Nächste schwache Performance der Offense
NFL: Green Bay Packers werden mit Matt LaFleur keinen Super Bowl gewinnen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 11.11.2025
- 18:00 Uhr
- Kai Esser
Die Green Bay Packers haben zum wiederholten Male offensiv schwach ausgesehen. Ohne eklatante Veränderung werden die Packers keinen Super Bowl erreichen. Ein Kommentar.
Von Kai Esser
"In dieser Form führt die NFC nur durch Green Bay."
Das war die Schlagzeile, mit der ran.de am 12. September aufmachte. Einen Tag, nachdem die Green Bay Packers die Washington Commanders in der NFL überlegen mit 27:18 besiegten und ihre Bilanz auf 2-0 stellten. Die Offense sah aus wie eine gut geölte Maschine und die Defense wie eine kaum zu überwindende Einheit.
Während Letzteres noch immer (meistens zumindest) zutrifft, enttäuscht die Offense der Packers immer wieder. Das liegt natürlich auch an Verletzungsproblemen, aber auch an Head Coach Matt LaFleur. Dessen Job wird sogar schon von einigen Fans gefordert.
Green Bay Packers: Den Lauf etablieren - um jeden Preis
War LaFleur 2021 beispielsweise noch heißer Anwärter auf die Auszeichnung "Coach of the Year", ist er in Wisconsin mittlerweile mehrheitlich in Ungnade gefallen. Und das hat einen Grund: Das Playcalling ist so kreativ wie beim Bundesliga-Tippspiel den FC Bayern als Meister zu tippen.
28 Mal pro Spiel laufen die Packers. Das ist erst einmal nichts Schlechtes, in einem Vakuum betrachtet. Die Colts beispielsweise laufen 27 Mal pro Spiel und sind nach mehreren Metriken die beste Offense der Liga.
Der entscheidende Unterschied - neben Jonathan Taylor versteht sich - ist die Effizienz und die Sinnhaftigkeit der Laufspiele. Nur sechs Teams ligaweit erlaufen weniger Yards pro Rush als Green Bay.
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Ein Beispiel aus dem jüngsten, offensiv beinahe tragischen, 7:10 gegen die Philadelphia Eagles: Vierter und ein benötigtes Yard an der eigenen 44, innerhalb des Two Minute Warnings. Während ein Lauf durchaus nachvollziehbar wäre, wäre ein kurzer Pass nach außen wohl die sicherste Variante.
Stattdessen callt LaFleur einen Lauf aus der Shotgun-Formation, also weit hinter der Line of Scrimmage. Die Folge? Nicht nur wurde Running Back Josh Jacobs weit im Backfield getackelt, er fumbelte den Ball. Lauf etablieren, schön und gut, aber es kommt immer auf das Timing und den Playcall an. Und da liefert LaFleur die nächste Disasterclass in dieser Saison.
Jordan Love kriegt zu wenig Gelegenheiten
Zum wiederholten Male nimmt LaFleur seinem jungen Spielmacher Jordan Love in entscheidenden Situationen den Ball aus der Hand.
Freilich, er riss in den ersten drei Vierteln des Eagles-Spiels und auch in der Vorwoche gegen die Carolina Panthers keine Bäume aus, aber wofür bezahlt man ihm über 50 Millionen Dollar jährlich?
Love hat diese Saison bereits gezeigt, dass er Würfe an den Mann bringen kann, wenn es darauf ankommt. Gesteigert wird sein Selbstvertrauen dadurch auch nicht.
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Gibt es bei den Packers kein Umdenken beim Playcalling, dann rückt der Super Bowl in weite Ferne. Und in einer so starken und ausgeglichenen NFC sind aktuell sogar die Playoffs in Gefahr.
Damit die NFC "durch Green Bay" führen würde, müssten die Packers schon den ersten Seed holen.
Und der ist aktuell - "in dieser Form" - so weit weg wie Green Bay von München.