Fußball
Die Last-Minute-Zugänge der Bundesliga: Wer ist wer?
Die Fußball-Bundesligisten haben sich mit Last-Minute-Zugängen verstärkt. Am Wochenende könnten einige ihr Debüt geben. Der SID gibt einen Überblick:
CHRISTIAN ERIKSEN (VfL Wolfsburg)
Der 33-Jährige spielte schon in seiner Heimat Dänemark, England und Italien, er nahm an drei Welt- sowie drei Europameisterschaften teil. Nun läuft Eriksen erstmals in der Bundesliga auf. "Ich freue mich sehr auf dieses Abenteuer", sagt der Mittelfeldspieler, dessen Herzstillstand bei der EM 2021 Fans auf der ganzen Welt bewegt hatte. Im Wolfsburg will Eriksen Spielpraxis für die WM 2026 sammeln. Auf dem Weg dorthin trifft er unter anderem am 22. November auf Kasper Hjulmand, bei der EM vor fünf Jahren dänischer Nationaltrainer und nun neuer Coach von Bayer Leverkusen.
NICOLAS JACKSON (Bayern München)
Uli Hoeneß hat gleich mal alle Fans beruhigt. Oder auch nicht. Für ein Greifen der Kaufpflicht von 65 Millionen Euro müsste Nicolas Jackson beim FC Bayern "40 Spiele von Anfang an machen", verriet Hoeneß, "die macht der nie". Nach zweitägigem Hin und Her hatten die Bayern den senegalesischen Nationalstürmer doch noch vom FC Chelsea verpflichtet. Dort hat Jackson in den vergangenen beiden Jahren 65 Einsätze in der Premier League absolviert, dabei erzielte er 24 Treffer und bereitete zehn weitere vor. Die riesige Leihsumme, verriet Hoeneß dann auch noch, liege um drei Millionen niedriger als die kolportierten 16,5 Millionen Euro.
VICTOR BONIFACE (Werder Bremen)
Saudi-Arabien? AC Mailand? Oder doch weiter Bayer Leverkusen? Nein, Victor Boniface zog es ans Weserufer. Völlig überraschend wechselte "Big Vic" nach diversen lukrativeren, aber geplatzten Transferangeboten aus dem Ausland zu Werder Bremen. Den Bremern, die ihren Topstürmer Marvin Ducksch an den englischen Zweitligisten Birmingham City verloren hatten, gelang damit ein Königstransfer auf den letzten Drücker. Aus Leverkusen kommt der Double-Gewinner von 2024 mit der Empfehlung von 32 Toren in 61 Pflichtspielen - in der Sommerpause hatte er noch seinen unbedingten Wunsch nach einem Verbleib unterm Bayer-Kreuz betont.
EZEQUIEL FERNÁNDEZ (Bayer Leverkusen)
Am Tag der Turbo-Entlassung von Trainer Erik ten Hag ging der Transfer von Ezequiel Fernández fast unter. Der Argentinier - schon der vierte bei "Bayer Argentina" - kam am Deadline Day für bis zu 30 Millionen Euro aus der Saudi Pro League von Al-Qadsiah FC und unterschrieb einen Vertrag bis 2030. Der laut Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes "sehr passsichere und zweikampfstarke" 23-Jährige, mit vollem Namen Ignacio Ezequiel Agustín Fernández Carballo, war der letzte Domino-Stein des XXL-Umbruchs und soll in die Fußstapfen von Double-Held Granit Xhaka (Wechsel zum AFC Sunderland) treten. Kurios: Fernández teilt sich nicht nur Nationalität und Position, sondern fast auch den Vornamen mit Exequiel Palacios.
FABIO VIEIRA (Hamburger SV)
Zwei Spiele, ein Punkt, kaum Kreativität - doch das soll sich beim Hamburger SV nun ändern. Fabio Vieira heißt der Hoffnungsträger, mit dem sich der Aufsteiger kurz vor dem Ende der Transferperiode verstärkt hat. Zusammen mit Albert Sambi Lokonga kam der Mittelfeldspieler vom Premier-League-Spitzenklub FC Arsenal und soll an der Elbe zum X-Faktor werden. Den Belgier Lokonga verpflichtete der HSV fest. Vieira, der in der vergangenen Saison als Leihspieler für den FC Porto auflief, wurde ausgeliehen. Sportvorstand Stefan Kuntz beschreibt Vieira als "klassischen Spielmacher, der viel Kreativität mitbringt". Diese wird schon am Samstag gefragt sein, muss der Nordklub doch beim FC Bayern ran.
FABIO SILVA (Borussia Dortmund)
Eine Soforthilfe ist der Stürmer noch nicht für den BVB, und das wird wohl erstmal so bleiben. Der Portugiese, als Back-up und möglicher Nachfolger für Torgarant Serhou Guirassy für 22,5 Millionen Euro plus Boni aus Wolverhampton geholt, laboriert derzeit noch an einer Adduktorenverletzung. Seit April hat Silva kein Pflichtspiel bestritten, ein Comeback soll Sky-Informationen zufolge erst in mindestens drei bis vier Wochen möglich sein. Von der im Sommer erfolgten Operation war der Klub von Beraterseite zudem nicht unterrichtet worden, diese wurde erst beim Medizincheck bekannt. Ein Start für Silva, der hätte besser laufen können.
CONRAD HARDER (RB Leipzig)
Conrad Harder war der letzte Transfer der diesjährigen Sommer-Transfer-Periode. Ganze sieben Sekunden vor Schluss soll RB Leipzig die notwendigen Dokumente für den dänischen Nationalspieler eingereicht haben. Kurz vor Transferende hatten die Leipziger Lois Openda per Leihe zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin ziehen lassen. Somit wurde eine Lücke frei, die in letzter Sekunde (wortwörtlich) mit dem 20-Jährigen von Sporting Lissabon gefüllt wurde. Für 24 Millionen Euro hieß es dann doch noch: Ende gut, alles gut.