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FC Augsburg verliert gegen Borussia Dortmund: Trotzdem ein Schritt nach vorne für Sandro Wagner - ein Kommentar
- Aktualisiert: 01.11.2025
- 09:48 Uhr
- Raman Rooprail
Der FC Augsburg verliert zu Hause gegen Borussia Dortmund - und kassiert damit innerhalb von sechs Tagen drei Heimniederlagen bei 0:8-Toren. Nichtsdestotrotz hat Sandro Wagner gezeigt, warum er in Augsburg noch eine Chance verdient - ein Kommentar.
Von Raman Rooprail
"Große Worte, keine Taten - wie lange wollt ihr noch warten? (...) Personenkult und Marketingwahn - das sind nicht unsere Werte! (...) Niemand ist größer als der Verein!"
Auf mehreren Spruchbändern protestierten die Fans des FC Augsburgs zu Beginn des Bundesliga-Spiels gegen Borussia Dortmund demonstrativ gegen Sandro Wagner.
Bei den Leistungen zuletzt auch kein Wunder. 0:6 gegen RB Leipzig, im Pokal eine 0:1-Niederlage gegen den Zweitligisten VfL Bochum, die selbst bisher in der Liga enttäuschen und als Absteiger nur auf Platz 17 stehen.
Bereits nach dem Debakel gegen Leipzig lieferten sich Fans und Mannschaft ein minutenlanges Wortgefecht, bei dem die Augsburger Ultras ihren Unmut deutlich machten. Dementsprechend groß war der Druck nach dem bitteren Pokal-Aus gegen den BVB.
Sandro Wagners Mannschaft zeigt Reaktion
Auch wenn es letztlich die dritte Pleite in sechs Tagen gab und der FCA wieder kein eigenes Tor erzielte, zeigte Wagners Team aber eine Reaktion. Die gegen Leipzig völlig zahnlose Hintermannschaft präsentierte sich giftig und ließ kaum Dortmunder Chancen zu, das Tor des Abends war ein reines Zufallsprodukt, was man niemandem vorwerfen kann.
Das sahen auch die Fans so. Nach der Partie spielten sich dieses Mal keine wütenden Auseinandersetzungen ab, die Mannschaft holte sich für einen harten Kampf ihren verdienten Applaus ab - und auch gegenüber Wagner zeigten sich die Anhänger versöhnlich, der ebenfalls bei der Kurve war.
Hatten Kritiker nach den blutleeren Auftritten zuletzt noch Zweifel daran, ob Mannschaft und Verein noch hinter Wagner stehen, wurden auch diese nach dem BVB-Spiel aus dem Weg geräumt.
BVB-Spiel schockiert Fans: "Gruselkick!"
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FC Augsburg steht hinter Sandro Wagner
"Wir arbeiten einfach sehr gut zusammen", erklärte FCA-Sportdirektor Benjamin Weber nach dem Spiel bei "Sky", warum keine Trainerdiskussion in Augsburg aufkommt. "Diese Punkte, die uns fehlen, ärgern uns extrem. Aber trotzdem schaffen wir es immer wieder vor den Spielen eine Stimmung aufzubauen, dass wir an uns glauben. Die Spieler und auch wir haben ein sehr gutes Gefühl, aber es braucht Zeit."
Wie lange Wagner die berühmte Zeit noch eingeräumt wird, kommt natürlich auch auf die kommenden Duelle an. Bevor es in die finale Länderspielpause dieses Jahres geht, müssen Wagner und sein Team zum VfB Stuttgart reisen. Ebenfalls keine leichte Aufgabe, allerdings ist das Ergebnis in der Partie - so naiv das klingen mag - fast zweitrangig.
Sandro Wagner vor großer Herausforderung
Denn viel wichtiger wird es sein, dass Wagners Mannen an der Leistung gegen Dortmund anknüpfen, um auch die Fans bei Laune zu halten und eine mögliche verschärfte Trainerdiskussion im Keim zu ersticken. In der Länderspielpause hätte Wagner dann Zeit, an den aktuell, vor allem offensiven, Problemen zu arbeiten und dann spätestens in den Spielen gegen den Hamburger SV und der TSG Hoffenheim den Turnaround zu schaffen.
Das kann aber nur gelingen, wenn er sich die klaren Worte der Fans zu Herzen nimmt, auf flapsige Sprüche verzichtet und die Mannschaft in den Vordergrund stellt.
Eben wie von den Anhängern gefordert Taten statt Worte sprechen lässt.