Auftakt der 2. Liga live auf joyn und in SAt.1
2. Bundesliga: Toni Leistner von Hertha BSC - "Wir gehen als Aufstiegsfavorit in die Saison"
- Aktualisiert: 31.07.2025
- 13:35 Uhr
- Dominik Kaiser
Hertha BSC startet beim FC Schalke 04 Hertha BSC (1. August ab 19:50 Uhr live auf Joyn und in SAT.1) in die neue 2. Liga-Saison. Der Vize-Kapitän der Berliner spricht im Interview mit ran über die Veränderungen bei Hertha und warum die Rückkehr in die Bundesliga nun gelingen kann.
Das Interview führte Dominik Kaiser
Seit zwei Jahren trägt Toni Leistner das Trikot von Hertha BSC. Der 34-Jährige führte die Berliner beide Spielzeiten als Kapitän an und rückt in dieser Rolle in der kommenden Saison ins zweite Glied.
Im Interview mit ran spricht Leistner über die Ambitionen in der neuen Saison, seine Rolle und warum sich das Spiel gegen den FC Schalke 04 (1. August ab 19:50 Uhr live auf Joyn und in SAT.1) nicht wie eine Partie in der 2. Liga anfühlt.
Leistner selbstbewusst: "Wir gehen als Aufstigesfavorit in die Saison"
ran: Herr Leistner, Sie gehen in Ihre dritte Saison bei Hertha BSC. Wie blicken Sie auf Ihre ersten beiden Spielzeiten in Berlin zurück?
Toni Leistner: Ich glaube, dieses Jahr kann man erstmals davon reden, dass wir wirklich mit einem Fundament starten. Das war vor allem in meiner ersten Saison hier definitiv nicht so. Da bist du in die Kabine gekommen und wusstest nicht, wer am nächsten Tag noch da ist. Auch das zweite Jahr war nicht einfach. Wir hatten einen neuen Trainer, ein komplett neues Spielsystem und viele Zu- und Abgänge. Stefan Leitl hat unsere Mannschaft aber glücklicherweise im Laufe der letzten Saison übernommen und uns Stabilität gegeben, auf dieses Fundament konnten wir nun aufbauen. Wir sind dieses Jahr deutlich besser vorbereitet, weil wir schon wissen, was auf uns zukommen wird.
ran: Wie sehen Sie die Arbeit unter Stefan Leitl generell? In der Rückrunde gelang Hertha unter dem neuen Trainer eine echte Erfolgsserie.
Leistner: Stefan weiß, worauf es in dieser Liga ankommt. Er ist mit Fürth aufgestiegen und hatte dort wahrscheinlich ganz andere Bedingungen vorgefunden als in Berlin. Mit Hertha BSC hat er nun ein Team, das viel individuelle Qualität hat und diese als Mannschaft geschlossen auf den Platz bekommen muss. Genau das haben wir unter schwierigen Umständen zum Ende der letzten Saison schon geschafft. Wir gehen als Aufstiegsfavorit in die Saison und wollen das auch beweisen.
ran: Mit dem FC Schalke 04 wartet direkt ein Top-Spiel (1. August ab 19:50 Uhr live auf Joyn und in SAT.1) zum Auftakt. Wie wird Hertha in die Partie gehen?
Leistner: Wenn wir der Favoritenrolle gerecht werden wollen, müssen wir dort voll auf Sieg spielen! Wir fahren nicht nach Schalke, um nur einen Punkt mitzunehmen oder sogar mit einer Niederlage zu starten. In den letzten zwei Jahren sind wir immer schlecht in die Saison gekommen, das war ein Problem. Dieses Jahr sind wir besser vorbereitet und wissen, wie wir in dem System spielen. Das ist in der 2. Liga extrem wichtig. Wir haben in der Vorbereitung vielleicht nicht die Sterne vom Himmel gespielt, aber konsequent das abgeliefert, was wir wollten.
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Leistner: "Einfach nur geil, dass es ein Freitagabendspiel ist"
ran: Sie waren beim Vorstellungs-Video von Paul Seguin entscheidend beteiligt, weil Sie eine Spieluhr mit dem Steigerlied vom Tisch gewischt haben. Danach gab es von Schalker-Fans ein paar unschöne Äußerungen in Ihre Richtung. Geht man dann mit ein paar mehr Prozent in so eine Partie?
Leistner: Mir ist das eigentlich völlig egal. Wenn, dann kann ich mich da eher dran hochziehen. Die Vorfreude auf dieses Spiel überwiegt auch. Es ist einfach nur geil, dass es ein Freitagabendspiel ist. Ausverkauftes Haus – ja, es ist 2. Liga. Aber es fühlt sich im Stadion und vor dem Fernseher wie ein Bundesligaspiel an.
ran: Auch Schalke hat sportlich zwei schwierige Jahre hinter sich. Wie haben Sie die „Knappen" verfolgt und was erwarten Sie für einen Gegner?
Leistner: Sie haben einen neuen Trainer und das Team umstrukturiert. Ich fand, dass sie in der Vorbereitung defensiv sehr gut dastanden. Es wird ein extrem schweres Spiel. Aber ich glaube, dass wir gut vorbereitet sind. Am Ende wird sich die Qualität durchsetzen.
ran: Sie selbst gehen nicht mehr als Kapitän in die neue Saison. Wie haben Sie die Entscheidung für Fabian Reese aufgenommen?
Leistner: Für mich ändert sich nicht viel. Ich werde trotzdem weiter auf dem Platz rumschreien und meine Meinung sagen. Ich werde grätschen – alles beim Alten! (lacht) Im Ernst: Der Trainer hat sich für Fabi entschieden, das ist völlig in Ordnung. Fabi hat mich in der letzten Saison bereits einige Male vertreten. Er ist ein paar Jahre jünger als ich und kann das also auch noch etwas länger machen. Deswegen kann man die Entscheidung vom Trainer absolut verstehen. Im Endeffekt geht es nicht um Toni Leistner oder Fabian Reese. Es geht um Hertha BSC und den Erfolg dieses Vereins.
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ran: Fabian Reese ist ein gutes Stichwort. Er hat kurz vor Saisonende überraschend seinen Vertrag verlängert. Wie wurde das in der Mannschaft aufgenommen?
Leistner: Es war ein gutes Zeichen. Aber nicht nur von Fabi, sondern auch wenn man die Verlängerungen von Deyo Zeefuik und Michael Cuisance sieht. Das sind alles sehr gute Entscheidungen des Vereins, weil sie zeigen, wo wir hinwollen und welche Ambitionen wir haben. Fabi ist mit seiner Vertragsverlängerung ein großes Aushängeschild. Es zeigt auch den Neuzugängen, was der Verein vorhat.
ran: Sie selbst haben Ihren Vertrag auch nochmal verlängert. Wie sehen Ihre persönlichen Pläne für die Zukunft aus?
Leistner: Wenn man den Fußball liebt, dann will man weiter im Fußball bleiben. Ich habe immer gesagt, ich schaue von Saison zu Saison, wie die Knochen das noch mitmachen. Ich versuche, meinen Körper so lange zu pflegen und fit zu halten, wie es geht. Es gibt Beispiele, die zugegeben etwas professioneller unterwegs sind, die bis über 40 spielen. So lange sollte es vielleicht nicht gehen. Aber es steckt manchmal mehr in so einem Körper drin, als man denkt.