American Football
NFL: Kyle Pitts, Daniel Jones und Co. - diese Topspieler werden nach der Saison Free Agents
- Veröffentlicht: 13.12.2025
- 08:51 Uhr
- Chris Lugert
Kyle Pitts zeigte bei den Atlanta Falcons jüngst das beste Spiel seiner NFL-Karriere. Ein sehr guter Zeitpunkt, schließlich läuft sein Vertrag aus. So wie auch bei vielen anderen Topspielern. ran blickt auf die - Stand jetzt - namhaftesten Free Agents der kommenden Offseason.
Von Chris Lugert
Lange war es relativ ruhig geworden um Kyle Pitts, der Tight End der Atlanta Falcons konnte den großen Vorschusslorbeeren seit seiner starken Rookiesaison 2021 nie mehr wirklich gerecht werden.
Dann kam dieses Spiel in Week 15 der Saison 2025 bei den Tampa Bay Buccaneers.
Der inzwischen 25-Jährige fing elf Pässe für 166 Yards und drei Touchdowns - persönliche Karriere-Bestwerte in allen drei Kategorien. Es war ein Statement zum vielleicht bestmöglichen Zeitpunkt für Pitts, denn seine Zukunft in der NFL ist offen. Der Vertrag läuft nach der Saison aus.
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Doch damit ist der Falcons-Profi nicht allein, zahlreiche namhafte Spieler werden im kommenden März zum offiziellen Start des neuen Ligajahres Free Agents.
ran hat sich die prominentesten Kandidaten angeschaut.
Kyle Pitts (Tight End, Atlanta Falcons)
Pitts spielt in Atlanta aktuell auf seiner Fifth-Year-Option, die die Falcons vor der Saison 2024 gezogen hatten. Beim Draft 2021 investierte die Franchise ihren Nummer-4-Pick in den Tight End, er galt damals als absolutes Elite-Material.
Doch den Erwartungen konnte er nie gerecht werden, auch wegen akuter Quarterback-Probleme bei den Falcons. Allerdings zeigte er auch individuell reichlich schwache Spiele. In seinem Rookie-Jahr knackte er mit Matt Ryan under Center zwar die 1.000-Yards-Marke, danach aber brach er ein.
Schon in den zwei Spielen vor der Gala gegen die Bucs zeigte sich Pitts deutlich auffälliger. Hält dieser starke Trend bis Saisonende an, könnte Pitts doch noch einen Zahltag bekommen, wie er noch vor wenigen Wochen kaum denkbar schien - entweder in Atlanta oder woanders.
Daniel Jones (Quarterback, Indianapolis Colts)
Es ist die wohl bitterste Geschichte dieser NFL-Saison. Der bereits als gescheitert gebrandmarkte Daniel Jones erlebt bei den Colts einen Aufstieg wie im Hollywood-Drehbuch, Indianapolis spielt lange um den Nummer-1-Seed in der AFC mit - und dann reißt sich Jones die Achillessehne.
Damit dürfte der 28-Jährige wohl auch den Start der kommenden Saison verpassen, wobei unklar ist, ob und wo er dann unter Vertrag stehen wird. Die Colts gaben ihm vor der Saison nur einen Einjahresvertrag, weil absolut niemand damit gerechnet hat, dass er so auftrumpfen würde.
Jetzt könnte man natürlich sagen, dass es für die Colts ja sogar von Vorteil ist, wenn sie keinen schwer verletzten Quarterback bezahlen müssen. Doch spätestens mit dem All-In-Trade für Sauce Gardner hat sich Indianapolis voll und ganz auf Jones festgelegt. Weshalb er eigentlich einen neuen Vertrag von den Colts bekommen sollte.
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Trey Hendrickson (Edge, Cincinnati Bengals)
Die Saga um Trey Hendrickson bestimmte die vergangene Offseason der Bengals, am Ende einigten sich beide Parteien auf einen umstrukturierten Einjahresvertrag. Doch nach dieser Saison dürften sich die Wege trennen. Allerdings hat sich die Verhandlungsposition für den kürzlich 31 Jahre alt gewordenen Pass Rusher nicht verbessert.
Hendrickson fällt aktuell verletzt aus, nach einer Operation an den Rumpfmuskeln wird er wohl die komplette restliche Saison verpassen. Auch zuvor konnte er in einer schwachen Bengals-Defense nur selten für Glanzpunkte sorgen. Ein fitter Hendrickson dürfte allerdings für viele Teams sehr interessant sein.
George Pickens (Wide Receiver, Dallas Cowboys)
Wer vor der Saison gewettet hätte, dass George Pickens und nicht CeeDee Lamb der überragende Receiver bei den Cowboys sein würde, der hätte wohl ordentlich Geld verdient. Allerdings verpasste Lamb auch drei Spiele verletzt, was Pickens perfekt ausnutzte.
Für die Cowboys hat sich der Trade für den Passempfänger vor der Saison gelohnt, allerdings ergibt solch ein Move nur dann wirklich Sinn, wenn anschließend der Vertrag auch verlängert wird. In dieser Hinsicht hat Dallas allerdings ein Problem. Denn die Franchise liegt schon jetzt weit über dem für 2026 prognostizierten Salary Cap.
Zudem wurde Lamb erst teuer bezahlt, zwei finanzielle Nummer-1-Receiver kann sich eigentlich kein Team leisten. Was die Frage aufwirft, was mit Pickens nach der Saison passiert. Aktuell spielt er noch auf seinem Rookie-Vertrag, den er 2022 bei den Pittsburgh Steelers unterschrieben hatte.
Rasheed Walker (Offensive Tackle, Green Bay Packers)
Womöglich hat nicht jeder diesen Namen auf der Liste, aber Rasheed Walker ist der mit Abstand interessanteste Offensive Tackle, der nach der Saison in die Free Agency kommt - sofern die Packers nicht selbst alsbald Nägel mit Köpfen machen und den 25-Jährigen für die kommenden Jahre an sich binden.
2022 war Walker in der siebten Runde von den Packers gezogen worden und schaffte trotz dieser schwierigen Ausgangslage den Sprung zum unumstrittenen Starter. Bereits im zweiten Jahr übernahm er den Platz auf der linken Seite der Offensive Line und gab ihn nicht mehr her.
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Marcus Mariota (Quarterback, Washington Commanders)
Vom eigentlichen Backup zum Aushilfs-Starter mit guten Momenten - hin zum neuen Vollzeit-Starter im Herbst seiner Karriere? Marcus Mariota winkt genau das. Denn als Vertreter des in dieser Saison fast ausnahmslos verletzten Jayden Daniels machte der inzwischen 32-Jährige bei den Commanders eine ordentliche Figur.
Und somit könnte Mariota ein umworbenes Objekt auf dem Free-Agent-Markt sein für Teams, die eine Übergangslösung suchen. Die Draft-Klasse 2026 gilt auf der Quarterback-Position nicht als sonderlich stark besetzt, was Mariotas Chancen auf einen Vertrag und eine sportlich relevante Rolle erhöhen dürfte.
Aaron Rodgers (Quarterback, Pittsburgh Steelers)
Wohl keine realistische Option für irgendein Team ist Aaron Rodgers. Stattdessen deutet vieles darauf hin, dass der 42-Jährige nach der Saison seine eindrucksvolle Karriere beenden wird.
Aber man weiß ja nie, vielleicht findet sich doch noch eine Kombination, die Rodgers gefällt. Auf dem Markt wäre er jedenfalls.
Devin Lloyd (Linebacker, Jacksonville Jaguars)
Vor der laufenden Saison entschieden sich die Jaguars dagegen, die Fifth-Year-Option bei Linebacker Devin Lloyd zu ziehen - eine Entscheidung, die man inzwischen womöglich bereuen dürfte. Denn somit wird er nach der Saison Free Agent und dürfte das Interesse zahlreicher Teams auf sich ziehen.
Starke 21 Quarterback Pressures verbuchte Lloyd bereits, "PFF" listet ihn bei der Gesamtbewertung auf Rang zwei aller Linebacker ligaweit. Mit seinen 27 Jahren befindet sich Lloyd am Beginn seiner absoluten Prime. Die Jaguars werden sich strecken müssen, wenn sie den Vertrag mit ihm verlängern wollen.
Joey Bosa (Edge, Buffalo Bills)
Nach seiner Entlassung bei den Los Angeles Chargers im vergangenen Jahr heuerte Joey Bosa bei den Bills an, dort spielt der 30 Jahre alte Routinier eine mehr als solide Saison. Bereits fünf Ballverluste forcierte er im Saisonverlauf - ein ganz starker Wert. Auch seine 41 Quarterback Pressures können sich mehr als sehen lassen.
Da Buffalo ihm aber nur einen Einjahresvertrag gab, wird Bosa nach der Saison wieder Free Agent und kann sich sein neues Team aussuchen. Gute Pass Rusher werden immer gesucht, neben Trey Hendrickson dürfte er die wohl spannendste Option auf dem Markt sein.
Romeo Doubs (Wide Receiver, Green Bay Packers)
Ein weiterer Spieler, den die Packers selbst gedraftet haben und der sich als Treffer erwiesen hat. Romeo Doubs gehört in der NFL nicht zu den absoluten Star-Receivern, ist aber ein wichtiger Faktor in der vielseitig aufgestellten Offense von Green Bay.
In seiner NFL-Karriere kommt Doubs, der sich im letzten Jahr seines Rookie-Vertrages befindet, auf bislang 20 Touchdowns. Gut vorstellbar, dass die Packers selbst mit Doubs verlängern. Falls nicht, dürfte es mit Sicherheit einige Teams geben, die ihn als gute Ergänzung für ihr Team erachten.