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Rollenwechsel: Popovich in San Antonio jetzt "El Jefe"
Flankiert von seinen früheren Schützlingen Tim Duncan und Manu Ginobili trat Gregg Popovich vor die Kameras, zog seine Trainingsjacke aus und präsentierte sein neues schwarzes T-Shirt. "El Jefe" stand in großen weißen Buchstaben darauf, spanisch für "der Boss". "Ich habe einen neuen Job. Ich bin nicht mehr Trainer, ich bin El Jefe", sagte der für seinen großen Humor berühmte Popovich am Mikro und erntete dafür Lacher.
Am Freitag hatte sich die Trainerikone wegen großer Gesundheitsprobleme nach 29 Jahren bei den San Antonio Spurs zurückgezogen, Popovich wird beim Klub aus der Basketball-Profiliga NBA künftig als Teampräsident arbeiten. Unter der Regie des 76-Jährigen holte das Team all seine fünf NBA-Titel, nun ist die Ära vorbei, sein bisheriger Assistent Mitch Johnson übernimmt den Posten.
"Es wird täglich besser, aber für unsere Zukunftspläne reicht das nicht aus", sagte Popovich, der erstmals seit einem im November erlittenen Schlaganfall öffentlich sprach, über seinen Gesundheitszustand: "Es ist also Zeit für eine Veränderung."
Auf dem Weg zurück hätten ihm Duncan und Ginobili sehr geholfen. "Timmy und Manu waren bei all meinen Trainingseinheiten hier dabei", erzählte Coach Pop. "Sie sagen, sie lieben mich, wollen für mich da sein und mich auffangen, falls ich falle. Sie geben den Reha-Leuten neue Ideen, was sie mit mir machen können."
Popovich war seit 1996 Headcoach der Spurs, kein anderer Trainer blieb so lange bei einem NBA-Team. Er führte San Antonio 1999, 2003, 2005, 2007 und 2014 zum Titel, mit 1412 Siegen in der Hauptrunde und 170 Siegen in den Play-offs liegt er in der ewigen Bestenliste der NBA-Trainer auf Platz eins. Mit den USA feierte Popovich bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 als Nationalcoach die Goldmedaille.