Fußball
2. Bundesliga: HSV patzt im Aufstiegskampf - Hertha geht komplett unter
Der Hamburger SV patzt im Aufstiegskampf der zweiten Liga, die Hertha geht derweil in Elversberg unter.
Herbe Pleite statt Big Points: Nach dem 1. FC Köln hat auch der Hamburger SV im Kampf um den Aufstieg böse gepatzt. Die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin verlor nach einer insgesamt zu müden Vorstellung bei Angstgegner SC Paderborn mit 0:2 (0:1). Filip Bilbija schockte seinen Ex-Klub bereits in der 15. Minute, Adriano Grimaldi (84.) traf zum Endstand. Der HSV blieb in der Offensive trotz aller Bemühungen zu unentschlossen.
Nach zuvor elf Spielen ohne Niederlage und 114 Tagen brach damit die Punkte-Serie der Hamburger, die so zudem einen Tiefschlag für die Aufstiegs-Konkurrenz verpassten: Mit einem Sieg hätten die Hanseaten den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte vergrößert. So bleibt der HSV zwar Tabellenführer, liegt aber nur einen Zähler vor den fünftplatzierten Kölnern, die am Samstag 0:1 beim Karlsruher SC verloren hatten. Paderborn, nun seit fünf Spielen gegen den HSV ungeschlagen, schob sich auf Rang vier nach vorne.
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Wenig Tempo, wenig Ideen - der HSV tat sich gegen defensiv gut organisierte Paderborner trotz optischer Überlegenheit schwer. Der frühe Führungstreffer spielte den Hausherren zudem in die Karten. Und so schaffte es der HSV zunächst nur selten, Toptorjäger Davie Selke gefährlich in Position zu bringen - Emir Sahiti schloss zudem zu ungenau ab (49.).
Auf der anderen Seite blieb Paderborn stets über Konter gefährlich. Aaron Zehnter vergab die Vorentscheidung, als er nur den rechten Innenpfosten traf (55.). In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der HSV versuchte in der Schlussphase mit den eingewechselten Marco Richter und Ransford Königsdörffer den Druck noch einmal zu erhöhen. Mehr als ein Lattentreffer von Jean-Luc Dompé sprang für die Hamburger aber nicht mehr heraus - und Grimaldi traf zur Entscheidung.
Das Wichtigste in Kürze
Hertha geht in Elversberg unter
Hertha BSC hat derweil bei der SV Elversberg eine herbe Abreibung kassiert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl ging mit 0:4 (0:4) bei der SVE unter und erlebte mitten im Abstiegskampf ein bitteres Déjà-vu: Bereits im Hinspiel war der Hauptstadtklub mit 1:4 unter die Räder gekommen.
Muhammed Damar (11.), Robin Fellhauer (29.), Tom Zimmerschied (37.) und Semih Sahin (45.+3, Foulelfmeter) sorgten bereits im ersten Durchgang für die höchste Elversberger Halbzeit-Führung in der 2. Bundesliga. Mit 39 Punkten hält das Team von Trainer Horst Steffen Anschluss an die Spitzenplätze. Hertha war bei der ersten Niederlage unter dem neuen Trainer Leitl derweil völlig überfordert und steckt mit 26 Punkten auf dem 14. Platz fest, seit sechs Spielen warten die Berliner auf einen Sieg.
In der vergangenen Woche war Leitl mit einem torlosen Remis gegen den 1. FC Nürnberg bei Hertha gestartet. "Die Sehnsucht nach einem Erfolgserlebnis ist groß", hatte er noch vor der Partie betont, doch nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kassierte seine Mannschaft gleich den ersten Dämpfer. Nach einem flachen Pass von Maurice Neubauer durchs Zentrum lief Damar völlig frei auf das Berliner Tor zu und sorgte für die frühe Führung der Gastgeber.
Beide Mannschaften drängten auf den nächsten Treffer. Doch Hertha zeigte sich bei einem Klärungsversuch wieder zu nachlässig. Fellhauer nutzte die Chance, und die Hauptstädter verloren anschließend völlig den Faden. Elias Baum hebelte die Berliner Abwehr mit einem einfachen Chipball erneut aus, Zimmerschied erhöhte. Leitl rief am Spielfeldrand seine Mannschaft zu einer hitzigen Ansprache zusammen.
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Doch es kam noch bitterer aus Berliner Sicht: Nach einem Foul im Strafraum verwandelte Sahin eiskalt vom Punkt. Leitl wechselte nach der Pause doppelt und brachte Diego Demme und Toni Leistner für Florian Niederlechner und Pascal Klemens. Doch wieder machten die Elversberger Tempo und blieben gefährlich.
Magdeburg springt auf Platz drei
Der 1. FC Magdeburg mischt indes weiter kräftig im Aufstiegsrennen mit. Trotz Rückstand gewann das Team von Trainer Christian Titz am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen Darmstadt 98 mit 4:1 (0:1) und schob sich auf Relegationsrang drei.
Fraser Hornby (29.) hatte die Gäste vor der Pause zunächst in Führung gebracht, doch Xavier Amaechi (56.), Livan Burcu (73.), Abu-Bekir El-Zein (78.) und Martijn Kaars (81.) mit seinem 16. Saisontor drehten in der zweiten Halbzeit das Spiel. Darmstadt verpasste somit den zweiten Sieg in Folge, der Vorsprung des Teams von Trainer Florian Kohfeldt auf den Relegationsplatz 16 beträgt nach der Niederlage sechs Punkte.
Die Partie startete vor 22.430 Zuschauern rasant, gleich mehrfach war Darmstadt der frühen Führung nahe. Auf der Gegenseite scheiterte Kaars freistehend an Lilien-Keeper Marcel Schuhen (6.). In der Folge beruhigte sich das Spiel, die Hausherren waren um Kontrolle bemüht - das erste Tor aber erzielte der SVD: Nach einem hohen Ball aus dem Halbfeld setzte sich Hornby im Strafraum durch und traf mit rechts.
Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Südhessen zunächst das gefährlichere Team, doch nach einer Magdeburger Umschaltsituation stand Amaechi richtig und schob zum Ausgleich ein. 17 Minuten später war das Spiel gedreht: Livan Burcu staubte aus kurzer Distanz zum 2:1 für Magdeburg ab. Kurz darauf erhöhten der eben erst eingewechselte El-Zein und Kaars mit einem Doppelschlag.