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Drei Kandidaten unter der Lupe

3. Liga: Kampf um Relegationsplatz spitzt sich zu - 1. FC Saarbrücken, Hansa Rostock und Energie Cottbus Kopf an Kopf

  • Veröffentlicht: 09.05.2025
  • 11:12 Uhr
  • Kai Esser

Immer mehr Entscheidungen in der 3. Liga stehen fest. Offen ist jedoch noch das Rennen um den Relegationsplatz. Drei Teams streiten sich noch um Platz drei - teilweise im direkten Duell.

Von Kai Esser

Die 3. Liga gilt als die ausgeglichenste der drei oberen Profiligen in Deutschland. Das manifestiert sich auch in der Tabelle: Während die beiden Topklubs Dynamo Dresden (67 Punkte) und Arminia Bielefeld (66) etwas enteilt sind, ist der Kampf um den Relegationsplatz völlig offen.

Der 1. FC Saarbrücken (62), Hansa Rostock (60) sowie der FC Energie Cottbus (59) streiten sich noch um den begehrten Platz drei. Vor dem 37. und vorletzten Spieltag hat Alemannia Aachens Trainer Heiner Backhaus exklusiv für ran die drei Aspiranten unter die Lupe genommen.

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Alemannia Aachens Trainer Heiner Backhaus
Alemannia Aachens Trainer Heiner Backhaus© 2025 Getty Images
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3. Liga - 1. FC Saarbrücken: Gnadenlose Effizienz und ein Trainereffekt

Am leichtesten dürfte es Backhaus gefallen sein, Saarbrücken einzuschätzen. Vor dem Saisonfinale gegen Borussia Dortmund II gastieren die Saarländer am Aachener Tivoli. "Eine unglaublich effiziente Mannschaft", stellt Backhaus fest. "Wie wenig Chancen sie brauchen für ein Tor, wie viele Fernschusstore sie haben. Eine in allen Mannschaftsteilen gute Truppe."

Vor allem der Trainereffekt hatte Auswirkungen auf die Ergebnisse: Geschäftsführer Rüdiger Ziehl, der in Doppelrolle auch Cheftrainer war, trat zurück und installierte kurzerhand Alois Schwartz.

Es folgten ein 3:0-Erfolg bei Rot-Weiss Essen und ein 4:3 gegen den SC Verl, bei dem zwei der drei Gegentreffer in Unterzahl zustande kamen. "Sieben Tore in zwei Spielen, das haben wir noch nicht geschafft", weiß Backhaus um die Gefährlichkeit des Gegners.

Mit der Alemannia wartet allerdings ein dickes Brett auf den FCS: Aachen hat in bisher 18 Heimspielen erst 13 Gegentreffer kassiert, stellen als Aufsteiger die beste Heimdefensive der 3. Liga. "Gepusht von 31.000 Fans werden wir um unser Leben rennen", verspricht der Erfolgstrainer, der den Verein im vergangenen Sommer in die 3. Liga führte, es den Saarländern so schwer wie möglich zu machen.

Ein Sieg in Aachen - was in dieser Spielzeit nur den beiden Top-Teams sowie Erzgebirge Aue gelang - sowie ein Unentschieden zwischen Rostock und Cottbus würde bereits bedeuten, dass der FCS den Relegationsplatz sicher hat und somit jegliche Spannung im Aufstiegskampf vor dem letzten Spieltag passé wäre.

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3. Liga - Hansa Rostock: Aus Individualisten wird eine Mannschaft

Durch den Sieg im Nachholspiel bei der Spielvereinigung Unterhaching (2:0) hat sich Hansa Rostock endgültig im Rennen um den Relegationsplatz zurückgemeldet. "Nach dem Abstieg gab es einen großen Aderlass und viele neue Spieler. Und viele neue Spieler sind nicht sofort eine funktionale Gruppe", weiß Backhaus.

Auch an der Ostsee gab es einen Trainerwechsel. Nachdem Ex-HSV-Trainer Bernd Hollerbach geschasst wurde - ausgerechnet nach zwei Pleiten gegen Aachen und Saarbrücken - übernahm Ex-Profi Daniel Brinkmann das Ruder. "Seitdem er da ist, haben sie viel Boden gut gemacht." Die beiden Coaches kennen sich schon aus der Regionalliga West, zudem haben sie gemeinsam ihre Fußballlehrerausbildung gemacht.

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Für Backhaus individuell eine der stärksten Mannschaften der Liga. "Sigurd Haugen, Nils Fröling, Christian Kinsombi, das sind alles Top-Angreifer", stellt der 43-Jährige fest. "Ich wünsche es Daniel, denn mit alleine seiner Punkteausbeute wären sie ganz oben dabei."

Tatsächlich wäre Hansa mit Brinkmanns Punkteschnitt (1,9) über 36 Spiele bei mehr als 68 Punkten - und damit Tabellenführer.

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3. Liga - Energie Cottbus: Auf einmal der Favorit

Gegner am 37. Spieltag ist der dritte Anwärter für Platz drei: Energie Cottbus. Gab es in den vergangenen Jahren stets mindestens einen Regionalliga-Aufsteiger, der durch die dritte Liga durchmarschiert ist, sah es bei Energie lange auch so aus. Bis Spieltag 26 war Cottbus Tabellenführer.

"Sie spielen eine überragende Saison als Aufsteiger, das sollte man nicht vergessen", lobt Backhaus die Lausitzer. "Sie sind in ganz anderen Sphären als wir." Dennoch beobachtet der Aachener Coach seit längerem eine Tendenz. "Sie haben aber in der Rückrunde ihre Spiele eher mit Elfmetern in letzter Sekunde gewonnen und nicht mehr so dominant wie in der Hinrunde."

Der Grund liegt für ihn auf der Hand: "Es fehlt die Leichtigkeit. Sie haben jetzt etwas zu verlieren. Das ist in dieser Liga brutal schwer. Allerdings haben sie mit dem Spiel in Rostock selbst in der Hand, Saarbrücken unter Druck zu setzen am letzten Spieltag."

Doch am Ende wird es darauf ankommen, wer am besten mit den äußeren Umständen, dem Druck und den Erwartungen umgehen kann.

Die 3. Liga bleibt - wie eigentlich in jedem Jahr - bis zum Schluss ein spannendes und unvorhersehbares Rennen.

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