NBA-Playoffs: Lakers-Saison endet in Runde eins - warum sind wir eigentlich überrascht?
Veröffentlicht: 03.05.2025
12:34 Uhr
Ole Frerks
Die Los Angeles Lakers sind relativ sang- und klanglos bereits in der ersten Playoff-Runde ausgeschieden. Trotz der schwächeren Saisonbilanz war es über fünf Spiele klar ersichtlich, dass die Minnesota Timberwolves das bessere Team waren – und eigentlich dürfte das keine große Überraschung sein. Wie geht es nun weiter bei den Lakers?
Von Ole Frerks
Manchmal sagen Taten mehr als 1.000 Worte. Vor allem dann, wenn sie mit bestimmten Nicht-Taten gekoppelt werden.
Wie zum Beispiel die folgende "Kombination" von Lakers-Coach J.J. Redick in Spiel 4 der NBA-Playoff-Serie: Zur Halbzeit nahm er einen Wechsel vor, beorderte Jaxson Hayes auf die Bank und dafür Dorian Finney-Smith in die Starting Five. Danach die Nicht-Tat: Es folgte kein einziger Wechsel mehr, bis der finale Buzzer ertönte.
Es gibt nicht nur einen Grund, warum die Lakers-Saison nach nur fünf Spielen in den Playoffs bereits wieder beendet ist. Jede Problemanalyse muss jedoch mit diesem Fakt beginnen: Als es drauf ankam, vertraute der Coach nur fünf Spielern im Kader. Auch diese fünf konnten Spiel 4 jedoch nicht eintüten, und in Spiel 5 schien Minnesota sie endgültig entschlüsselt zu haben.
Die Lakers-Offseason hat unerwartet früh begonnen. Trotz der drittbesten Bilanz im Westen, trotz des Hypes, den dieses Team seit Anfang Februar generierte, trotz zweier Superstars im Kader mit Luka Doncic und LeBron James sollte die Überraschung darüber eigentlich aber wohl gar nicht so üppig ausfallen. Weil Minnesota ein Top-Team war, auf der einen Seite.
Aber auch, weil die Lakers mit mehr als nur einer roten Flagge in diese Postseason hineingingen. Nur wurden diese – wohl auch wegen der Star-Power – im Vorfeld zum Teil viel zu bereitwillig ignoriert.
Die Lakers nahmen einen unfertigen Kader mit in die Playoffs. Was nicht verwundert und was ihnen auch nicht wirklich vorzuwerfen ist. Nach dem Trade für Doncic zu gewinnen, sei in etwa so, als würde man "versuchen, ein Flugzeug im Himmel zu bauen", beschrieb es Team-Präsident Rob Pelinka am Montag in seiner gewohnt kreativen Art.
Was er damit meinte: Der Trade Anfang Februar war ein Geschenk des Himmels, logischerweise. Allerdings auch eine ziemlich drastische Veränderung der Identität des Teams. Der Kader war nicht für Luka gebaut, sein de-facto-"Vorgänger" Anthony Davis war ein völlig anderer Spielertyp (auch wenn Davis ironischerweise auch ständig forderte, einen Center neben sich zu haben).
Kurz vor der Trade Deadline gab es zwar einen Versuch, das zu ändern, der Trade für Charlottes Mark Williams wurde jedoch von den Lakers selbst wieder einkassiert, da man sich ob des hohen Preises und der üppigen Krankenakte des Centers dann wohl doch nicht mehr so sicher war.
Ergo blieb das Fehlen eines gestandenen Bigs und vor allem Ringbeschützers (was Williams bisher übrigens auch noch nicht ist) eklatant, auch wenn sich Optimisten einredeten, Hayes könne diesen Job übernehmen, nachdem er in der Regular Season gut mit Doncic harmonierte.
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NBA Awards: Gewinner und Finalisten der Auszeichnungen für die Regular Season 2024/25
NBA Awards: Gewinner und Finalisten der Auszeichnungen Die Regular Season ist durch und die NBA verteilt nach und nach die individuellen Auszeichnungen: Während unter anderem der "Rookie of the Year" und der "Most Improved Player" schon bekannt sind, stehen mit dem "MVP" und dem "Coach of the Year" noch einige wichtige Preise aus. ran zeigt alle Gewinner und Finalisten der NBA Awards 2024/25. (Stand: 01.05.25)
NBA Most Improved Player Gewinner: Dyson Daniels (Atlanta Hawks) Stats der Regular Season: 14,1 Punkte, 5,9 Rebounds, 4,4 Assists, 3,0 Steals pro Spiel
NBA Defensive Player of the Year Gewinner: Evan Mobley (Cleveland Cavaliers) Stats der Regular Season: 18,5 Punkte, 9,3 Rebounds, 3,2 Assists, 1,6 Blocks pro Spiel
NBA Rookie of the Year Gewinner: Stephon Castle (San Antonio Spurs) Stats der Regular Season: 14,7 Punkte, 3,7 Rebounds, 4,1 Assists, 0,9 Steals pro Spiel
NBA Hustle Award Gewinner: Draymond Green (Golden State Warriors) Stats der Regular Season: 9,0 Punkte, 6,1 Rebounds, 5,6 Assists, 1,5 Steals pro Spiel
NBA Twyman-Stokes Teammate of the Year Gewinner: Stephen Curry (Golden State Warriors) Stats der Regular Season: 24,5 Punkte, 4,4 Rebounds, 6,0 Assists pro Spiel
NBA Most Valuable Player Finalisten: Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks), Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder), Nikola Jokic (Denver Nuggets)
Weitere Awards • NBA Basketball Executive of the Year • NBA Social Justice Champion • NBA Sportsmanship Award • J. Walker Kennedy Citizenship Award
Groß und tief schlägt klein und dünn
Er konnte nicht. 31 (schwache) Minuten spielte Hayes gegen die Wolves, ehe Redick das Vertrauen in ihn komplett verlor. Eine echte Alternative gab es nicht, auch wenn Maxi Kleber ausgerechnet in Spiel 5 nach monatelanger Verletzungspause sein fünfminütiges Lakers-Debüt feiern durfte, ohne davor auch nur einmal mit dem Team trainiert zu haben. Es wurde also fast ausschließlich klein gespielt.
Die Wolves machten sich das zunutze, unter anderem am offensiven Brett, wo sie über die Serie fast 31% ihrer eigenen Fehlwürfe wieder einsammelten. Gerade zum Ende hin dominierten sie diese Kategorie immer mehr, profitierten dabei von der Tatsache, dass sie nicht nur größer und athletischer, sondern auch deutlich frischer waren.
Minnesota nutzte eine Achter-Rotation, drei ihrer Bankspieler knackten über die Serie wenigstens 100 Minuten. Bei den Lakers tat das nur Gabe Vincent, wenn man Finney-Smith – und eben nicht Hayes – als fünften Starter wertet. Es war von Anfang an ein ungleiches Duell.
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Keine defensive Vielseitigkeit
Auch die Defense der Lakers wurde wohl als stärker wahrgenommen, als sie es tatsächlich war. Eine richtig starke Phase unmittelbar vor und nach dem Trade, in der gegnerische Teams kaum offene Dreier trafen, verzerrte das Bild; seit Anfang März ließen die Lakers Playoffs-untaugliche 118 Punkte pro 100 Ballbesitzen zu, Platz 19 in der NBA. Gegen die Wolves waren es 118,8.
Ihr Hauptproblem dabei: Im Prinzip hatten die Lakers nur eine Art und Weise, um kompetent zu verteidigen. Mit großer Aktivität und großem Kraftaufwand, aber auch Disziplin. Mit kleinen Lineups, die das Fehlen eines echten Ringbeschützers durch Druck auf dem Flügel und saubere Rotationen irgendwie kaschieren sollten.
In der Regular Season ging das phasenweise ziemlich gut, gegen die Wolves gelang es nur in Spiel 2. Eigentlich kein Wunder: Je länger sich Teams auf eine solche Defense einstellen können, desto mehr können sie Lösungen dagegen finden, von den zahlreichen individuellen Fehlern einmal abgesehen. Es gab ja keinen echten Konter, jedenfalls nicht personell.
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Das Gegenmittel fehlt
Wie einst Jogi Löw konnte sich Redick keinen Big Man schnitzen, und Hayes oder Alex Len überzeugten ihn nicht. Die Defense musste also irgendwie von Rui Hachimura und dem 40-jährigen James verankert werden. Was angesichts der gleichzeitigen offensiven Last zu viel war, offensichtlich.
Zumal es viel zu kompensieren gegeben hätte. Austin Reaves spielte eine unglückliche Serie, war vorne nicht so effektiv wie gewohnt und ist hinten traditionell herausgefordert. Doncic hatte ein paar gute Scoring-Games, dominierte die Wolves aber nicht wie 2024 mit Dallas, als er vertikale Anspielstationen wie Daniel Gafford und Dereck Lively hatte, und sah defensiv mehr als einmal richtig schlecht aus.
Seine Spieler müssten in der Offseason "in Championship-Verfassung" kommen, sagte Redick auf der Saisonabschluss-PK – und es dürfte kein Rätsel sein, wen er damit primär ansprechen wollte. Immerhin verkniff er sich das Nico Harrison’sche "Defense wins championships", selbst wenn ihm dieser Ausspruch womöglich auch noch auf der Zunge lag.
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Wie geht es weiter?
Was wiederum zur guten Nachricht führt. Dank Mavericks-GM Harrison, der den Doncic-Trade einfädelte, war diese Saison aus Lakers-Sicht nicht zwingend eine "Championship or Bust"-Saison, das Zeitfenster hat sich bekanntlich vergrößert. Es steht nun eine Offseason an, um die dringend benötigten Änderungen durchzuführen, und die Lakers stehen dabei nicht mittellos da.
"Wir wissen, dass wir mit diesem Kader viel Arbeit vor uns haben. Es wird anders aussehen, mit Sicherheit", sagte Pelinka. An Assets zur Verfügung hat er dabei unter anderem den eigenen 2031er Erstrundenpick, fünf mögliche Pick-Swaps, Dalton Knecht und mehr als 70 Millionen Dollar an auslaufenden Verträgen, wozu auch der von Kleber gehört.
Theoretisch sogar noch mehr. LeBron verfügt aktuell über eine Spieler-Option für 25/26 (52,6 Millionen Dollar), es ist aber so oder so stark damit zu rechnen, dass er noch wenigstens diese Saison für die Lakers absolvieren wird. Doncic kann ab dem 2. August vorzeitig für 229 Millionen über vier Jahre verlängern, sein aktueller Deal läuft – genau wie der von Reaves – noch bis 2026.
Bei allen drei Stars gibt es also einen gewissen Klärungsbedarf, zumal Reaves nüchtern betrachtet das stärkste Trade-Asset der Lakers darstellt. Pelinka indes hat betont, dass er alle drei als Kern des Teams ansieht und halten möchte. Seine Hauptaufgabe sieht er demnach darin, das Team um die drei herum ausreichend zu verstärken.
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
Die Aufgaben sind klar
Die Lakers haben durch den Luka-Trade Zeit gewonnen – idealerweise soll der Slowene bei ihnen schließlich eine Dekade prägen. Gleichzeitig weiß niemand, ob er innerhalb dieser Dekade noch mal einen so starken Mitspieler wie James haben wird, der nach seinem 40. Geburtstag besser war als zuvor in der Saison und erneut ein All-NBA-Team erreichen sollte. Auch gegen die Wolves war er alles in allem gut, wenn auch ganz klar überbeansprucht.
"Ich habe die Antwort gerade nicht", sagte James nach Spiel 5 angesprochen auf seine Zukunft in der NBA, wenngleich niemand damit rechnet, dass er tatsächlich JETZT aufhört. Sein Abschied rückt aber näher. Entsprechend dürften die Lakers gut damit beraten sein, die kommende Offseason aggressiv anzugehen.
Die Bedarfspositionen sind im Prinzip klar: Mindestens einer, eher zwei Center müssen her (Goga Bitadze? Brook Lopez?). Die Wing-Rotation muss verstärkt werden, idealerweise wird das Team dadurch dann auch wieder etwas athletischer. In jedem Fall muss es eine legitime Alternative dazu geben, klein zu spielen und sich auf bloß fünf Akteure zu verlassen.
In der langen Geschichte der Playoffs war das noch nie ein gutes Erfolgsrezept – man hätte es eigentlich ahnen können. Nur haben die grellen Lichter, die der Hype um all das Potenzial dieser neuen Superstar-Kombination einschaltete, eben manchmal diesen einen, unerwünschten Effekt: Man kann durch sie geblendet werden.