DFB-Absage: Paul Wanner ist ein Vorbild für alle Jugendspieler! Ein Kommentar

Von Kai Esser

So schnell wie möglich so hoch wie möglich hinaus.

Das scheint bei vielen Fußballern das Motto zu sein. Die Liste der "neuen Messis", während die Karriere vom "alten" Lionel Messi noch gar nicht zu Ende ist, ist lang.

Als "Supertalent" gelabelte Fußballer wollen meistens schon im Teenager-Alter alles erreicht haben. Bundesliga, Champions League, Nationalmannschaft.

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So ein "Supertalent" ist auch Paul Wanner. Die Leihgabe des FC Bayern München an den 1. FC Heidenheim ist an der Brenz absoluter Leistungsträger mit seinen erst gerade mal 18 Jahren.

In 13 Pflichtspielen traf er fünf Mal in drei verschiedenen Wettbewerben, dazu legte er zwei Treffer auf. Der zweitjüngste Bundesliga-Spieler der Historie wurde kürzlich auch zum jüngsten Bundesliga-Elfmetertorschützen der Historie. Das alleine zeigt, welche Verantwortung und welchen Stellenwert Wanner in der Mannschaft von Frank Schmidt genießt.

Wertschätzung wollte ihm auch Bundestrainer Julian Nagelsmann mit einer Nominierung entgegenbringen. Der gebürtige Vorarlberger schlug jedoch aus. Im Gegensatz zu Bernd Leno, der im Oktober absagte, weil ihm keine Spielzeit eingeräumt wurde, sagte Wanner ab, weil er lieber der U21 helfen will (15.11. ab 18 Uhr vs. Dänemark und 19.11. ab 18:15 Uhr vs. Frankreich live auf ProSieben MAXX, Joyn, ran.de und im Livestream in der ran-App)

So eine klare Einschätzung von einem jungen Mann, der gerade erst legal Fruchtlikör erwerben darf, kann man gar nicht hoch genug bewerten. Wanner ist ein Vorbild für alle jungen Top-Talente!

Wanner adaptiert die Schmidt'sche Bescheidenheit

Für einen Fußballer ist die Nationalmannschaft mit das Größte, ein Lebenstraum. Dieses womöglich einmalige Angebot auszuschlagen, dazu gehört Einiges und ist ihm sicher nicht leicht gefallen. Mit gerade einmal 18 Jahren bereits so besonnene Entscheidungen zu treffen, das fiel und fällt nicht nur Fußballern in diesem Alter schwer.

Freilich, warum der DFB Wanner beim aktuellen Lehrgang dabei haben wollte., ist ein offenes Geheimnis: Mit einem Pflichtspiel im DFB-Dress wäre er erst einmal "festgespielt" und könnte den Verband nicht so ohne Weiteres wechseln.

Wanner wäre nämlich aufgrund seiner österreichischen Mutter und seines Geburtsortes auch für Österreich spielberechtigt. Unter Ralf Rangnick absolvierte er sogar schon Trainingseinheiten - unter der Prämisse, dass er nicht eingesetzt wird. Auch die Einladung des ÖFB schlug er also aus. Für welches Land er künftig aufläuft, will er sich gründlich überlegen.