5. Spieltag in den Büchern
5 Thesen zum 5. Spieltag: Bayern macht 100 Tore, Stuttgart fährt nach Europa
- Aktualisiert: 26.09.2023
- 11:20 Uhr
- Simon Hartmann
Der 5. Spieltag der Bundesliga-Saison 2023/24 ist vorbei. ran stellt fünf (teils steile) Thesen zum weiteren Saisonverlauf auf.
Von Simon Hartmann
Die ersten fünf Bundesliga-Spieltage der Saison 2023/24 sind vorüber.
Einige erste Trends zeichnen sich mittlerweile etwas deutlicher ab.
ran stellt fünf Thesen zum weiteren Saisonverlauf auf.
Mit dabei: Die bayerische Tormaschine läuft auf Hochtouren - der FCB wird die Marke von 100 Bundesligatreffern packen.
Des Weiteren reift in Stuttgart etwas Großes. Der Weg des VfB führt nach Europa.
Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze
Bayern schießen 100 Bundesliga-Buden
122 Tore: So viele Treffer würden die Münchner Bayern am Ende der Saison verbuchen, wenn sie ihren momentanen Schnitt von 3,6 Toren pro Spiel über die ganze Saison hinweg halten könnten. Das ist zwar wohl doch ein bisschen zu hoch gegriffen, allerdings müsste die Marke von 100 Toren für den FCB zu schaffen sein.
Ein spielfreudiger Leroy Sane, ein torhungriger Harry Kane und ein wiedergenesener Jamal Musiala: Vorne haben die Bayern genügend Trümpfe in der Hand, um das gegnerische Tornetz zappeln zu lassen. Und dann wäre da ja auch noch der Mann der Stunde bei den Bayern, Mathys Tel.
Es ist ja auch nicht so, als hätten die Bayern die 100 Tore nicht schon in der Vergangenheit geschafft. In der Saison 2019/2020, im Triple-Jahr unter Hansi Flick, schossen die Bayern exakt 100 Treffer in der Liga - ein Jahr später waren es 99.
In der vergangenen Saison schoss der FCB 92 Buden - und das trotz des Abgangs von Stürmer-Star Robert Lewandowski. Mit Harry Kane ist jetzt ein neues Goalgetter im Sturmzentrum des Rekordmeisters beheimatet. Die 100 Kisten sind definitiv drin für die Süddeutschen.
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Stuttgarts Weg führt nach Europa
Relegation geschafft, Transferplus gemacht und trotzdem gut verstärkt. Und jetzt nach fünf Spielen auf Platz drei. Die vergangenen Monate liefen gut in Stuttgart. Obendrauf stellt der VfB auch noch den Top-Torjäger der Liga: Serhou Guirassy erzielte bereits zehn Treffer.
Momentan passt einfach alles bei den Canstattern. Hinten standen die Schwaben stabil und bekamen - den 1:5-Betriebsunfall bei RB Leipzig mal ausgenommen - nie mehr als ein Gegentor.
Die Abgänge von Borna Sosa und Kostas Mavropanos: quasi nicht spürbar. Über links beackert nun Hiroki Ito die Seite und gibt dem VfB-Spiel eine immense Stabilität. In der Innenverteidigung trumpft sogar Dan-Axel Zagadou auf, im letzten Jahr noch der Unsicherheitsfaktor bei den Schwaben.
Vorne ist nicht nur Guirassy am Knipsen. Chris Führich und Silas haben zusammen bereits acht Scorer-Punkte auf dem Konto.
Zur Einordnung: Darmstadt, Mainz und Bochum gehören nicht unbedingt zu den Top-Teams der Liga, dennoch hat der VfB jeden dieser Gegner souverän vom Platz geputzt - und da war ja auch noch das 5:0 gegen Freiburg.
Die individuell stärkeren Gegner kommen noch, allerdings muss sich der VfB in dieser Form vor niemandem verstecken.
Maximilian Beier springt auf den EM-Zug
Wer in vier aufeinanderfolgenden Bundesliga-Partien trifft, der hat einen Lauf. Wer dann auch noch erst 20-Jahre alt ist, der hat sogar das Potenzial für ganz große Aufgaben.
Bei Maximilian Beier flutscht es derzeit so richtig. Erst war er in Hannover in der 2. Bundesliga zum Stammspieler aufgestiegen, nun ist er das auch eine Etage höher in Hoffenheim. Und das, obwohl Beier mit Wout Weghorst, Andrej Kramaric, Ihlas Bebou und Mergim Berisha große Konkurrenz im Angriff hat.
Doch Beier spielt. Und liefert. Der gebürtige Brandenburger gab erst im September sein Debüt in der U21-Nationalmannschaft. Allzu lange wird er dort wohl nicht mehr unterwegs sein, sollte er so weitermachen. Julian Nagelsmann könnte rufen.
Denn auch wenn Beier trotz seiner Hoffenheimer Vergangenheit nie mit Nagelsmann zusammenarbeitete, ist der neue Bundestrainer bekannt dafür, junge Spieler zu fördern.
Im Sturm hat Deutschland nominell viele gute Spieler, allerdings haben einige davon momentan Ladehemmungen, wie beispielsweise Serge Gnabry, Karim Adeyemi oder Timo Werner. Die Karten werden in der Nationalmannschaft wohl neu gemischt - Maxi Beier könnte dabei zum Ass werden.
Trainer-Karussell: Enrico Maaßen muss als Erstes gehen
Enrico Maaßen ist seit 2010 erst Augsburgs achter Trainer - klingt nach ziemlicher Beständigkeit im so turbulenten Fußballgeschäft. Dennoch: Nur zwei der letzten zehn Trainer-Engagements endeten im Sommer, in acht Fällen wurde der Teamleiter in Augsburg während der Saison entlassen.
Trotz guter Sommer-Verstärkungen läuft es nicht so richtig in Schwaben. Es gab erwartbare Niederlagen gegen die Bayern und RB Leipzig. Gegen Bochum und Mönchengladbach konnte der FCA nur jeweils einen Punkt erringen.
Die kommenden Spiele werden entscheidend: Freiburg, Darmstadt und Heidenheim lauten die Gegner. Gelingt in allen drei Partien kein Sieg, könnte es bereits das Aus für Maaßen bedeuten.
Für ihn als erste Trainer-Entlassung sprechen noch weitere Faktoren. So scheinen die Trainer der schlechter positionierten Vereine wesentlich fester im Sattel zu sitzen als der 39-Jährige.
So kann Bo Svensson, Trainer des Tabellenletzten FSV Mainz, immer noch von seiner guten letzten Saison zehren. Darmstadts Thorsten Lieberknecht hat als Aufstiegstrainer wohl etwas Schonfrist. Und Mönchengladbachs Gerardo Seoane kam erst im Sommer und dürfte noch etwas Zeit bekommen, um die spärliche Punkteausbeute von zwei Zählern auszubauen.
Frank Schmidt ist in Heidenheim der Inbegriff von unkündbar und wird dort auch bleiben - komme, was wolle. Lediglich Bochums Thomas Letsch könnte sich mit Maaßen um die erste Trainer-Entlassung duellieren.
Exequiel Palacios wird Spieler der Saison
Viktor Boniface, Granit Xhaka, Jonas Hofmann: Was singen die Leverkusener derzeit Lobeshymnen auf ihre Neuzugänge. Dabei überragt momentan ein alter Bekannter: Exequiel Palacios ist still und heimlich zum Herzstück der Werkself aufgestiegen.
Zwei wunderschöne Vorlagen gegen Heidenheim unterstrichen die überragende Form des Weltmeisters. Palacios ist keiner, der auffällt - und das ist das Besondere an ihm.
Konzentriert macht er seine Arbeit als Abräumer und ist dabei sogar noch torgefährlich. 17 Scorerpunkte gelangen dem 24-Jährigen in fast 100 Bundesliga-Einsätzen für Leverkusen.
Dieses Jahr passt einfach alles. Neben sich hat der Argentinier mit Xhaka einen kongenialen Partner und vor sich mit Florian Wirtz ein Kreativgenie. Palacios kann sich so richtig entfalten - und könnte der entscheidende Mann im Titelkampf werden.