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Bundesliga

FC Bayern München nach Leipzig-Spiel: Sehen so Meister aus? Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 03.05.2025
  • 22:20 Uhr
  • Martin Volkmar

Die Meisterschaft ist den Bayern trotz des späten Rückschlags in Leipzig nicht mehr zu nehmen. Trotzdem gab und gibt es zahlreiche Probleme. Die entscheidende Frage wird sein, ob daraus Konsequenzen gezogen werden. Ein Kommentar.

Aus Leipzig berichtet Martin Volkmar

Kopfschütteln, Frust pur, Spieler am Boden – sehen so Meister aus?

Den niedergeschlagenen Eindruck, den die Bayern kurz nach dem späten Gegentreffer zum 3:3 bei RB Leipzig machten, führte eher zum Eindruck einer "gefühlten" Niederlage.

Schließlich kassierten die Bayern nicht zum ersten Mal in dieser Saison Gegentreffer in der Nachspielzeit.

Etwa in der Hinrunde beim 3:3 in Frankfurt oder in der Rückserie bei den am Ende knappen Siegen gegen die Aufsteiger Kiel (4:3) und St. Pauli (3:2).

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In anderen Partien nach der Winterpause wie gegen Dortmund (2:2), Bochum (2:3) oder beim Champions-League-Aus bei Inter Mailand (2:2) wurde eine Führung nicht ins Ziel gebracht.

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FC Bayern: Immer wieder Probleme in der Defensive

Bezeichnend für die Unsicherheiten und Unkonzentriertheiten in der Münchner Defensive, die in der Königsklasse in 14 Spielen immerhin 18 Tore hinnehmen musste.

Auch an anderer Stelle war in dieser Spielzeit häufiger Sand im Getriebe, etwa bei der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive hinter Torjäger Harry Kane – ein Grund fürs Ausscheiden international sowie im DFB-Pokal.

Hinzu kamen große Formschwankungen, speziell bei den Außenstürmern Leroy Sane, Serge Gnabry und Kingsley Coman lösten sich Licht und Schatten in unschöner Regelmäßigkeit ab.

Und last but not least litt der Rekordmeister wie schon in den Vorjahren erneut in der entscheidenden Saisonphase unter extremer Personalnot, die nicht kompensiert werden konnte.

In Leipzig spielte Backup Eric Dier, der den Verein wegen der fehlenden Perspektive auf regelmäßige Einsätze Richtung Monaco verlassen wird, und der eigentlich aussortierte Sacha Boey ebenso mangels Alternativen in der Viererkette wie der nominelle Mittelfeldspieler Konrad Laimer links hinten und der Rechtsverteidiger Josip Stanisic in der linken Innenverteidigung. Auf der Bank fand sich gar kein Verteidiger mehr.

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FC Bayern: Liegen die Ausfälle ausschließlich am Verletzungspech?

Unklar, ob die erneut hohe Zahl der Ausfälle ausschließlich mit Verletzungspech zu erklären ist oder möglicherweise auch mit suboptimaler Trainingssteuerung.

So spielte Minjae Kim laut eigener Aussage seit sieben Monaten mit Achillessehnenproblemen, bekam aber kaum einmal längere Regenerationspausen.

All diese Defizite und Probleme haben dazu geführt, dass die Bayern zum dritten Mal in Folge in der Rückrunde abgebaut haben - wenn auch diesmal nicht so krass wie in den beiden vergangenen Spielzeiten.

Gleichwohl wird es im Gegensatz zum Vorjahr wieder verdient zur Meisterschaft reichen, auch weil Titelverteidiger Bayer Leverkusen nicht so konstant wie in der überragenden vergangenen Saison spielte.

Daher hatten die meisten FCB-Profis in Leipzig schon kurz nach dem Abpfiff beim gemeinsamen Jubel mit den Fans wieder ein zufriedenes Lächeln im Gesicht,

Leverkusen doch noch Meister? Utopisch!

Er fühle sich bereits als vollständiger Meister, sagte Routinier Thomas Müller. Er könne schließlich rechnen.

In der Tat müsste der Tabellenführer bei neun Punkten und 30 Toren Vorsprung die letzten zwei Saisonspiele jeweils mit 0:5 verlieren und Leverkusen gleichzeitig seine drei verbleibenden Partien jeweils mit 7:0 gewinnen – komplett utopisch!

Insofern kann man den Münchnern schon jetzt zur 34. Meisterschaft gratulieren nach einer Spielzeit, die weit besser war als die davor unter Thomas Tuchel.

VIDEO: Ibiza-Diskussion? Kompany wird deutlich

Ein großes Verdienst dafür gebührt Nachfolger Vincent Kompany, der mit Autorität und Empathie sowie seiner offensiven Taktik Spieler, Funktionäre und Fans überzeugt hat.

Zudem hat die Tatsache, dass der Belgier seine Mannschaft praktisch nie öffentlich kritisiert, zu einem extrem engen Verhältnis geführt.

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FC Bayern: Fehlt das Reizklima?

Allerdings fehlt auch bei den Sportbossen Max Eberl und Christoph Freund ein gewisses leistungsförderndes Reizklima, wie es früher unter Franz Beckenbauer Uli Hoeneß und Karlheinz Rummenigge bei schlechten Auftritten auch nach außen getragen wurde,

Daher ist die große Frage nach dieser am Ende doch ein wenig schwerfälligen Meisterschaft mit Höhen und Tiefen, ob die offenkundigen Baustellen vom Erfolg verdrängt oder doch zumindest hinter verschlossenen Türen Konsequenzen gezogen werden.

Denn nur dann kann der Titel ein erster Schritt zum erklärten Ziel sein, mit mehr Souveränität und Stabilität auch international in den Kreis der absoluten Titelanwärter zurückzukehren.

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