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Eishockey-WM: Uwe Krupp über DEB-Kader - "Kreis hat wieder eine gute Mischung gefunden"

  • Veröffentlicht: 10.05.2025
  • 11:33 Uhr
  • Franziska Wendler

Zum Start der Eishockey-WM gibt Ex-Bundestrainer und ran-Experte Uwe Krupp seine Einschätzung zu dem Turnier, den Chancen der Deutschen und wichtigen Personalien.

Von Franziska Wendler

Vom 9. Mai bis 25. Mai steigt in der schwedischen Hauptstadt Stockholm und der dänischen Stadt Herning die Eishockey-WM 2025. ProSieben und Joyn zeigen alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft live – darunter die Begegnungen gegen Weltmeister Tschechien, Vizeweltmeister Schweiz und die USA.

Mit dabei ist dann auch Eishockey-Legende Uwe Krupp. Der frühere Bundestrainer, der 1996 als erster deutscher Spieler den Stanley Cup gewann, ist als ran-Experte im Einsatz.

Zum Start des Turniers hat der 59-Jährige die Situation beim DEB-Team unter die Lupe genommen und erklärt, was für ihn bei dem Turnier am spannendsten zu beobachten ist.

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ran: Sie sind bei der anstehenden Eishockey-WM als ran-Experte im Einsatz. Wie groß ist die Vorfreude kurz vor Turnierstart?

Uwe Krupp: Ich war im vergangenen Jahr bereits für ein paar Spiele dabei und es hat extrem Spaß gemacht. Es ist eine gute Crew, die Leute sind nett und einen besseren Platz, um Eishockey zu sehen, gibt es nicht.

ran: Welche Gedanken gehen den Spielern in dieser Phase vor einer Weltmeisterschaft durch den Kopf, beziehungsweise worauf sollte der Fokus liegen?

Krupp: Die Spieler sind natürlich durch den Trainerstab von Harold Kreis (Bundestrainer, Anm.d.Red.) vorbereitet. Für die Spieler geht es darum, dass man eine Vor-Idee hat, wie die Konstellation in der Gruppe ist, dass man sich ein gemeinsames Ziel setzt. Das Ziel für die deutsche Mannschaft wird das Viertelfinale sein. Darauf arbeitet man hin. Eine WM geht schnell, für die Spieler ist es eine spannende Angelegenheit, es ist aufregend. Sie werden voll dabei und voll motiviert sein.

ran: Moritz Seider führt das deutsche Team als Kapitän an. Wie wichtig ist er für die Mannschaft?

Krupp: Man hat in einer Mannschaft immer ein paar Führungsspieler, die diese Rolle übernehmen. Moritz hat sehr viel Gewicht, aber auch Philipp Grubauer ist ein wichtiger Mann, Patrick Hager ebenfalls. Ich denke, wir sind sehr gut aufgestellt und Moritz hat die nötige Unterstützung von seinen Teamkollegen, damit er einen guten Job machen kann.

ran: Neben Seider sind auch Lukas Reichel und Philipp Grubauer als NHL-Legionäre dabei. Wie schätzen Sie den deutschen Kader in diesem Jahr ein?

Krupp: Harold Kreis hat wieder eine gute Mischung gefunden. Wir haben eine etwas jüngere Abwehr aufgrund der Ausfälle von Moritz Müller und Kai Wissmann. Diese hat er mit jungen Spielern, mit Korbinian Geibel und Eric Mik von den Eisbären Berlin ersetzt. Das ist eine Veränderung im Spiel, aber beide haben sich die Nominierung verdient. Berlin war die Mannschaft, die die DEL-Meisterschaft gewonnen hat und beide haben wichtige Beiträge geleistet. Unser stärkster Aspekt ist aber wohl, dass wir gute Stürmer haben. Wir haben ein gutes Tempo, wir haben Kreativität, wir haben Erfahrung, wir haben die Rollenspieler, die du brauchst, um bei einem solchen Turnier erfolgreich zu sein.

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ran: Welchem DEB-Spieler könnte bei der WM sein Durchbruch gelingen?

Krupp: Ich könnte mir vorstellen, dass Lukas Reichel ein wichtiger Spieler sein wird, gerade wenn Tim Stützle nicht kommen sollte. Es sind ein paar Jungs da, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass sie größere Rollen übernehmen. Ich freue mich auf Reichel, denn er ist jemand, bei dem sein Potenzial immer wieder aufblitzt. Er spielt im Farmteam und bei den Blackhawks, bei ihm kann ich es mir gut vorstellen. Wir werden generell gute Beiträge brauchen, auch in der Abwehr. Die deutsche Mannschaft kommt wieder über mannschaftliche Geschlossenheit. Wenn du Leon Draisaitl im Kader hast, dann liegt viel Aufmerksamkeit auf ihm. Aber wenn du in einer Situation bist, in der Draisaitl nicht dabei ist, Stützle nicht, Peterka nicht, dann kommt die Qualität über mannschaftliche Geschlossenheit und die Rollenverteilung.

ran: Bei Team Kanada stoßen Sidney Crosby und Nathan MacKinnon dazu, auch die anderen großen Nationen fahren groß auf. Spürt man hier schon einen kleinen Ausblick auf die Olympischen Spiele?

Krupp: Das ist meiner Meinung nach hundertprozentig der Fall. Wenn man sich die Punkte der Weltrangliste anschaut, dann liegen vier, fünf Mannschaften sehr eng beieinander. Auch wenn die Gruppen für Olympia schon gesetzt sind, geht es dann um die Verlosung der nächsten Gruppen bei Weltmeisterschaften. Um diese Konstanz zu haben, die du dir als Nation bei den Weltmeisterschaften wünschst, hilft dir natürlich deine Gruppenkonstellation, wer deine Gegner sind. Ich könnte mir also vorstellen, dass jeder mit der stärksten Mannschaft aufläuft, die er hat.

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Viertelfinale als Ziel für Deutschland

ran: Das deutsche Team war bei den vergangenen Weltmeisterschaften ein Dauergast im Viertelfinale. Ist das auch in diesem Jahr ein realistisches Ziel?

Krupp: Das muss das Ziel sein für die deutsche Mannschaft. Das liegt in Reichweite für uns und mit dem Viertelfinale öffnet sich natürlich auch die nächste Tür in das Halbfinale. Das ist für alle Beteiligten immer die große Motivation, dass man die Grundlage schafft, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren und dort brauchst du Glück und ein besonderes Spiel, um dich durchzusetzen.

ran: Wer sind Ihre Favoriten?

Krupp: Das sind immer die üblichen Verdächtigen. Ich denke, dass die Tschechen wieder eine gute Mannschaft am Start haben werden. Ob sie nach ihrem Erfolg als Gastgeber im vergangenen Jahr (Tschechien gewann Gold, Anm.d.Red.) wieder genauso stark sein werden, muss sich aber erst zeigen. Auch die Schweden sind ambitioniert, die waren mit ihrem Abschneiden in den vergangenen Jahren nicht zufrieden. Kanada ist ebenfalls immer ein Faktor, auch die USA sind nicht zu unterschätzen. Aber ich bin eher daran interessiert, welche Mannschaften ein besonderes Turnier spielen. Zum Beispiel, ob es die deutsche Mannschaft schafft, so zu spielen, dass sie ganz oben dabei ist. Oder ob die Schweiz wieder in das Finale kommt. Das sind für mich die Faktoren, die eine Weltmeisterschaft ausmachen.

ran: Wer könnte enttäuschen?

Krupp: Das steht immer im Raum für alle Mannschaften in den vermeintlichen Favoritenrollen. Fakt ist, das sich er Kader so wie er zusammengestellt ist sich in kürzester Zeit finden muss. Es gibt die Mannschaft die auf dem Papier steht, aber es gibt einfach auch viele Dinge die schief laufen können in so einem Turnier. Dann  Faktoren wie Glück, der Form des Torwarts und wie gut die Gegner gegen dich aufgestellt sind müssen nicht immer auf deiner Seite sein. Je nach dem wie sich das alles entwickelt wenn es im Wettbewerb um alles geht - daraus ergibt sich dein Turnier. Das macht die ganze Sache aus und deswegen ist die WM immer das Highlight der europäischen Eishockey-Saison.

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