• Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
3. Liga

Sabrina Wittmanns Beförderung beim FC Ingolstadt ist mutig und richtig - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 06.06.2024
  • 13:38 Uhr
  • Kevin Hildebrand
Anzeige

Der FC Ingolstadt befördert Sabrina Wittmann zur Cheftrainerin - erstmals in Deutschlands Top-Drei-Ligen übernimmt damit eine Frau den Trainerposten eines Klubs, was eine richtige und mutige Entscheidung ist. Ein Kommentar.

Von Kevin Hildebrand

Als Sabrina Wittmann im Mai interimsweise den Trainerposten des FC Ingolstadt übernahm, erwartete die 32-Jährige keine einfache Aufgabe. Der FCI dümpelte im Mittelfeld der 3. Liga rum, spielte wenig attraktiven Fußball. Allein aus sportlicher Sicht hätte hier für die Trainerin, die vorher lediglich in der U19 des Klubs aktiv war, jede Menge schiefgehen können.

Dazu kam die Tatsache, dass in der Geschichte der drei deutschen Top-Ligen noch nie eine Frau alleine an der Seitenlinie stand. 

Nicht nur im Internet stellten zum damaligen Zeitpunkt viele Kritiker infrage, ob eine Frau dem Geschäft Profifußball gewachsen ist. Die Fallhöhe für Wittmann und den FC Ingolstadt wirkte groß. Doch die 32-Jährige hat alle Kritiker verstummen lassen

In vier Spielen mit dem FCI blieb Wittmann ungeschlagen, holte zwei Siege und zwei Unentschieden. Eine starke Bilanz, wenn man bedenkt, welch biederen Fußball die Ingolstädter zuvor spielten. Ein männlicher Kollege mit dieser Ausbeute hätte eine Weiterbeschäftigung wohl schnell in der Tasche gehabt. Aber damit war noch nicht Schluss.

Anzeige
Anzeige

Mehr aktuelle News

Zudem holte der bayerische Klub zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte unter seiner neuen Trainerin den Landespokal. Das macht die sportliche Bilanz von Wittmann noch beeindruckender.

FC Ingolstadt: Der Mut wird belohnt

Nicht selten darf ein Interimstrainer einen Klub weiterbetreuen, wenn er in seiner kurzen Amtszeit Ergebnisse liefert. Das hat die gebürtige Ingolstädterin getan. Daher ist es nur folgerichtig, dass sie den eingeschlagenen Weg nun fortsetzen darf.

Der FCI hatte den Mut, ungeachtet ihres Geschlechts Wittmann eine Chance zu geben. Weil sie noch jung ist, eine Vision hat und ihr der Ruf nachgeht, sie habe ein gutes Gespür für Talente. 

Gleichzeitig ist sie seit 19 Jahren für den Verein ihrer Geburtsstadt aktiv - mehr Identifikation geht fast nicht.

Der FC Ingolstadt hatte den Mut, ein Pionier im deutschen Fußball zu sein. Klar: Der erste Klub der deutschen Top-Drei-Ligen mit einer Frau als Cheftrainerin bringt natürlich viel mediale Aufmerksamkeit mit sich. Angesichts der Tatsache, wie lange Wittmann schon im Verein ist und dort gute Arbeit leistet, ist jedoch offensichtlich, dass es sich bei der Weiterbeschäftigung der 32-Jährigen nicht um einen PR-Stunt handelt.

Alles in allem: Wittmanns bisheriger Erfolg spricht für sich, dass der FC Ingolstadt diesen belohnt, ist ein richtiges und wichtiges Zeichen. Jetzt liegt es an der 32-Jährigen, weiter unbeirrt ihren Weg zu gehen und Schlagzeilen zu machen - mit gutem Fußball. 

Mehr Fußball-News
ter Stegen
News

"Neuer Torwart!" ter Stegen kassiert nach Patzer üblen Shitstorm

  • 19.09.2024
  • 23:15 Uhr