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FC Bayern München: Transfer von Jonas Urbig - was wird jetzt aus Alexander Nübel?
- Aktualisiert: 29.01.2025
- 19:39 Uhr
- Martin Volkmar
Nach der Verpflichtung von Jonas Urbig sehen manche Beobachter keine Zukunft mehr für Alexander Nübel beim FC Bayern. Doch der Nationaltorwart ist weiter fest von seiner Chance überzeugt.
Alexander Nübel geht es derzeit nicht so gut.
Was allerdings nicht an der Torwartsituation beim FC Bayern liegt, bei dem der Nationaltorwart noch bis 2029 unter Vertrag steht.
Sondern an einer hartnäckigen Erkältung, die seinen Einsatz für den VfB Stuttgart im entscheidenden letzten Vorrundenspiel der Champions League gegen Paris St. Germain (Mittwoch, ab 21 Uhr im ran-Liveticker) fraglich macht.
Die Situation in München hingegen beunruhigt Nübel nach ran-Informationen überhaupt nicht.
Dabei haben die Bayern gerade in Toptalent Jonas Urbig vom 1. FC Köln einen potenziellen Nübel-Rivalen für die Zeit nach Manuel Neuer verpflichtet.
Der Kapitän, vor dem Nübel mangels Einsatzchancen zunächst nach Monaco und dann nach Stuttgart flüchtete, wird in Kürze seinen auslaufenden Vertrag bis 2026 verlängern.
Das Wichtigste in Kürze
Dann aber soll mit 40 Jahren endgültig Schluss sein, so dass schon jetzt die Nachfolge-Diskussion immer wieder hochkocht.
Speziell nach dem Urbig-Einkauf, für den der FCB an den 1. FC Köln stolze acht Millionen Euro plus 3,5 Millionen Euro Boni bezahlt haben soll.
Urbig ist teuerster Torhüter der Zweitliga-Geschichte
Damit ist der erst 21-Jährige der teuerste Torhüter der Zweitliga-Geschichte - und das als zuletzt chancenloser Bankdrücker beim "Effzeh" hinter Marvin Schwäbe.
"Er ist einer der vielversprechendsten jungen Torhüter im deutschen Fußball, sehr ehrgeizig und hat riesiges Potenzial", begründete Sportdirektor Christoph Freund das Investment in den U-21-Nationalkeeper: "Jonas ist ein moderner Torwart, der von seiner Art und Weise, wie er das Torwartspiel interpretiert, sehr gut zum Spielstil des FC Bayern passt."
Und Vincent Kompany ergänzte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel der Bayern gegen Slovan Bratislava (Mittwoch, ab 21 Uhr im ran-Liveticker): "Wir sind froh, dass wir Jonas bekommen. Es ist es gut, dass er ab jetzt dabei ist. Und dann ist da noch die langfristige Planung des Vereins. Da ist es auch wichtig, die richtigen Schritte zu gehen."
Aussagen, die manche Beobachter so interpretieren, dass Urbig nun der Topkandidat ist, um in die großen Fußstapfen Neuers zu treten.
Zumal der einstige Welttorhüter, im Gegensatz zur Verpflichtung von Nübel 2020, informiert und einverstanden gewesen sein soll und dem neuen Mann künftig sogar freiwillig Spiele abgeben will.
Aktuell werden Urbig, Daniel Peretz und Sven Ulreich bis Saisonende hinter Neuer rotieren. Zur neuen Spielzeit aber soll Urbig fix die Nummer zwei werden, Ulreich nur noch Backup sein und Peretz verliehen werden.
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Gibt es beim FC Bayern keinen Platz für Nübel?
Kein Platz also für Nübel mehr bei den Bayern? Zumindest will "Sky" wissen, dass der 28-Jährige bei einem guten Angebot im Sommer verkauft werden könnte.
Doch im Lager des gebürtigen Paderborners weiß man nichts von solchen Plänen, zumal Nübel in regelmäßigem Austausch mit dem ihm wohl gesonnenen FCB-Torwarttrainer Michael Rechner steht und sein Vertrag ja erst im April 2024 von den Bayern vorzeitig um gleich fünf Jahre verlängert wurde.
Fest steht lediglich, dass Nübel nach Neuers Vertragsverlängerung definitiv nicht vorzeitig seine bis 2026 geplante Leihe in Stuttgart abbrechen will – ein Kauf ist für den VfB allerdings auch kein Thema.
Gleichwohl ist Trainer Sebastian Hoeneß hoch zufrieden mit seinem Stammkeeper, der in der vergangenen Saison großen Anteil am zweiten Platz und der Champions-League-Qualifikation hatte.
Zumal sich Nübel dadurch auch in den DFB-Kader gespielt hat und nach der voraussichtlich langfristigen Verletzung von Rivale Oliver Baumann (Sehnenverletzung im Fuß) im März in den Playoffs gegen Italien und dann auch bei einer möglichen Nations-League-Finalrunde in "seinen" Stadien Stuttgart und München die deutsche Nummer 1 sein dürfte.
Entsprechend im Vorteil sieht sich der Ex-Schalker im Vergleich mit dem sieben Jahre jüngeren Urbig, der bislang gerade mal auf 60 Zweitligaspiele für Regensburg, Fürth und Köln kommt.
Die ganzen Diskussionen um seine Zukunft gingen ihm daher am Allerwertesten vorbei, sagt einer, der ihn sehr gut kennt.
Zwar ist auch weiterhin nicht ausgeschlossen, dass die Bayern 2026 doch noch einen teuren Neuer-Nachfolger wie den Niederländer Bart Verbruggen von Brighton (Ablöse ca. 60 Millionen Euro) holen werden.
Vieles spricht für ein Duell zwischen Nübel und Urbig
Stand jetzt spricht aber wesentlich mehr für ein Duell zwischen Nübel und Urbig, wobei der VfB-Torwart auch mit Blick auf eine WM-Teilnahme in den USA, Kanada und Mexiko zuversichtlich ist, die Nase vorn zu haben.
"Der FC Bayern hat in der Vergangenheit öfter Torwart-Talente geholt wie jetzt Urbig. Der Transfer ist ein Signal für die Zukunft. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass Nübel zurückkehrt und die Nummer 1 wird. In Stuttgart hat er sich gut entwickelt", meinte daher auch Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn in der "Bild".
Zumal der ehemalige Bayern-Kapitän international keine echten Alternativen sieht: "Vielleicht holt Bayern noch eine richtige Rakete. Ich sehe jedoch derzeit keine."
Es gibt also ungeachtet der teil aufgeregten Debatten gute Gründe für Nübels Gelassenheit.