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FC Bayern: Bei Meisterfeier - Thomas Müller stichelt wegen Ibiza-Trip
- Aktualisiert: 18.05.2025
- 19:38 Uhr
- SID
Thomas Müller stichelt bei seinem letzten Auftritt auf dem Rathausbalkon gegen die Konkurrenz und verspricht den Bayern-Fans eine goldene Zukunft.
Thomas Müller sprach höchstpersönlich das Schlusswort zum Partymarathon des "FC Feiern" - ohne letzten Witz, aber mit einer deftigen verbalen Watschn für all die "Moralapostel" der Fußball-Republik. "Da sollten sich einige Mannschaften was abschneiden, wenn's auch mal 4:0 g'winnen wollen", rief die scheidende Klub-Ikone des FC Bayern vom Rathausbalkon am Münchner Marienplatz in Anspielung an den Wirbel um die "Ibiza-Affäre" und versicherte: "Ich mache mir um den FC Bayern keine Sorgen."
Diese Meisterschaft, meinte Müller, sei "nur der Startschuss" für erfolgreiche Jahre - auch ohne ihn, sein Abschied nach 25 Jahren sei "kein Problem, wir betreiben hier professionellen Spitzensport". Und zwar mit "jungem, dynamischem Blut" und Erben, "die wissen, was der FC Bayern wert ist", wie Müller meinte.
Um 14.40 Uhr betrat der 35-Jährige ein letztes Mal den Balkon am Marienplatz, wo er auch eine "schlechte Nachricht" verkündete: "Ich habe heute keinen Witz dabei." Am Ende seiner kurzen Rede vor 15.500 Fans rief er: "Merci, Servus, Bye, bye! Schaltet auch nächstes Jahr wieder ein, wenn die Bayern wieder am Rathausbalkon stehen!"
Dann ohne Müller. Wie es für ihn nach der Klub-WM weitergeht, ist offen. "Ich werde mir Zeit lassen, ich habe keinen Stress, aber trotzdem noch Lust, weiter Fußball zu spielen. Ich habe eine Liste, die arbeite ich ab. Das Gesamtpaket muss passen", sagte er nach dem 4:0 (1:0) bei der TSG Hoffenheim, das den Party-Marathon kurz unterbrach.
Das Wichtigste in Kürze
Müller hat nichts zu verkünden
Am Rande der Feier betonte Müller zudem noch einmal, dass er ohne Groll Abschied von seinem Herzensverein nimmt. Die Kommunikation der Entscheidung sei wie oft erwähnt nicht gut gewesen, "aber es muss ja nicht alles super gut und super glatt im Leben laufen". Er habe "dem Verein viel zu verdanken, ich spüre eine enorme Wertschätzung, da bleibt nichts hängen", sagte er im Interview mit dem "Bayerischen Rundfunk".
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Müller betonte, er freue sich vielmehr, "wie schön diese Jahre waren, in der Zukunft werden auch noch schöne Jahre kommen". Zu seiner unmittelbaren Zukunft wollte sich der 35-Jährige erneut nicht äußern. "Wir schauen ganz entspannt, es gibt noch nichts zu verkünden", sagte er nach seinem letzten Auftritt auf dem Rathausbalkon.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß würdigte Müller, der "das Mia san mia verkörpert" und "ungeheuer viel geleistet" habe. Als Mensch sei er "einmalig". Präsident Herbert Hainer ergänzte: "Ich würde mir sehr wünschen, wenn Thomas irgendwann zu seinem Verein zurückfindet."
Hoeneß reagiert gereizt
Für die unmittelbare Zukunft nach Müller gibt es an die Bosse andere, drängende Personalfragen. Zum Beispiel jene nach Wunschspieler Florian Wirtz. "Was soll ich Ihnen jetzt sagen?", reagierte Patron Hoeneß am Rande der internen Party im "Zenith" in Freimann gereizt auf das Thema und ergänzte dünnhäutig: "Ihr habt doch wochenlang schönen Mist geschrieben: Er geht zu Manchester City, dabei war er in Liverpool. Wir versorgen euch irgendwann mit Fakten - und nicht mit weiteren Spekulationen."
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Das "Theater" um Leroy Sané, wie es Hoeneß nannte, beschäftigte ihn und den FC Bayern auch noch am Marienplatz. "Wir rücken keinen Zentimeter davon ab", bekräftigte Präsident Hainer mit Blick auf das Vertragsangebot, das der Nationalspieler abgelehnt hat, "das haben wir ihm klar gemacht."
Bis zur Klub-WM müsse die Sache geklärt sein. Die Teamkollegen warben für einen Verbleib. Er an Sanés Stelle hätte "Bock darauf, Teil hiervon zu sein", sagte Joshua Kimmich: "Das ist ein geiler Verein, wir haben einen super Trainer, ein super Team – und spielen ansehnlichen Fußball."
Viel Lob für Kompany
Das tut der Unruhe keinen Abbruch. Hoeneß schimpfte, die Außensicht sei angesichts von 13 Punkten Vorsprung auf Leverkusen und 25 auf Dortmund zu negativ. "Der Meistertitel ist der ehrlichste", betonte er und zeterte angesichts des Wirbels um den Party-Trip einiger Spieler nach Ibiza: "Es geht gar nicht mehr um Fußball, es geht nur um jeden Furz links und rechts daneben." Dabei habe der FC Bayern "so souverän selten eine Meisterschaft gewonnen".
Ein weiterer Titel soll bei der WM dazukommen, wie Hainer im Großen Sitzungsaal des Rathauses, dem bayerischen "Partykeller", bekräftigte. Auch der von den Bossen mit Lob überhäufte Vincent Kompany nahm die nächste Trophäe ins Visier. "Es hat Spaß gemacht", sagte der Coach, "und geht hoffentlich so weiter." Ein letztes Mal mit Müller.
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