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NFL in Deutschland

NFL Munich Game 2024: Anders als 2022, aber deswegen nicht schlechter - Kommentar

  • Aktualisiert: 11.11.2024
  • 08:45 Uhr
  • Kevin Obermaier

Ist der Hype um die NFL-Spiele in Deutschland schon vorbei? Nein! Das Munich Game 2024 war anders als das magische Debüt vor zwei Jahren. Aber deswegen sicher nicht schlechter. Ein Kommentar.

Aus der Allianz Arena berichtet Kevin Obermaier

Country Roads, take me home, to the place I belong.

Als John Denver gegen Ende des NFL Munich Games zwischen den Carolina Panthers und New York Giants durch die Allianz Arena schallte, fühlte man sich kurz zurückversetzt.

Als der so herrlich mitzugrölende Country-Song vor zwei Jahren beim NFL-Debüt auf deutschem Boden aus 70.000 Kehlen fast unisono erklang, war ein Moment für die Ewigkeit geboren.

Der Moment, der vielleicht mehr als alle anderen mit der Liebe deutscher Fans für American Football in Verbindung gebracht wurde. Der symbolisch für den Hype stand, den das eiförmige Leder hierzulande ausgelöst hatte. Und im ersten Munich Game in einem emotionalen Vulkanausbruch kulminierte.

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Nun, zwei Jahre später, war der Zauber des ersten Country Roads vielleicht etwas verflogen. Aber das heißt nicht, dass es weniger schön war. Ganz im Gegenteil.

Es war nur ein bisschen anders.

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NFL in München - vieles anders, aber nicht schlechter

So wie beinahe alles bei diesem zweiten NFL-Spiel in der bayerischen Landeshauptstadt und dem vierten insgesamt auf deutschem Boden.

Dass die Magie des ersten Males nicht wiederholt werden kann (und sollte), ist ja auch völlig klar. Das Neue ist gerade das Aufregende, das, was es von allem, was folgt, abhebt.

"Good Morning Football" sendete vor zwei Jahren in der kompletten Hot Week live vom Münchner Marienplatz, interagierte lebhaft mit den anwesenden Fans. Diesmal nicht. Auf den ersten Blick: ernüchternd. Doch auf den zweiten gesteht man sich ein: Es wäre wohl nicht mehr so cool gewesen, gut, dass das Einzigartige von damals bewahrt wurde.

Fan-Events wurden hinter das Stadion verlegt und waren nur noch Ticketinhabern zugänglich. Auf den ersten Blick: schade. Doch auf den zweiten ergab es schlichtweg Sinn: Die Einlasskontrollen – mit der größte Pain Point vor zwei Jahren – waren so viel (!) schneller. Fans ohne Tickets kamen in der Stadt in den Genuss der gleichen Aktivitäten.

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Die NFL musste Dinge ändern

Pragmatische Entscheidungen wie diese bedeuten nicht, dass die NFL das Interesse an Deutschland, den deutschen Fans verloren hat. Ganz im Gegenteil: Zehn NFL-Teams haben Marketingrechte für Deutschland, nur in Mexiko sind ebenso viele aktiv. Das Interesse ist ungebrochen, ja: größer denn je.

Die Entscheidungen sind lediglich die Folge von Erfahrungswerten. In die Deutschland-Spiele kommt unweigerlich irgendwann eine gewisse Routine. Und Routine ist für viele – leider – ein Antonym zu Spaß.

Dabei war der Spaß auch 2024 sicherlich kein Problem. Das Fan-Fest der Panthers auf dem Wittelsbacher Platz war gut besucht, die zahlreichen Wirtshäuser in der Münchner Innenstadt, die sich in NFL-Team-Pubs verwandelten, brechend voll.

Und dass Tage vor dem Spiel noch viele Tickets auf dem Zweitmarkt zu erwerben waren, hatte sicher auch sportliche Gründe. Zwei Teams, die bei 2-7 stehen, sorgen nicht für denselben Ansturm wie die hier so beliebten Seattle Seahawks. Und einen Daniel Jones wollen weniger Leute live sehen als einen Tom Brady.

NFL 2024

Am Ende war die Allianz Arena trotzdem voll. Überraschung. Und die Stimmung genial.

Ohnehin sagte NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth: "Auch dieses Mal hätten wir wieder mehrere Millionen Tickets verkaufen können, die Nachfrage war noch größer als vor zwei Jahren." Und wird wohl auch nicht allzu bald kleiner.

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NFL in Deutschland: Begeisterung statt Hype

Hype ist ein großes Wort. Eines, das gern benutzt wurde, um die Entwicklung des American Football in Deutschland in den vergangenen Jahren zu beschreiben. Und das zu Recht.

Doch vielleicht ist es langsam an der Zeit, ein anderes zu benutzen: Begeisterung. Denn die ist ungebrochen.

Veränderungen, wie in München 2024, sind aber wichtig. Magische Momente können nicht kopiert, sie müssen neu erschaffen werden. Vergleiche sind deswegen meist sinnlos.

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Bleibt alles immer beim Alten, werden sich kaum neue Menschen für Football begeistern. Andere Städte, wie Düsseldorf oder Berlin, können hier ein Anfang sein.

Der Hype – euer Hype – hat es ermöglicht, die NFL nach Deutschland zu holen. Begeisterung wird sie hier halten.

Und dafür sorgen, dass wir Country Roads noch sehr oft in deutschen NFL-Stadien hören.

Anders als beim ersten Mal. Aber nicht weniger schön.

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