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NFL: Patrick Mahomes' Verletzung zeigt - die Kansas City Chiefs müssen von den Patriots und Tom Brady lernen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 15.12.2025
- 17:40 Uhr
- Julian Huter
Die schwere Verletzung von Patrick Mahomes stellt für die Kansas City Chiefs eine Zäsur dar. Doch für Abgesänge auf die Chiefs-Dynastie ist es zu früh. Als Vorbild können ausgerechnet Tom Brady und die New England Patriots dienen. Ein Kommentar.
Von Julian Huter
Es war ein Moment mit Symbolcharakter: Patrick Mahomes, das Gesicht und der Motor der Chiefs-Dynastie, wurde gefällt und stand danach nicht mehr auf.
Bereits zu diesem Zeitpunkt dürfte den meisten Beobachtern klar gewesen sein, dass die Saison 2025 der Kansas City Chiefs gelaufen ist. Und das schon bevor Ersatz Gardner Minshew das Spiel gegen die L.A. Chargers endgültig wegwarf.
Inzwischen haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Patrick Mahomes hat sich das Kreuzband gerissen. Die NFL-Welt stimmte umgehend ein Requiem für das dominanteste Team der vergangenen Jahre an. "Die Chiefs-Dynastie ist vorbei", so der Tenor.
Patrick Mahomes verletzt: Chiefs-Dynastie ist noch nicht vorbei
Doch diese These ist voreilig. Die goldene Chiefs-Ära ist noch lange nicht beendet: Vorausgesetzt, das Chiefs-Management zieht aus dieser insgesamt enttäuschenden Saison die richtigen Schlüsse. Als Blaupause sollte dabei eben jene Dynastie dienen, an der die Chiefs seit Jahren gemessen werden: die New England Patriots mit Tom Brady und Bill Belichick.
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Die Parallelen sind beinahe gruselig: Mahomes und Brady visierten in ihrer neunten NFL-Saison jeweils ihren vierten Super-Bowl-Titel an. Stattdessen rissen sich beide das linke Kreuzband und ihr Team verpasste die Playoffs.
Letztlich natürlich ein kurioser Zufall. Dennoch ist dieser Moment eine Zäsur - und deshalb auch eine Gelegenheit für das Front Office, seine Strategie zu hinterfragen.
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NFL: Chiefs waren auch mit Mahomes kein Titelanwärter
Mahomes war schon zuvor lädiert, aber selbst mit einem fitten Mahomes hätten die Chiefs in dieser Spielzeit nur Außenseiterchancen auf den Super Bowl gehabt.
Der Star-Quarterback lieferte nicht die erwarteten Top-Leistungen, doch die KC Offense wirkte insgesamt alt und langsam - fast schon lethargisch.
In den vergangenen Jahren schien es eher so, dass die Chiefs sich offensiv voll auf die Mahomes-Magie und Mastermind Andy Reid verlassen. Vergangene Saison ging das bis zum Super Bowl mit viel Glück noch gut, diese Spielzeit war die Quittung für vergangene Versäumnisse fällig.
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Kansas City Chiefs: Die Zeit von Travis Kelce ist vorbei
Kansas City investierte mehr Draft-Kapital in die Defense - die wenigen Top-Picks, die auf Offensivspieler verwendet wurden, konnten zu selten die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen oder hatten mit Verletzungsproblemen oder Sperren zu kämpfen.
Auch aufgrund des enormen Erfolgs mussten die Chiefs viel Geld investieren, um ihren bestehenden Mannschaftskern zusammenzuhalten. In der Free Agency waren große Sprünge kaum möglich.
In Kansas City ist es nun an der Zeit für einen Kurswechsel. Das Team muss verjüngt werden, Mahomes in Zukunft besser schützen und alte Fanlieblinge gehen lassen. Exemplarisch dafür steht Travis Kelce. Mahomes' langjähriges Safety Net bäumte sich gegen die Chargers noch einmal auf - doch seine Zeit ist abgelaufen.
New England Patriots schafften Rebuild um Tom Brady
Auch die Patriots bauten Ende der 2000er bzw. Anfang der 2010er Jahre ein neues Team um Brady auf und machten dabei vor großen Namen nicht Halt: Bradys Top-Anspielstationen Randy Moss und Wes Welker wurden durch Rob Gronkowski und Julian Edelman ersetzt. Die Offensive Line wurde ebenfalls runderneuert.
Das Ergebnis: 2012 waren die Patriots zurück im Super Bowl. Von 2015 bis 2019 gewann die Franchise aus Foxborough drei weitere Vince Lombardi Trophies. Die totgesagte Dynastie war gar nicht so leblos.
Bald Chiefs 2.0?
Es ist eine Blaupause, der die Chiefs folgen können. Mahomes bleibt ein Faustpfand, mit einem zukünftigen Hall of Famer auf der Quarterback-Position hat man in der NFL immer eine Chance. Dennoch müssen die Chiefs Vorkehrungen treffen, damit der Motor ihrer Dynastie nicht überdreht.
Eine stabilere O-Line, bessere Anspielstationen, mehr Fokus auf das Laufspiel und kurze Pässe - um auch einen alternden Mahomes besser vor Verletzungen zu schützen. Gelingt das den Verantwortlichen, sehen wir bald eine Chiefs-Dynastie 2.0.























































