zeit in münchen bald vorbei?
FC Bayern: Leon Goretzka droht nach Pavlovic-Comeback wieder die Bank - wie geht es mit ihm weiter?
- Aktualisiert: 06.12.2024
- 15:41 Uhr
- Tobias Wiltschek
Das Comeback von Aleksandar Pavlovic beim FC Bayern erschwert die Situation von Leon Goretzka in München und könnte mittelfristig endgültig zum Abschied führen.
War dieser Wechsel bereits ein Fingerzeig in Richtung Zukunft?
Im DFB-Pokal-Spiel am Dienstag gegen Bayer Leverkusen hatte Bayern-Trainer Vincent Kompany Aleksandar Pavlovic für die Schlussviertelstunde eingewechselt.
Den Platz verlassen musste Leon Goretzka.
Während der 20 Jahre alte Hoffnungsträger im defensiven Mittelfeld nach seinem Schlüsselbeinbruch Mitte Oktober ein überraschend schnelles Comeback feierte, könnte die Auswechslung für Goretzka endgültig der Anfang vom Ende seiner Zeit in München bedeuten.
In der Bundesliga gegen St. Pauli, den FC Augsburg und Borussia Dortmund sowie in der Champions League gegen Paris Saint-Germain stand Goretzka in der Startelf.
Ein Qualitätsverlust auf der Doppelsechs, wo der 29-Jährige zusammen mit Joshua Kimmich agierte, war in den Partien ohne Pavlovic nicht zu erkennen. Auch Kompany lobte den 57-maligen Nationalspieler als "totalen Profi", der "auch in der schwierigen Zeit gemacht hat, was er machen soll".
Die schwierige Zeit, das waren die Spiele, in denen Goretzka außen vor war und nicht an Pavlovic vorbeikam.
Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze
Doch nun ist das Münchner Eigengewächs zurück – und fügte sich auch gleich wieder nahtlos ins Spiel der Bayern ein, auch wenn es mit ihm nicht mehr gereicht hat, das neuerliche Aus im DFB-Pokal nach dem 0:1-Rückstand gegen Leverkusen zu verhindern.
"Ich habe keine Probleme mehr, keine Angst", sagte Pavlovic nach dem Spiel gegen Leverkusen und betonte, dass er die Verletzung schnell auskuriert habe. Wie schnell das ging, überraschte auch die Bayern-Bosse. Schließlich gingen sie zunächst noch davon aus, dass der deutsche Jung-Nationalspieler womöglich erst 2025 zurückkehren würde.
Eberl lobt Physiotherapie und Pavlovics Knochen
Sportvorstand Max Eberl lobte die "großartige Leistung der Physiotherapie in der medizinischen Abteilung" und Pavlovics Knochen, der es dem Spieler erlaubt habe, so schnell wieder auf dem Platz zu stehen.
Für Goretzka jedoch sind diese Erfolgsmeldungen kein Grund zur Freude. Zumindest dann nicht, wenn er noch von einem Verbleib bei den Bayern ausgehen sollte.
Schon vor der Saison galt der Topverdiener mit geschätzten 17 Millionen Euro Jahresgehalt als ein Verkaufskandidat, um die Gehaltskosten der Profis zu reduzieren.
Dass er unter Kompany wenig Aussichten auf genügend Spielzeit bekommt, wenn alle zentralen Mittelfeldspieler fit sind, musste er zu Beginn der Saison schmerzvoll erfahren. Ganze neun Minuten spielte er in den ersten sieben Bundesliga-Partien.
Gegen seinen Ex-Klub aus Bochum stand er dann immerhin knapp eine halbe Stunde auf dem Platz.
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Goretzka profitierte vom Pech seiner Konkurrenten
Dass es ab November mehr Einsatzminuten wurden, lag jedoch weniger daran, dass er sich in der Mittelfeld-Hierarchie plötzlich nach oben gearbeitet hatte, als vielmehr daran am Verletzungspech seiner Konkurrenten im Kampf um den Platz neben Kimmich.
Innerhalb weniger Wochen fielen erst Pavlovic, dann Joao Palhinha aus.
Mit Pavlovic ist nun der erste wieder fit, und auch Palhinha sollte nach seinem Muskelbündelriss mit Beginn des neuen Kalenderjahres wieder eine Option auf der Sechser-Position werden.
Spätestens dann wird Goretzkas Stammplatz wieder die Ersatzbank der Bayern sein.
Sein Vertrag läuft noch bis 2026. Der Sommer des kommenden Jahres dürfte also die letzte Gelegenheit für die Münchner sein, sich von ihrem kostspieligen Angestellten zu trennen. Wie "Sky" berichtet, soll ihm das Sportvorstand Max Eberl vor geraumer Zeit auch schon deutlich gemacht haben.
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Muss Goretzka für Wirtz weichen?
Denn, so munkelt man: Bevor ein neuer Spieler vom Kaliber eines Florian Wirtz geholt werden kann, muss mindestens ein Topverdiener verkauft werden.
Dass Goretzka mehr als drei Jahre nach dem Tod seines Beraters Jörg Neubauer nun zur Agentur ROOF von Geschäftsführer Hannes Winzer gewechselt ist, muss zwar kein weiteres Anzeichen für einen Vereinswechsel sein.
Unwahrscheinlicher macht die Entscheidung einen solchen Schritt allerdings auch nicht. ROOF werden gute internationale Kontakte nachgesagt, viele der betreuten Spieler verdienen ihr Geld in England.
Sollte Goretzka bald auch auf die Insel wechseln, dürfte das keine allzu große Überraschung mehr sein.