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NFL - Minnesota Vikings: Carson Wentz verteidigt nach seinem Saisonaus die umstrittenen Entscheidungen seines Teams
- Veröffentlicht: 29.10.2025
- 22:07 Uhr
- Tobias Wiltschek
Carson Wentz bestreitet gleich mehrere Spiele mit einer schweren Verletzung. Die deswegen an seinem Team geäußerte öffentliche Kritik weist er zurück.
Dass Carson Wentz über mehrere Spiele hinweg mit starken Schmerzen spielte, hat zu heftiger Kritik an den Entscheidungsträgern der Minnesota Vikings geführt.
Warum, so der Kern der Kritik, lässt man einen mittlerweile 32 Jahre alten Quarterback spielen, der mit seiner völlig lädierten Schulter offensichtlich kaum noch einen vernünftigen Wurf ausführen kann und sich hinter einer wackligen O-Line auch noch einen Hit nach dem anderen einfängt?
Die "USA Today" kommentierte: "Wentz verdient eine Entschuldigung."
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Nun hat sich Wentz, der nach der Niederlage gegen die Los Angeles Chargers operiert wird und in dieser Saison nicht mehr spielen kann, zu dieser Thematik geäußert.
"Letztendlich wusste ich, worauf ich mich einließ. Es war nicht so, dass mich jemand dazu gezwungen hätte", sagte Wentz in einer Medienrunde mit lokalen Reportern und nahm damit auch die Team-Verantwortlichen vor der Kritik in Schutz.
Wentz: "Die öffentliche Kritik ist verrückt"
"Die öffentliche Kritik ist verrückt", betonte Wentz: "Niemand weiß, was bei uns wirklich hinter den Kulissen vor sich geht und passiert." Die interne Kommunikation mit den Verantwortlichen sei immer korrekt gewesen.
Wentz hatte sich bereits in Woche 5 im Spiel gegen die Cleveland Browns in der ersten Halbzeit nach zahlreichen Hits schwer an der Schulter verletzt. Dennoch spielte er mit einer Schulterbandage auch in der zweiten Halbzeit des London Games.
Es folgten zwei weitere Spiele – gegen die Philadelphia Eagles und eben gegen die Chargers, in denen er unter wahnsinnigen Schmerzen spielte. Nach der 10:37-Niederlage gegen L.A. sagte er, es sei "gut möglich", dass es die heftigsten Schmerzen waren, mit denen er je Football gespielt habe.
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Und dennoch ließ ihn Head Coach Kevin O’Connell fast die gesamte Spielzeit auf dem Feld, ehe er ihn erst in der Schlussphase durch Rookie-Quarterback Max Brosmer ersetzte.
In seiner wöchentlichen Medienrunde mit der lokalen Radiostation "KFAN 1003" rechtfertigte der Coach seine Entscheidung. "Es gab zu keinem Zeitpunkt einen Punkt, an dem wir medizinisch gegen Carsons Interesse und letztlich gegen das, was Carson selbst wollte, gehandelt hätten", sagte er.
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Hätte O'Connell auch McCarthy einsetzen können?
Dabei war er besonders deshalb in die Kritik geraten, weil er eben auch noch die beiden anderen Quarterbacks Brosmer und J.J. McCarthy hätte einsetzen können. Stattdessen aber habe er "Wentz zum Kanonenfutter gemacht", wie die "USA Today" schreibt.
McCarthy, der 2024 im Draft in der ersten Runde ausgewählt wurde, leidet zwar an einer Knöchelverletzung. Die ist dem Vernehmen nach aber weitaus weniger gravierend als die Verletzung von Wentz, dessen Schulter komplett zerstört wurde.
Die notwendige Operation kann aber noch warten, betonte Wentz. Erst einmal erwartet er die Geburt seines vierten Kindes.