Von DER ELF in die NFL
NFL: Deutsche Kicker-Hoffnung Lenny Krieg im Interview: "Ein elektrisierendes Gefühl!"
- Aktualisiert: 18.03.2025
- 17:17 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Lenny Krieg ist Teil des International Player Pathway Program der NFL. Der deutsche Kicker spricht im exklusiven ran-Interview über seine Zukunft und seinen Werdegang.
Lenny Krieg ist aufmerksamen Zuschauer der European League of Football ein Begriff. Der Kicker der Stuttgart Surge glänzte in der abgelaufenen Saison mit starken Leistungen.
Nach einer weiter tollen Vorstellung bei einem Combine der NFL empfahl er sich für das IPP, das International Player Pathway Program. Als einziger Kicker leistete er sich bei seinen 14 Schüssen aus einer Distanz zwischen 35 und 55 Yards keinen einzigen Fehlversuch.
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Über dieses Programm haben bereits Spieler wie Jakob Johnson, Marcel Dabo oder Aaron Donkor den Sprung in die NFL geschafft. Seit 2024 werden auch "Special Teamer" dort aufgenommen. Neben Punter Bastian Roppelt ist auch Lenny Krieg dabei.
Wir haben die nächste deutsche Kicker-Hoffnung in einem exklusiven ran-Interview befragt.
Das Wichtigste in Kürze
NFL-Traum lebt: Lenny Krieg im ran-Interview
ran: Das IPP ist ein Sprungbrett in die NFL. Jakob Johnson und David Bada packten unter anderem so den Einstieg. Hatten Sie beim Vorspielen bereits ein gutes Gefühl, dass Sie es schaffen werden?
Krieg: Mir ist beim Vorspielen für das IPP auf der Kicker-Position direkt aufgefallen, dass die globale Competition sehr stark ist. Ich konnte an diesem Tag genug zeigen, um mein Ziel zu erreichen und in das Programm aufgenommen zu werden. Rückblickend war das Warten auf eine Rückmeldung sehr aufregend.
ran: Wie laufen die nächsten Schritte im Programm ab, worauf bereiten Sie sich vor?
Krieg: Am 26. März hat das IPP seinen Pro Day an der University of South Florida und darauf liegt der ganze Fokus.
ran: Sie überzeugten beim NFL Combine in Indianapolis. Was war das für eine Erfahrung?
Krieg: Das erste Mal auf dem Platz von einem NFL-Stadion zu stehen ... war ein elektrisierendes Gefühl! Aber es hat mir auch Stärke gegeben und sich richtig angefühlt, dort zu sein. Insgesamt sind es drei sehr straff getaktete Tage, bei denen man zu jederzeit bei 100 Prozent ist und viele bekannte Gesichter sieht.
ran: Wie lief der Prozess im Vorfeld ab? Wie erfährt man, ob man am Ende dabei ist?
Krieg: Der Specialist Coach, Tadhg Leader, war für das Tryout und die Kommunikation in Absprache mit anderen Personen zuständig. Nachdem wir ein bis zwei Tage vor meiner Zusage telefonische Interviews geführt haben, bekam ich dann per Anruf die Zusage von ihm.
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Lenny Krieg: "Dominik Eberle steht mir zur Seite"
ran: Klingt aufregend. Mit Dominik Eberle wurde Deutschland in den vergangenen Jahren auf der Kicker-Position in der NFL vertreten. Sie kennen sich aus der ELF. Wie ist Ihr Verhältnis? Gab es Ratschläge?
Krieg: Ich sehe Dominik als eine prägende Figur für American Football in Deutschland und noch mehr für uns Kicker. Ich hatte ihn einfach mal per Instagram angeschrieben und ihm angeboten, zusammen zu trainieren, sobald er in Berlin ist. Und dies ist uns auch einige Male gelungen. Mittlerweile ist es ein super Verhältnis und er steht mir glücklicherweise jederzeit zur Seite, um mir Fragen zu beantworten.
ran: In der vergangenen Regular Season 2024 haben Sie 99 Punkte für die Surge erzielt, damit lagen Sie ligaweit auf Platz 1. Zudem elf von 16 Field Goals (68,75 %) und ganze 66 von 75 Points after Touchdown (88 %) - damit sind Sie einer der effizientesten Kicker Europas. Wie weit sind Sie von einem NFL-Kicker noch entfernt?
Krieg: Gute Frage. Die wird man wohl den NFL-Scouts stellen müssen, im Evaluierungsprozess. Ich schaue auf meinen Fortschritt und arbeite hart an mir.
ran: Waren Sie denn schon immer an Football interessiert oder haben Sie vorher eine andere Sportart ausgeübt? Wie wurden Sie Kicker?
Krieg: Ich schaue Football seit ungefähr zehn Jahren. Ich habe lange Zeit meines Lebens Fußball gespielt und während der Corona-Zeit dann mit dem Kicken begonnen, nachdem mich mein Bruder (Jaycee Krieg, Anm. d. Red.), der Football-Coach ist, zu einem Training gebracht hat.
Lenny Krieg: "Ich genieße den Sport als Ganzes"
ran: Haben Sie ein NFL-Lieblingsteam?
Krieg: Tatsächlich nein. Ich genieße den Sport Football als Ganzes.
ran: ProSieben MAXX, Joyn und ran.de übertragen die ELF. Wie sehen Sie die Übertragungen als Protagonist?
Krieg: Ihr tut den deutschen Sportlern etwas Gutes, mit eurer Arbeit. Mehr Augen auf den Sport und auf uns Sportler führen meistens zu besseren Resultaten für beide Seiten. Danke!
ran: Was macht den Reiz der ELF für Sie aus?
Krieg: Die ELF ist Europas beste Football-Liga und eine Chance für jeden Spieler, sich auf einer Bühne zu präsentieren.