NFL
Pittsburgh Steelers: Aaron Rodgers als X-Faktor
- Veröffentlicht: 15.05.2025
- 20:33 Uhr
- Christian Stüwe
Die Quarterback-Situation bei den Steelers ist unklar, das öffentliche Rumoren wird lauter. Die kommende Saison dürfte maßgeblich von der Entscheidung des künftigen Hall-of-Famers abhängen.
Mehr als drei Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Ben Roethlisberger seine NFL-Karriere beendet hat. Von 2004 bis 2022 spielte "Big Ben" für die Steelers und gewann 2006 und 2009 mit dem Team den Super Bowl.
Der Abgang des langjährigen Franchise-Quarterback hat ein Vakuum hinterlassen, das bis heute nicht gefüllt werden konnte. Kenny Pickett, ein Erstrundenpick von 2022, schaffte es nicht, in die großen Fußspuren zu treten. Justin Fields und Russell Wilson wurden vergangene Saison in der "Steel City" gewogen, letztlich aber für zu leicht befunden.
In diesem Jahr wählten die Steelers im Draft in der sechsten Runde den Quarterback Will Howard aus. Er könnte ein Steal werden, garantiert ist das aber selbstverständlich nicht. Aus Miami kam Tua-Backup Skylar Thompson, komplettiert wird der QB-Room von Mason Rudolph, der in der Free Agency von den Tennessee Titans zurückgeholt wurde.
Diese Besetzung der Schlüsselposition macht weder Fans noch Experten glücklich. Der frühere Quarterback und jetzige "ESPN"-Experte Dan Orlovsky prognostizierte sogar einen 0:6-Start, wenn die Steelers nicht mehr nachbessern würden. "In dieser Offense habe ich lediglich D.K. Metcalf im Blick", sagte Orlovsky und sprach den Steelers jegliche offensive Qualität ab.
Das Wichtigste in Kürze
Aaron Rodgers hält die Steelers hin
Den Star-Receiver hatten die Steelers von den Seattle Seahawks geholt, doch wer soll Metcalf mit Pässen füttern? Schon länger gibt es Gerüchte, dass Aaron Rodgers das fehlende Puzzleteil der Steelers sein könnte. Der künftige Hall-of-Famer hält das Team aus Pennsylvania aber anscheinend hin, der 41-Jährige wägt derzeit offenbar ab, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzen will. Und wenn ja, wo.
Während die stockenden Verhandlungen das Rumoren im Umfeld immer lauter werden lassen, sollen die Verantwortlichen in Pittsburgh die Situation selbst deutlich entspannter sehen. "Zunächst einmal sind sie nach wie vor optimistisch, dass Rodgers unterschreiben und ihr Starting-QB werden wird. Und dass er besser spielen wird, als in der letzten Saison bei den Jets“, erklärte der "ESPN"-Journalist Dan Graziano.
Zum anderen hätten die Steelers eine hohe Meinung von Mason Rudolph, der 2023 für den schwächelnden Pickett übernahm und das Team noch in die Playoffs führte. Außerdem sei das Vertrauen in die starke Defense und das Laufspiel groß, ein Superstar-Quarterback sei deshalb nach Einschätzung der sportlichen Leitung um Head Coach Mike Tomlin nicht zwangsläufig nötig.
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Ohne Rodgers droht eine Übergangssaison
Mit Blick auf die kommende Saison ist Rodgers dennoch der X-Faktor. Gelingt es, ihn nach Pittsburgh zu holen und schließt er im zweiten Jahr nach seinem Achillessehnenriss an die Form früherer Jahre an, könnten die Steelers ein gutes Football-Team sein. Entscheidet er sich gegen ein Engagement bei den "Men of Steel", dürfte eine Übergangssaison anstehen.
Und auch das wäre für die Verantwortlichen um General Manager Omar R. Khan neuesten Berichten zufolge kein Beinbruch. Denn die Auswahl an Quarterbacks wird in den nächsten beiden Draft-Klassen deutlich stärker als in diesem Jahr eingeschätzt.
Vielleicht könnte im Draft 2026 oder 2027 also endlich der Quarterback gefunden werden, der die große Lücke schließt, die Ben Roethlisberger hinterlassen hat. Ob Aaron Rodgers den Steelers hilft, die Zeit bis dahin zu überbrücken, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.