Borussia Dortmund: 4 Gründe, warum der BVB in dieser Saison Meister werden kann
Aktualisiert: 30.09.2025
09:36 Uhr
Carolin Blüchel
Borussia Dortmund bleibt in der Bundesliga Bayern-Jäger Nummer eins. Unter Trainer Niko Kovac zeigt der BVB plötzlich wieder ungeahnte Titel-DNA, auch wenn man es noch nicht aussprechen darf.
von Carolin Blüchel
Als Maximilian Beier vor zwei Wochen nach dem Sieg in Heidenheim euphorisiert die Meisterschaft zum Ziel ausrief, unterstellte ihm Niko Kovac mit einem Augenzwinkern Alkoholkonsum.
Verfrühte Kampfansagen sind so gar nicht nach dem Geschmack des BVB-Trainers - und vielleicht halten sich die Dortmunder gerade deshalb auch nach dem 2:0 in Mainz zurück. Doch wenn seine Mannschaft so weiterspielt wie an diesem Nachmittag, wird sich die Frage automatisch stellen: Kann Borussia Dortmund nach zwei Jahren der Dauer-Enttäuschung endlich wieder ein Wörtchen mitreden im Titelkampf?
Zugegeben, es wird noch viel passieren in der noch jungen Spielzeit. Doch die Zahlen befeuern schwarz-gelbe Träume: bester Bundesliga-Start seit acht Jahren, nur zwei Punkte Rückstand nach fünf Spieltagen auf den FC Bayern, zuletzt vier Spiele ohne Gegentor, saisonübergreifend 13 Spiele ungeschlagen und in diesem Zeitraum 35 von 39 möglichen Punkten eingeheimst – so gut ist sonst nur der Ligaprimus.
Ob Kovac will oder nicht: Seine Mannschaft ist aktuell Bayern-Jäger Nummer eins und damit automatisch ein Meisterschaftskandidat. Vier Gründe unterstreichen das.
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1. Mit Kovac kam Struktur und Glaube zurück
Als Kovac im Januar das Ruder übernahm, dümpelte Dortmund in der Liga auf Rang elf. Defensiv zählte man zu den anfälligsten Teams, nur sechs Klubs hatten mehr Gegentore kassiert.
Der Trainer zog die Notbremse, stellte auf Dreierkette um – und traf ins Schwarze. Plötzlich stand die Mannschaft stabil, wirkte sicherer in den Abläufen und weniger anfällig für Rückschläge. Der BVB kletterte noch bis auf Platz vier und sicherte sich im Schlussspurt die Champions-League-Qualifikation.
In dieser Saison läuft es - abgesehen vom ärgerlichen 3:3 zum Auftakt beim FC St. Pauli - so konstant wie lange nicht mehr. Auch das 4:4 in der Königsklasse bei Juventus Turin, als eine Zwei-Tore-Führung in der Nachspielzeit aus der Hand glitt, verpasste dem neuen Selbstverständnis keinen Kratzer.Die Reaktion kam umgehend: zwei Zu-Null-Siege in der Bundesliga.
Dass der Glaube zurück ist, liegt maßgeblich am Trainer. Kovac hat mit einem Punkteschnitt von 2,1 laut "Sky" den besten Start hingelegt, den je ein BVB-Coach verzeichnen konnte.
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2. Die Defensive ist stabilisiert
Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Titel. Was wie Phrasendrescherei daherkommt, hat nachweislich Wahrheitsgehalt. Kovac hat aus einer einst wackligen Abwehr eine verlässliche Einheit geformt: Vier Spiele in Folge ohne Gegentor – das sagt mehr als jede Schlagzeile.
Selbst das Startelf-Comeback von Nico Schlotterbeck nach Meniskusverletzung verlief nahtlos. Dortmund verschiebt kompakt, schließt Räume und erlaubt dem Gegner kaum klare Abschlüsse. Ausgerechnet dort, wo man lange verwundbar war, ist nun die Basis gelegt. Wer in der Bundesliga so verteidigt, kann im Titelrennen bestehen.
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Bundesliga-Transfergerüchte: Bedient sich der VfB Stuttgart bei Real Madrid?
Gonzalo Garcia (Real Madrid) Für den Januar 2026 sucht Stuttgart einen Stürmer. Laut "Sky" soll Reals Gonzalo Garcia der Wunschkandidat sein. Der 21-jährige Spanier sorgte bei der FIFA Klub-WM im Sommer 2025 mit vier Toren für Furore. Im Star-Ensemble von Real hat er aber nun einen schweren Stand. Dennoch sei dem Bericht nach ein fixer Transfer nach Stuttgart schwer umzusetzen. Die Madrilenen wollen das Talent ohnehin wohl nur verleihen, Garcia hat einen langfristigen Vertrag bis 2030. Außerdem berichtet die "FAZ", dass auch die Eintracht Garcia im Visier habe.
William Osula (Newcastle United) Bereits im Sommer hatte die Eintracht das dänische Sturmjuwel William Osula auf dem Zettel, im Winter könnte der Transfer nun über die Bühne gehen: Wie "Sky Sport" berichtet, besteht eine mündliche Einigung mit dem 22 Jahre altenTeamkollegen von Nick Woltemade. Frankfurt möchte auf ein ähnliches Modell wie zuvor bei Hugo Ekitike setzen: Eine Leihe bis Saisonende für rund drei Millionen Euro mit Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro. Nun liegt es an Newcastle, dem Angebot zuzustimmen.
Raphael Guerreiro (FC Bayern München) Der von Jose Mourinho trainierte Klub Benfica Lissabon erwägt laut "A Bola" wohl die Verpflichtung von Bayern-Profi Raphael Guerreiro. Demnach denken die Portugiesen wohl darüber nach, den Europameister von 2016 im Januar nach Lissabon zu lotsen. Guerreiros Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, allerdings soll Bayern-Coach Vincent Kompany den flexibel einsetzbaren Profi wohl sehr schätzen, obwohl er kein Stammspieler in München ist. Dies macht einen Abgang vor dem Saisonende daher unwahrscheinlicher.
Jonas Wind (VfL Wolfsburg) Leverkusen wird mit einer möglichen Verpflichtung von Jonas Wind in Verbindung gebracht, um die Optionen in der Offensive zu erweitern. Laut Gianluca Di Marzio könnte der 26-jährige Däne im Januar von Wolfsburg zur Werkself wechseln, somit der VfL ein halbes Jahr vor Vertragsende noch Ablöse kassieren. Wind und Bayers Coach Kasper Hjulmand kennen sich von der dänischen Nationalmannschaft bereits bestens. Bei bislang 119 Pflichtspiel-Einsätzen für die "Wölfe" erzielte Wind 34 Treffer.
Konstantinos Koulierakis (VfL Wolfsburg) Liverpool bereitet sich wohl auf einen Abgang von Ibrahima Konate im Sommer 2026 vor. Dann läuft der Kontrakt des Ex-Leipzigers aus. Laut "Caught Offside" könnte der Nachfolger wieder aus der Bundesliga kommen. Demnach soll Wolfsburgs Innenverteidiger-Talent Konstantinos Koulierakis seit Monaten beobachtet werden. LFC-Coach Arne Slot soll vom jungen Griechen überzeugt sein., doch auch Tottenham dürfte Koulierakis längst ins Auge gefasst haben, obwohl er beim VfL noch Vertrag bis 2029 hat.
Giovane (Hellas Verona) Holt der BVB schon im Winter einen neuen Stürmer? Angesichts der aktuellen Torflaute von Serhou Guirassy und des noch nicht überzeugenden Backups Fabio Silva soll Borussia Dortmund laut "ESPN" Sturmjuwel Giovane von Hellas Verona ins Visier genommen haben. BVB-Scouts sollen Anfang November im Stadion gewesen sein, als der 21-jährige Brasilianer gegen Inter Mailand sein erstes Tor in der Serie A erzielt hatte.
Giovane (Hellas Verona) Der Mittelstürmer kam erst im Sommer von Corinthians Sao Paulo nach Verona. Für seinen neuen Klub gelangen ihm in zwölf Pflichtspielen neben dem Tor auch drei Vorlagen. Auch die beiden Mailänder Vereine sollen bereits Interesse am technisch starken und schnellen Angreifer haben. Allerdings soll Verona eine Ablöse von 30 Millionen Euro fordern.
Endrick (Real Madrid) Bei Real Madrid ist Juwel Endrick unter Coach Xabi Alonso außen vor und hat kaum Chancen auf regelmäßige Einsätze. Mit Blick auf die WM 2026 braucht der Brasilianer aber Spielpraxis, um es in den Kader der Selecao für die Endrunde zu schaffen. Daher soll nun wohl eine Leihe im Raum stehen. Laut "Foot Mercato" könnte der 19 Jahre alte Stürmer möglicherweise in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen landen. Demnach soll die "Werkself" zu den Interessenten zählen. Allerdings ...
Endrick (Real Madrid) ... dürfte der Kreis der interessierten Klubs riesig sein. Vereine aus Endricks Heimat Brasilien, den USA, Mexiko, Russland und dem Nahen Osten sollen sich um das Toptalent bemühen. Wie Fabrizio Romano berichtet, gilt jedoch Olympique Lyon als Favorit im Werben um Endrick. Im Gespräch sei demnach eine Leihe ohne Kaufoption, Lyon müsse dem Bericht nach 4,5 Millionen Euro Gebühr bzw. Gehalt bezahlten.
Juan Cruz Meza (River Plate) Borussia Dortmund beschäftigt sich laut "Sky" mit dem 17-jährigen Argentinier Juan Cruz Meza. Dieser steht bei River Plate unter Vertrag, absolvierte für die erste Mannschaft aber noch kein Spiel. Bei den Spielen der zweiten Mannschaft wurde der Offensivmann schon mehrfach von BVB-Scouts gesichtet. Doch die Dortmunder sind nicht alleine. Am Argentinier sind mehrere Top-Klubs aus Europa interessiert. Der Vertrag des 17-Jährigen bei River Plate läuft bis Ende 2026.
Kaua Prates (EC Cruzeiro) Der 17-jährige Defensivmann Kaua Prates ist laut "Sky" ein weiterer BVB-Kandidat aus Südamerika. Auch der junge Brasilianer wurde vor Ort mehrmals von Scouts der Dortmunder beobachtet. Der Linksverteidiger ist seit dieser Saison ein wichtiger Teil des Erstligisten Cruzeiro. Der BVB hat angeblich bereits konkrete Gespräche mit Cruzeiro geführt, von einem Deal ist man aber noch entfernt. Der 17-Jährige besitzt eine Ausstiegsklausel von über 30 Millionen Euro. Neben den Borussen gibt es aber wohl noch weitere Interessenten aus Europa.
Ayodele Thomas (PSV Eindhoven) Laut "Sky" beschäftigt sich Eintracht Frankfurt mit PSV-Talent Ayodele Thomas. Der 18-jährige Rechtsaußen soll demnach bereits in Kontakt mit den Verantwortlichen der SGE stehen. Thomas' Vertrag endet im kommenden Sommer, er wäre also ablösefrei. Eine Verlängerung in Eindhoven steht aktuell wohl nicht zur Debatte.
Said El Mala (1. FC Köln) Der FC Bayern München und Borussia Dortmund sollen schon länger an Said El Mala Interesse zeigen. Offenbar hat der Offensivspieler des 1. FC Köln auch internationale Spitzenklubs auf den Plan gerufen. Wie die "Bild" berichtet, sollen Inter Mailand und Paris Saint-Germain El Mala beobachten. Für den 19-Jährigen würde ein Wechsel im Winter unwahrscheinlich sein, realistischer sei der kommende Sommer.
Fisnik Asllani (1899 Hoffenheim) Die rasante Entwicklung von Hoffenheims Fisnik Asllani hat laut "Sky" wohl den FC Barcelona auf den Plan gerufen. Demnach sollen die Katalanen den 23-Jährigen, der in der vergangenen Saison noch für die SV Elversberg in der 2. Bundesliga spielte, als möglichen Neuzugang für den Sommer 2026 im Blick haben. Dann könnten Interessenten von einer angeblichen Ausstiegsklausel im Kontrakt des Deutsch-Kosovaren profitieren. Zuletzt benannte Asllani Barca in der "Sportbild" bereits als seinen Traumklub.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Keeper Noah Atubolu steht bis 2027 beim SC Freiburg unter Vertrag. Nun berichtet "Sky", dass Inter Mailand an dem 23-Jährigen Interesse zeigt und über eine Verpflichtung im kommenden Sommer nachdenkt. Dementsprechende Gespräche sind wohl bereits geplant. Atubolu wurde jüngst von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft nachnominiert.
Jurrien Timber (FC Arsenal) Die Bayern mischen laut "CaughtOffside" wohl im Poker um Arsenal-Star Jurrien Timber mit. Dem Bericht nach sollen die Münchner schon Kontakt zum 24 Jahre alten Rechtsverteidiger aufgenommen haben. Allerdings dürfte sich auch Arsenal um einen Verbleib des Niederländers bemühen und an einer Vertragsverlängerung über den Sommer 2028 hinaus arbeiten. Im Sommer 2023 zahlten die "Gunners" kolportierte 40 Millionen Euro Ablöse für Timber an dessen Ex-Klub Ajax Amsterdam.
Gilberto Mora (Club Tijuana) Der BVB soll wohl mal wieder die Fühler nach einem internationalen Toptalent ausgestreckt haben. Laut dem Portal "TBR Football" dürfte die Borussia am erst 16-jährigen Mexikaner Gilberto Mora interessiert sein. Das Teenie-Juwel spielt in seiner Heimat für den Club Tijuana bereits regelmäßig in der ersten Liga des Landes, hat beim Gold Cup bereits drei A-Länderspiele bestritten und ist nun bei der U20-WM im Einsatz. Sollte der ...
Gilberto Mora (Club Tijuana) ... Bundesligist den Zuschlag erhalten, dürfte Mora allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich nach Dortmund wechseln. Allerdings ist die Konkurrenz dem Bericht nach wohl enorm, auch die Bayern sowie Chelsea und auch Inter Miami werden als weitere Interessenten für den offensiven Mittelfeldspieler genannt.
3. Adeyemi: vom Versprechen zur Waffe
Karim Adeyemi galt lange als Spieler, der mit Tempo glänzt, aber zu selten liefert. Das Bild hat sich gewandelt. In Wolfsburg erzielte er das entscheidende Tor, in Mainz legte er nach und traf erneut.
Plötzlich verbindet er Geschwindigkeit mit Effizienz, Leichtfüßigkeit mit Kaltschnäuzigkeit. Nicht umsonst ist bereits vom "besten Adeyemi aller Zeiten" die Rede. Für den BVB ist er mehr als ein Hoffnungsträger, er könnte neben Serhou Guirassy der nächste X-Faktor werden, der enge Spiele im Alleingang entscheidet. Vorausgesetzt der Höhenflug hält an.
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4. Neue Flexibilität und Resilienz
Kurz vor dem Anpfiff in Mainz musste Guirassy passen. Beim Aufwärmen plagten in Oberschenkelprobleme. Wenn der beste Torschütze des Teams ausfällt, ist das normalerweise ein Schock. Nicht für die neue Borussia. Julian Brandt rückte in die Startelf, spielte groß auf, bereitete beide Treffer vor und wurde verdient zum "Man of the Match" gekürt.
Genau diese Qualität zeichnet einen ernsthaften Titelkandidaten aus: Ausfälle werden nicht beklagt, sondern kompensiert. Brandt brachte es nach Abpfiff bei "Sky" selbst auf den Punkt: "Für mich ist es ein sehr gutes Zeichen, dass wir einen guten Start erwischt haben. Ich bin jetzt schon viele Jahre hier. Wir hatten schon weniger gute Starts, wo wir schon nach dem dritten oder vierten Spieltag der Musik hinterhergelaufen sind. Jetzt sind wir schon ein Stück weit in der Jägerrolle und die nehmen wir an."
Eine Mannschaft, die auf solche Weise reagiert, sendet eine klare Botschaft – sie ist bereit für mehr.
Aus Sicht der Borussia gibt es einen Haken. So stark der BVB aktuell auch spielt, an den Bayern scheint (noch) kein Weg vorbei zu führen. Der Rekordmeister mit Weißer Weste zeigt in einer perfekten Bundesliga-Saison bislang keine Schwächen.
Solange sie das durchalten, bleibt Dortmund nur die Rolle des Verfolgers. Doch Kovacs Mannschaft ist gerüstet: mit neuer Struktur, neuer Stabilität und endlich auch der Meister-Mentalität, die ihr in der Vergangenheit so häufig abgesprochen wurde.