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NFL: Darum ist die Trennung der Baltimore Ravens von Kicker Justin Tucker richtig - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 07.05.2025
  • 20:28 Uhr
  • Max Bruns

Justin Tuckers Zeit bei den Baltimore Ravens ist abgelaufen. Die Trennung vom Kicker ist die richtige Entscheidung. Ein Kommentar.

Von Max Bruns

Tick, Tack, Tucker - nach 13 Saisons haben sich die Baltimore Ravens von Kicker Justin Tucker getrennt.

13 erfolgreiche Saisons waren es. Dass es nun zu einem Ende kam, liegt aber nicht nur daran, dass der 35-Jährige schon lange im Alter eines Routiniers ist.

Ganz im Gegenteil: Viele Beteiligte der Franchise hätten wohl gerne mit dem Erfolgskicker weitergemacht.

Doch das Ravens-Aus hat womöglich auch unschöne Gründe. Gegen Tucker läuft nach wie vor ein Verfahren.

Daher ist die Trennung der Ravens von Tucker - zum jetzigen Zeitpunkt - die richtige Entscheidung.

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Tuckers Ravens-Aus: Nicht nur eine sportliche Entscheidung

Die Franchise aus Baltimore bestand darauf, dass es sich dabei um eine rein sportliche Entscheidung handelte, zumal die Ravens mit Tyler Loop zuletzt einen Kicker gedraftet haben, der Tucker ersetzen soll.

"Manche Entscheidungen im Football sind extrem schwer [...] im Hinblick auf unseren Kader haben wir diese toughe Entscheidung getroffen", hieß es in einem Statement von General Manager Eric DeCosta.

Das wird wohl nicht die ganze Wahrheit sein.

Tucker wurde in der jüngeren Vergangenheit mit Vorwürfen des sexuell unangemessenen Verhaltens gegenüber zahlreichen Massagetherapeuten konfrontiert.

Insgesamt erhoben 16 Massagetherapeuten im Großraum von Baltimore Anschuldigungen gegen den langjährigen Ravens-Star, der zu den besten NFL-Kickern in der Geschichte zählt. Der Zeitraum der Vorfälle beläuft sich auf die Jahre von seiner Rookie-Saison 2012 bis zur Spielzeit 2016.

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Justin Tucker: Laufendes Verfahren als Warnsignal für die Baltimore Ravens

Dass das Verfahren immer noch läuft, sollte ein Warnsignal sein. Dieses haben die Ravens-Verantwortlichen um DeCosta offenbar wahrgenommen, auch wenn die Vorfälle in der offiziellen Stellungnahme der Ravens überhaupt keinen Platz finden.

Denn klar: Das Ganze ist ein sensibles Thema, weil auch in den USA erst einmal die Unschuldsvermutung gilt. Die Ravens hatten aber im Februar zu verstehen gegeben, die Anschuldigungen seien "ernst und besorgniserregend". Dahingehend dürften die Verantwortlichen wohl wissen, was sie tun.

Die Ravens machen es daher richtig und setzen ein Zeichen. Anders als ein Team, das sich rund 600 Kilometer nord-westlich von Baltimore befindet.

Die Cleveland Browns haben in Deshaun Watson nach wie vor einen Spieler im Kader, der durch ähnliche Anschuldigungen negativ aufgefallen ist. Trotz eines laufenden Verfahrens hatten die Browns Watson 2022 unter Vertrag genommen.

Justin Tucker so schwach wie nie zuvor

Der Fakt, dass Watson immer noch in der NFL unterwegs ist, hat einen faden Beigeschmack und sollte sich auf diese Art und Weise im Fall Tuckers nicht wiederholen. Zumindest nicht, solange das Verfahren gegen den Kicker noch läuft.

Die Trennung von Tucker sollte ein Appell an alle anderen NFL-Teams sein: Derartige Anschuldigungen sind ernstzunehmen.

In den vergangenen beiden Jahren hatten Tuckers sportliche Leistungen ohnehin nachgelassen. Allein 2024 verbuchte er mit einer Quote von 73,3 Prozent an verwandelten Field Goals seinen Karriere-Tiefstwert. Die 22 Treffer waren zudem die geringsten seiner Laufbahn bei den Ravens.

Das unterstreicht einmal mehr: Die Entscheidung der Ravens ist nachvollziehbar. So oder so.

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