er wurde schon 35 Mal zu Fall gebracht und hatte gegen die Jaguars gar keine Zeit den Football zu werfen. So kam der Playmaker nur auf 18 Passversuche, 13 kamen an. Viel zu wenig für einen starken Passgeber wie Herbert. Aus der Not versucht er viel, aber es gelingt natürlich nicht alles. So lesen sich 19 TDs zu mittlerweile neun Interceptions gar nicht mehr so stark. Herbert muss besser beschützt werden.
Platz 13: Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers) Schwer. Mayfield hat eine schwere Phase. Viele Spieler verletzt, unangenehme Gegner und keine guten Ergebnisse. Doch er kämpft. Er beginnt aber damit zu viel zu wollen und den Ball zu wenig an den Mann zu bringen. 17 TD-Pässe und nur drei Interceptions sind dennoch lobenswert.
Platz 12: Brock Purdy (San Francisco 49ers) Er ist wieder da! Und wie. Bei der Abreibung für die Cardinals steuerte Purdy drei Touchdowns bei und keine Interception. Auch wenn er dabei bei ein paar unpräzisen Würfen Glück hatte. Purdy muss jetzt wieder in seine Routine kommen, aber das war verheißungsvoll.
Platz 11: Jordan Love (Green Bay Packers) Gegen die Giants gab es einen Arbeitssieg. Love hat ein gutes TD/-Verhältnis (15/3), aber es fehlen die Momente im Spiel, wo er mit einem Drive das Momentum an sich zieht oder ein Spiel alleine entscheidet. Love funktioniert im System von Coach Matt LaFleur gut, aber seine Receiver dürfen ihn nicht im Stich lassen wie zuletzt und er muss mutiger werden.
Platz 10: Daniel Jones (Indianapolis Colts) Jones hatte seine Bye Week und bleibt an den Top-Leuten der Liga dran. Er muss wie zu Saisonbeginn dahinkommen, krasse Fehler zu unterlassen. Dann geht er in dem System voll auf.
Platz 9: Jalen Hurts (Philadelphia Eagles) Wichtiger Sieg über die Detroit Lions! Hurts leistete sich bislang nur eine Interception in der Saison, was aber auch daran liegt, dass die Eagles wenig werfen. Somit kann er sich weniger auszeichnen, auch wenn seine Läufe und der Tush Push eine Gefahr bleiben.
Platz 8: Jared Goff (Detroit Lions) Autsch. Das war nichts. Gefühlt hat das Playcalling von Coach Dan Campbell Quarterback Goff und die Lions-Offense gegen widerstandsfähige Eagles überfordert. Mit 21 TD-Pässen und nur vier Interceptions steht der QB gut da. Die Completion Rate von 69,7 Prozent auch. Er hat aber immer wieder Aussetzer drin, sobald der Gameplan nicht funktioniert. Das macht ihn zu abhängig. Goff muss aus der Rolle auch mal herauswachsen und Spiele an sich reißen können.
Platz 7: Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs) Das war heavy. Die Broncos-Defense malträtierte die O-Line und Star-QB Mahomes ordentlich. Er setzte nur zu einem einzigen Lauf an und kam auf genauso viele TD-Pässe wie Interceptions (1). Die letzten zwei Spiele waren wieder die Chiefs wie noch zu Saisonbeginn. Mahomes ackert viel, aber hat gerade nicht die Magie, die knappen Spiele zu entscheiden.
Platz 6: Lamar Jackson (Baltimore Ravens) Jackson ist noch angeschlagen. Das merkt man. Und beim Sieg über die Browns war er mehr Nebendarsteller. Myles Garrett stand öfter vor ihm als sein eigener Center. Doch insgesamt lesen sich Jacksons Zahlen super. Zumindest in den wenigen Spielen, die er absolviert hat. 15 TDs, drei INTs und gut über den Lauf. Er kann die Geschichte der Saison immer noch komplett umschreiben.
Platz 5: Sam Darnold (Seattle Seahawks) Desaströs gegen die Rams. Vier Interceptions sind eindeutig zu viel. Seine Nicht-Leistung hat das Spiel mitentschieden, welches echt knapp war. Doch wir wollen Darnold nicht zu sehr strafen, da er vorher überragend war. Und zwar konstant. Ob das jetzt nur eine Delle war oder mehr, werden die nächsten Spiele zeigen.
Platz 4: Josh Allen (Buffalo Bills) Der beste QB des Spieltags. Sechs (!) TDs, drei über den Lauf, drei über den Pass beim Sieg gegen die Bucs. Aber eben auch zwei Interceptions. Allen kann Superman. Aber wie oft? Er macht aus einem guten Team einen Super Bowl-Anwärter in dieser Form. Die muss Allen jetzt auch weiterhin beweisen, ohne zu oft ins Risiko zu gehen. Eine schwere Aufgabe, sonst wird es aber nicht zu den ganz hohen Weihen reichen.
Platz 3: Dak Prescott (Dallas Cowboys) Steinigt uns, aber Prescotts Leistung geht bei vielen unter. 21 TDs, sechs INTs und knapp 70 Prozent seiner Bälle kommen an. Und das, obwohl seine Defense bisher häufig wenig auf die Kette bekommen hat. Mit George Pickens ein Top-Duo, dann noch CeeDee Lamb dahinter. Prescott spielt wie immer, wenn es nicht so wichtig ist: überragend. Das muss er auch in den wichtigen Spielen beweisen.
Platz 2: Drake Maye (New England Patriots) Die beste Completion Rate (71,9 Prozent) aller Starting Quarterbacks, obwohl er bereits 36 (!) Mal gesackt wurde. Das ist Wahnsinn. Dazu 20 Touchdowns bei fünf Interceptions. 2,836 Passing Yards bedeuten Platz eins in der Liga. Und das im zweiten NFL-Jahr. Maye verzückt und bleibt cool.
Platz 1: Matthew Stafford (Los Angeles Rams) Der bisherige MVP. Auch gegen die gute Seahawks-Defense. 27 (!!) TD-Pässe, nur zwei Interceptions. Über 2.500 Passing Yards. Mit Coach Sean McVay orchestriert Staffort in jedem Spiel ein fantastisches Programm Ensemble auf dem Feld. Momentan kommt keiner in seine Nähe.
Welschof: Das kommt darauf an, wie sauber er ist. Wenn es ein klarer Sack ist – also du bist wirklich direkt da – ist das ein großartiges Gefühl. Beim ersten Mal ging alles so schnell, dass ich gar nicht sicher war, ob ich ihn wirklich zu Boden gebracht hatte. Meistens realisiert man das erst, wenn plötzlich alle auf dich zustürmen und jubeln. Bei einem Sack versuche ich immer noch, den Ball rauszuschlagen, weil das bei uns im Training sehr stark betont wird. Der Coach hat’s danach im Team-Meeting nochmal hervorgehoben. Das war natürlich cool.
ran: Was sagen die Coaches zu Ihrer Entwicklung – woran müssen Sie noch arbeiten?
Welschof: Bei mir geht’s oft darum, noch besser zu antizipieren, also das Timing mit dem Snap des Balles zu perfektionieren. Wenn du die Cadence des Quarterbacks irgendwann kennst, kannst du deinen Get-Off besser timen. T.J. Watt sagt immer: "Ein guter Pass-Rush beginnt mit einem guten Get-Off." Und genau das ist ein Punkt, auf den ich mich stark fokussiere.
ran: Ändert sich im zweiten Jahr der Umgangston von Trainern oder Mitspielern?
Welschof: Ja, auf jeden Fall. Es hängt aber auch davon ab, wie man sich entwickelt. Es gibt Spieler, die machen selbst nach Jahren noch dieselben Fehler und dann wird der Ton schon deutlich rauer. In der NFL ist der Konkurrenzdruck enorm hoch, und da reicht es irgendwann nicht mehr, wenn man immer wieder dieselben Dinge falsch macht. Da ist dann Schluss mit "Coaching", dann wird knallhart gecuttet.
ran: Was sind für Sie die größten Unterschiede im Vergleich zur Rookie-Saison?
Welschof: Die Erwartungen steigen. Als Rookie bekommst du vielleicht hier und da noch ein bisschen Welpenschutz, aber im zweiten Jahr gilt das nicht mehr. Du kennst das System, du kennst die Abläufe, also erwartet man, dass du professionell arbeitest und deine Aufgaben verinnerlicht hast. Die margin for error ist also deutlich kleiner. In der NFL sieht man das ständig: Ein Running Back verliert in einem entscheidenden Moment den Ball und in der Woche darauf ist er nicht mehr da.
ran: Sie können von Topstars wie T.J. Watt, Alex Highsmith und Nick Herbig lernen. Wie wertvoll ist das?
Welschof: Vor allem im Camp bekommt man viel mit. T.J. gibt zum Beispiel Tipps beim Alignment – wenn ein O-Liner das Knie weiter eindreht, könnte das ein Pass sein. Solche Details siehst du anfangs gar nicht, aber das sind die Dinge, die er ständig erkennt und nutzt. Das sind Lernmomente, die enorm wertvoll sind. Wie auch die Vorbereitung der erfahrenen Spieler auf die Spiele. Ich glaube, viele unterschätzen, wie viel Theorie in der NFL dazugehört. Du hast oft mehr Meetings als tatsächliches Training am Tag.
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T.J. Watt und Co.: Seitenhiebe der Superstars
ran: Entwickeln sich dabei auch Freundschaften?
Welschof: Ja, auf jeden Fall. Mit der Zeit fühlst du dich wohler, lernst die Jungs besser kennen. Man bringt dann auch mal einen Spruch, einen Witz – das gehört dazu. Mit Payton Wilson verstehe ich mich besonders gut. Wir sind zusammen als Rookies gekommen, da entsteht automatisch eine besondere Verbindung. Aber auch in meiner Positionsgruppe habe ich viele, mit denen ich oft zusammen bin: T.J. Watt, Nick Herbig, Jack Sawyer, Alex Highsmith und Cam Heyward. Wir verbringen viel Zeit zusammen, da entstehen viele kleine Gespräche, Späße.
ran: Das sind am Ende aber auch Konkurrenten. Gibt es da keine Rivalität oder Psychospielchen?
Welschof: Natürlich kämpft jeder um seinen Platz, aber es bleibt professionell und oft sogar humorvoll. Wenn wir zum Beispiel Film schauen und einer von uns "gechipt" wird und auf dem Boden landet, dann wird das sofort kommentiert. Da kommt dann ein Spruch wie: "Hey, ich hab auch einen Clip von dir!". Da gibt es kein böses Blut.
ran: Sie haben bereits zwei Quarterback-Legenden erlebt. Erst Russell Wilson, jetzt Aaron Rodgers. Wie ist es, mit solchen Spielern zu arbeiten, und was macht Rodgers als Anführer aus?
Welschof: Man merkt sofort, dass er extrem viel Erfahrung hat. Rodgers hat eine unglaubliche Präsenz, ist selbstbewusst, direkt und ehrlich. Wenn etwas nicht läuft, spricht er es ohne Umschweife an. Ich finde das sehr gut, weil in der NFL alles schnell geht. Du hast oft nur drei, vier Tage, um dich auf ein Spiel vorzubereiten. Da ist keine Zeit für lange Diskussionen oder falsche Rücksicht. Gerade in der Offense ist das Zusammenspiel zwischen Quarterback, Receivern und Running Backs entscheidend. Ich bin selbst eher ein ruhiger Typ, aber ich mag diese direkte Art. Wenn jemand sagt, was gut war oder was nicht passt, hilft das am meisten. Ego muss da jeder ausschalten können. Am Ende zählt nur eines: zu gewinnen.
ran: Es geht bei Rodgers verbal also auch mal rund?
Welschof: Ab und zu, ja – aber immer mit Grund. Es ist nie respektlos oder überzogen, eher eine klare Ansage im richtigen Moment. Wenn dann am Wochenende ein Touchdown gelingt, weiß man, warum diese Direktheit wichtig war.
ran: Russell Wilson oder Aaron Rodgers – wer ist der Bessere?
Welschof: Schwierige Frage, aber aktuell würde ich sagen: Aaron Rodgers. Russell Wilson war in seiner Prime unglaublich beweglich und hat viel über seine Beine gemacht. Das hat ihn damals ausgezeichnet, aber das verändert sich natürlich mit dem Alter. Rodgers war nie dieser Läufer-Typ, ähnlich wie Tom Brady. Und ich glaube, genau das ist einer der Gründe, warum er so lange auf Topniveau spielt: Er musste sein Spiel nicht groß umstellen. Deshalb würde ich heute sagen: Rodgers ist der bessere Quarterback. Aber beide sind auf ihre Art Ausnahmespieler.
ran: Wie erleben Sie Rodgers persönlich, auch abseits des Spielfelds?
Welschof: Er ist total entspannt. Wenn er mich sieht, sagt er immer: "Hello, my German Friend." Er nimmt sich Zeit, mit jedem zu sprechen, will jeden kennenlernen. Ein Super-Typ.
Aaron Rodgers rückt vor: NFL-Quarterbacks mit den meisten Passing Yards All Time
Top 10: Die meisten Passing Yards der NFL Bedeutender Sprung für Aaron Rodgers. In Woche sieben der NFL-Saison 2025 ist A-Rod in die Top 5 der NFL--Quarterbacks mit den meisten Passing Yards vorgerückt. Dabei hat er ausgerechnet eine Legende seines aktuellen Teams verdrängt. ran zeigt die zehn Spielmacher mit den meisten Passing Yards (Stand: 17. Oktober 2025).
Platz 1: Tom Brady 89.214 Yards Aktiv: 2000 bis 2022 für die New England Patriots und die Tampa Bay Buccaneers
ran: Im Sunday Night Game warten die Green Bay Packers. Was ist drin für die Steelers in dieser Saison?
Welschof: Wir hatten gerade erst ein Meeting dazu. Es gibt eine klare Statistik: Immer wenn ein gegnerischer Running Back über 100 Yards gegen uns gemacht hat, haben wir verloren. Das zeigt, woran wir arbeiten müssen: Unsere Run-Defense muss dominanter werden. Wenn wir den Lauf stoppen, öffnen sich automatisch Chancen im Pass Rush. Wenn wir den gegnerischen Run nicht stoppen können, wird es schwer für uns, zu gewinnen.
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Steelers: Das fehlt noch zum Contender
ran: Ist es das, was den Steelers zu einem Contender noch fehlt?
Welschof: Ich glaube, wir haben definitiv die Spieler und die Coaches dafür. Das Potenzial ist da, keine Frage. Jetzt geht es darum, dass alle Zahnräder ineinandergreifen – Offense, Defense, Special Teams. Manchmal läuft eine Seite überragend, die andere erwischt keinen perfekten Tag. Wenn du aber dauerhaft um den Super Bowl mitspielen willst, muss an einem Spieltag alles passen. Das ist das Ziel: Dominanz in allen drei Phasen. Und natürlich gehört auch Glück dazu, vor allem, was Verletzungen angeht. Bleibst du als Team gesund, hast du eine echte Chance.
ran: Die Playoffs sind aber Pflicht, oder?
Welschof: Ja, absolut. Ich denke, das ist auch der Anspruch in Pittsburgh – von den Fans, von der Organisation und auch von uns selbst. Alles andere wäre eine Enttäuschung.
ran: Da die Defense zuletzt in der Kritik stand: Öffnet das vielleicht auch Chancen für Sie?
Welschof: Ich sehe das realistisch. In der NFL spielen die Jungs, in die am meisten investiert wurde. Es wird alles dafür getan, dass die Topverdiener performen. Da sagt keiner: "Lasst mal den Practice-Squad-Spieler ausprobieren." Natürlich hoffe ich, irgendwann meine Chance zu bekommen, aber ich denke da nie egoistisch. Mir ist wichtiger, dass das Team erfolgreich ist. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt – sei es durch Rotation, Verletzungen oder andere Umstände – dann bin ich bereit.
ran: Sie sind jetzt 28. Wie planen Sie in Ihrer Situation die mittelfristige sportliche Zukunft – oder lassen Sie das auf sich zukommen?
Welschof: Eher auf mich zukommen. In der NFL bringt zu viel Planerei wenig, weil am Ende doch alles anders kommt. Anders als in der Bundesliga bedeutet ein Dreijahresvertrag hier nicht automatisch drei Jahre Sicherheit. Ich habe damit kein Problem, ich habe aber auch keine andere Wahl. Wenn ich jetzt anfangen würde, mir den Kopf zu zerbrechen („Wo bin ich nächstes Jahr? Wo wohne ich?“), macht mich das nur verrückt. Also: Schritt für Schritt und Lösungen finden, wenn Entscheidungen anstehen.
Welschof und das private Glück: Hochzeit 2027
ran: Haben Sie trotzdem eine Idee für die Zeit nach dem Football, unabhängig davon, wie lange die Karriere noch läuft?
Welschof: Die NFL bietet in der Offseason Networking-Events, an denen ich teilnehme, um Kontakte aufzubauen. Parallel mache ich meinen Master im Bereich Business, einen Teil habe ich in der letzten Offseason geschafft, in der nächsten will ich ihn abschließen. Wenn die Saison irgendwann vorbei ist, kann ich aktiver ins Networking gehen. Dazu kommen Visa-Themen: Der Wechsel zu einer Greencard kann bedeuten, dass man erst mal ein halbes Jahr nicht arbeiten darf. Deshalb gehe ich das Step by Step an.
ran: Apropos Planung: Steht der Termin für Ihre Hochzeit schon fest?
Welschof: Ja, im Juni 2027. Für Footballer gibt es nur bestimmte Monate, in denen sie wirklich frei haben. Deshalb haben wir den Juni gewählt, direkt nach den OTAs. Viele Freunde von mir sind auch in der NFL, da passt das zeitlich am besten.