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FC Bayern: Leon Goretzka löscht Bayern-Posts - und steht wieder am Scheideweg
- Veröffentlicht: 21.12.2025
- 10:47 Uhr
- Carolin Blüchel
Die Instagram-Seite ist leer, die Zukunft offen: Leon Goretzka sorgt mit einer Löschaktion für Aufmerksamkeit und steht beim FC Bayern erneut an einem Wendepunkt. Zwischen Konkurrenzkampf, Sparkurs und internationalem Interesse wird seine Perspektive in München immer unklarer.
von Carolin Blüchel
Mit einer einzigen Social-Media-Aktion hat sich Leon Goretzka vor dem Spiel am Sonntag beim 1. FC Heidenheim (17:30 Uhr im Liveticker) zurück ins Rampenlicht katapultiert. Der 30-Jährige löschte auf Instagram sämtliche Posts, darunter auch alle mit Bezug zum FC Bayern München.
Die Reaktion folgte prompt: Wechselgerüchte schossen ins Kraut, ein Blitz-Transfer im Winter wird plötzlich wieder diskutiert. Ganz abwegig wäre das nicht. Goretzkas Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, eine Verlängerung ist derzeit nicht in Sicht.
Sportlich deutet ohnehin vieles auf einen schleichenden Abschied hin. Von seiner Form aus dem Jahr 2019/20, als er unter Hansi Flick zum Schlüsselspieler beim Rekordmeister avancierte, ist er weit entfernt. Er spielt allenfalls eine ordentliche Saison.
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Zwar kommt Goretzka in dieser Saison immer noch auf genügend Einsatzzeiten. Die Zukunft aber gehört anderen: So geht im defensiven Mittelfeld kein Weg an Joshua Kimmich vorbei. Daneben soll Eigengewächs Aleksandar Pavlovic, der schon jetzt in Topspielen den Vorzug bekommt, die Zukunft prägen. Und auch Neuzugang Tom Bischof meldet Ansprüche an.
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Goretzka war schon einmal auf dem Abstellgleis
Allerdings gab es schon einmal ein ähnliches Szenario. Im Sommer 2024 legten die Bayern-Bosse um Sportvorstand Max Eberl Goretzka einen Abschied nahe. Zu groß sei die Konkurrenz, zu gering die Perspektive.
Goretzka aber blieb - und biss sich durch. Unter Trainer Vincent Kompany kämpfte er sich zurück in die Startelf, auch begünstigt durch die Verletzungsanfälligkeit von Pavlovic und Joao Palhinha (mittlerweile an Tottenham verliehen). Er nutzte die Chance, spielte sich fest und feierte schließlich sogar sein Comeback im Nationaltrikot.
Jetzt allerdings wirkt es, als sei dieser zweite Frühling wieder vorbei. Zwar soll es zeitnah Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung geben, realistisch erscheint sie kaum.
Denn der FC Bayern hat sich einen Sparkurs verordnet. Einen Spieler ohne langfristige Perspektive weiter mit rund 15 Millionen Euro Jahresgehalt auszustatten, passt nicht ins Bild.
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Angeblich kein Goretzka-Wechsel im Winter
Ein Abschied im Winter sei laut "Bild" dennoch kein Thema. Stand jetzt. Doch wie belastbar ist das, wenn das türkische Portal "Fanatik" recht behält und ein Angebot über rund zehn Millionen Euro auf dem Tisch landet?
Überhaupt ist das internationale Interesse ungebrochen. Neben Galatasaray sollen auch Fenerbahce, SSC Neapel, Juventus Turin und Tottenham Hotspur die Lage aufmerksam beobachten. Auch Atletico Madrid sei interessiert, schreibt die "Mundo Deportivo". Spekulationen über einen Wechsel zum BVB hielten sich zuletzt ebenfalls, konkrete Anzeichen dafür gibt es keine.
Ein Winter-Wechsel hätte aus Goretzkas Sicht eigentlich Charme. Eine gewichtigere Rolle anderswo könnte ihm helfen, sich mit Blick auf die WM 2026 in Stellung zu bringen. Andererseits hatte er in der Vergangenheit selbst in deutlich aussichtsloseren Situationen immer wieder betont, wie sehr er dem FC Bayern und der Stadt München verbunden ist.
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Goretzka wehrt sich gegen Social-Media-Hass
Seine Instagram-Löschung sei deshalb auch kein stiller Protest gegen den Arbeitgeber gewesen. Vielmehr habe sich Goretzka wegen überbordender Hassnachrichten ein bewusstes "Social-Media-Detox" verordnet, heißt es im "Bild"-Podcast "Bayern Insider".
Dass er damit zugleich maximale Aufmerksamkeit erzeugt und sich im Schaufenster für einen neuen Vertrag - egal wo - positioniert, dürfte ein Nebeneffekt sein, den er gerne einkalkuliert.
Denn sollte sein Weg in München im Sommer doch zu Ende sein, dürfte Goretzka auf dem Transfermarkt um einen letzten großen Vertrag kämpfen. Publicity kann da nur hilfreich sein.