hammer-trade birgt risiken
NFL - Indianapolis Colts holen Sauce Gardner in Blockbuster-Trade: Die Colts setzen ihre Zukunft auf's Spiel - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 04.11.2025
- 20:45 Uhr
- Raman Rooprail
Die Indianapolis Colts stehen nach neun Spieltagen überraschend an der Spitze der AFC. In Indianapolis wollen die Verantwortlichen die Aufbruchsstimmung nutzen und setzen mit dem Trade für Star-Cornerback Sauce Gardner alles auf eine Karte. Doch das Risiko ist hoch. Ein Kommentar.
Von Raman Rooprail
Es ist der Splash der diesjährigen NFL Trade Deadline: Ohne größere Spekulationen im Vorfeld schnappen sich die Indianapolis Colts mit Sauce Gardner einen der besten jungen Cornerbacks der Liga.
Damit setzen die Colts ein klares Signal an die Konkurrenz: Indy sieht den 7-2-Start mit Neu-Quarterback Daniel Jones nicht als Eintagsfliege und will um den Titel mitspielen. Dafür schließt General Manager Chris Ballard mit Gardner wohl die größte Lücke im Kader.
Doch der Preis dafür hat es in sich: Indianapolis schickt zwei Erstrundenpicks zu den New York Jets, außerdem muss auch Wide Receiver Adonai Mitchell, der erst 2024 in der zweiten Runde verpflichtet wurde, zur Gang Green.
Mitchell konnte sich bislang nicht durchsetzen, auch wenn er sein Talent immer wieder aufblitzen ließ. Im Mittelpunkt stand er aber in dieser Saison vor allem wegen eines Aussetzers bei der Niederlage gegen die Los Angeles Rams, als er bei einem vermeintlichen 76-Yard-Touchdown den Ball kurz vor der Goalline fallen ließ, was in einen Turnover mündete.
Indianapolis Colts: Wird Daniel Jones dem Druck gerecht?
Auch wenn Mitchell talentiert ist, wiegen die zwei Erstrundenpicks aber natürlich deutlich mehr. Vor allem nur zwei Tage nach der Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers, bei der Quarterback Daniel Jones fünf Turnover unterliefen, stellt sich die Frage: Was, wenn Jones eben doch nicht die Zukunft der Colts ist?
Natürlich sah Jones bis zu diesem Spiel sehr gut aus. In acht Wochen kam er auf 17 Touchdowns bei nur drei Ballverlusten, zudem warf er für knapp 258 Yards pro Spiel. Zur Wahrheit gehört aber eben auch: Zwei der drei Ballverluste leistete er sich bei der bis dato einzigen Niederlage bei den Rams.
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In den meisten übrigen Spielen erarbeiteten sich die Colts schnell einen klaren Vorsprung, den Jones gekonnt verwaltete. Nur gegen die Broncos und Cardinals blieb es bis ins vierte Viertel eng - und auch dort tat sich Jones schwer, wenn er in klaren Passing Downs kreieren musste.
Hier geht es aber nicht darum, Jones' Saison schlecht zureden. Unter den bekannten Voraussetzungen spielt Danny Dimes eine wirklich starke Spielzeit. Es bleiben aber eben berechtigte Zweifel, ob Jones dieses Leistungsniveau konstant halten kann und die Colts wirklich einen tiefen Playoff-Run hinlegen können.
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Indianapolis Colts wollen in den Super Bowl
Falls das nämlich nicht der Fall sein sollte, hat sich Indy mit der Verpflichtung für Gardner die Zukunft verbaut und könnte über mindestens drei Jahre im Mittelfeld der Liga versauern - und das ist im US-Sportsystem ein Platz, den niemand will.
Auch wenn Gardner sofort ein Lock-Down-Corner für die Colts sein kann, wird der ehemalige Jets-Star Indianapolis nicht im Alleingang in den Super Bowl führen können. Dafür braucht es eben Jones als Top-Quarterback. Darauf zu setzen, ist trotz seiner bisher starken Saison ein großes Risiko.
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Es ist ein spannender Ansatz, den das bisher konservative Regime um Ballard wählt. Vor allem zeigt der GM aber auch, dass die Colts als jahrelange graue Maus der Liga endlich wieder angreifen wollen.
Das Risiko, über Jahre wieder zur grauen Maus zu werden, wird dabei wohl bewusst in Kauf genommen.