FC Bayern München und Paul Wanner: Hat das eine Zukunft?
Aktualisiert: 13.08.2025
15:30 Uhr
Justin Kraft
Im Alter von 16 Jahren galt Paul Wanner als eines der größten deutschen Offensivtalente seiner Altersklasse. In diesem Jahr wird er 20 und seine Zukunft beim FC Bayern ist so offen wie noch nie.
Als Paul Wanner im Januar 2022 seinen Vertrag beim FC Bayern München verlängerte, schlug das große Wellen. Lange hatte das 16 Jahre alte Top-Talent seine Entscheidung hinausgezögert. Zahlreiche große Adressen in Europa waren an ihm interessiert.
Wanner galt als kommender Ausnahmespieler. Seine Technik, aber vor allem seine Übersicht, beeindruckten viele Scouts – und natürlich auch seine Trainer. Der offensive Mittelfeldspieler sah Räume, die andere nicht mal dann sehen würden, wenn sie die Szene pausieren könnten.
Er spielte Schnittstellenpässe, die an große Spielmacher erinnerten. Wanner war und ist nochmal eine andere Art Zehner, als es Jamal Musiala oder Florian Wirtz sind, die vor ihm Karriere machten und mit denen er unweigerlich verglichen wird. Eher eine klassischere Version, die über Kombinationsspiel und sehenswerte Tiefenpässe glänzt.
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Dreieinhalb Jahre später aber hat Wanner ein Plateau in seiner noch jungen Karriere erreicht. Der nun 19-Jährige scheint in seiner Entwicklung zu stagnieren. Nach zwei Leihen steht er beim FC Bayern vor einer offenen Zukunft.
Kurzzeitig keimte in dieser Sommervorbereitung die Hoffnung auf, dass Wanner einen Kaderplatz ergattern könnte. Doch eine Verletzung macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Wanner wird nur rund zwei Wochen fehlen – aber genau diese zwei Wochen hätten ihm entscheidenden Auftrieb geben können.
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Paul Wanner: Zur falschen Zeit am falschen Ort
Denn anders als in den Vorjahren formiert sich die Offensive des FC Bayern gerade neu. Als er im Sommer 2024 zurückkam, waren die Münchner durchaus bemüht, ihren Kader im Angriff auszudünnen. Serge Gnabry, Kingsley Coman und selbst Leroy Sane galten zu unterschiedlichen Zeitpunkten als Verkaufskandidaten.
Doch es kam aus unterschiedlichen Gründen nicht dazu – unter anderem fehlten Angebote, weil diese Spieler beim FCB gut verdient haben oder gut verdienen. Hätte man sich dazu entschieden, mit Wanner in die Saison zu gehen, hätte er mit diesen drei Spielern, Musiala, Thomas Müller, Mathys Tel und Neuzugang Michael Olise sieben Konkurrenten auf den drei Offensivpositionen gehabt.
Es war absehbar, dass das aussichtslos für ihn ist. Also wurde das Top-Talent erneut verliehen. Diesmal nach Heidenheim. Was zu Beginn gut aussah, entpuppte sich schnell als schwieriges Unterfangen. Vielleicht war der Hintergedanke der Münchner, dass Wanner dort an Physis zulegen könne. Vielleicht hätte man sich aber mehr auf die fußballerischen Fähigkeiten konzentrieren sollen bei der Auswahl des Leihklubs.
In seinem Podcast "Einfach mal Luppen" sprach Toni Kroos 2022 mal darüber, dass er glaubt, dass er in der 2. Bundesliga "untergegangen" wäre: "Für den Spieler, der fußballerisch besser ist als kämpferisch, ist es automatisch in der höheren Liga leichter, vorausgesetzt, er kann das Tempo mitgehen."
Heidenheim spielt zwar in der Bundesliga, definiert sich aber viel mehr über Kampf und Physis. Eigenschaften, die in Wanners Profil nicht ganz oben stehen.
Paul Wanner schien in diesem Sommer eine echte Chance zu haben
Es verwunderte daher wenig, dass Frank Schmidt nicht mehr so oft auf ihn setzte, als es für sein Team offensiv nicht mehr so rund lief und viele Spiele verloren wurden. Ob Wanner diese Erfahrung rückblickend als hilfreich betrachten wird, bleibt abzuwarten.
Trotz der suboptimalen zweiten Leihe hätte er in diesem Sommer aber eine große Chance gehabt. Sane, Müller und Tel sind weg. Das sportliche Standing von Gnabry ist nochmal schlechter als im Vorjahr. Und Musiala hat sich schwer verletzt, wird den Bayern lange fehlen. Selbst bei Coman ist derzeit noch unklar, ob er beim Rekordmeister bleibt. Ein Angebot aus Saudi-Arabien lockt ihn.
Noch ist er aber da und so haben die Münchner auf den drei Offensivpositionen hinter Kane aktuell nur vier gestandene Profis, die fit sind: Diaz, Olise, Gnabry und Coman. Gerade auf der Zehnerposition, die aktuell vakant wäre, hätte er in der Vorbereitung die Möglichkeit gehabt, sich zu beweisen.
Im ersten Testspiel startete er sogar genau auf dieser Position. Gegen Tottenham wurde er eingewechselt. Eine Möglichkeit hätte der Linksfuß am 12. August noch gehabt, um zu zeigen, dass er einen Kaderplatz verdient hat. Auch im Supercup gegen den VfB Stuttgart hätte sich Wanner wohl Minuten ausrechnen können. Aber die Verletzung wirft ihn nun zurück.
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FC Bayern und Paul Wanner: Wie geht es jetzt weiter?
Zumal sich ein anderes Talent bisher deutlich mehr hat anbieten können: Lennart Karl. Aktuell sieht es so aus, als würde Vincent Kompany die Problematik auf der Zehnerposition mit Michael Olise lösen wollen. Rechts würde Karl dann mit Gnabry und Coman konkurrieren.
Beim jungen Flügelstürmer gibt es eine bemerkenswerte Parallele zu Wanner: Auch er zögerte lange, bis er jüngst seine Entscheidung traf, beim FC Bayern zu bleiben. Nicht ganz so lange wie einst Wanner, aber bis vor Kurzem war das Szenario nicht ausgeschlossen, dass auch er bis zum Winter warten könnte.
Wie sein Teamkollege zweifelte Karl daran, ob er in München eine Perspektive hat. Er und sein Management hatten mitbekommen, dass jungen Spielern in der Vergangenheit viele Versprechungen gemacht wurden, die man dann nicht einhielt.
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Bundesliga-Transfergerüchte: Bedient sich der VfB Stuttgart bei Real Madrid?
Gonzalo Garcia (Real Madrid) Für den Januar 2026 sucht Stuttgart einen Stürmer. Laut "Sky" soll Reals Gonzalo Garcia der Wunschkandidat sein. Der 21-jährige Spanier sorgte bei der FIFA Klub-WM im Sommer 2025 mit vier Toren für Furore. Im Star-Ensemble von Real hat er aber nun einen schweren Stand. Dennoch sei dem Bericht nach ein fixer Transfer nach Stuttgart schwer umzusetzen. Die Madrilenen wollen das Talent ohnehin wohl nur verleihen, Garcia hat einen langfristigen Vertrag bis 2030. Außerdem berichtet die "FAZ", dass auch die Eintracht Garcia im Visier habe.
William Osula (Newcastle United) Bereits im Sommer hatte die Eintracht das dänische Sturmjuwel William Osula auf dem Zettel, im Winter könnte der Transfer nun über die Bühne gehen: Wie "Sky Sport" berichtet, besteht eine mündliche Einigung mit dem 22 Jahre altenTeamkollegen von Nick Woltemade. Frankfurt möchte auf ein ähnliches Modell wie zuvor bei Hugo Ekitike setzen: Eine Leihe bis Saisonende für rund drei Millionen Euro mit Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro. Nun liegt es an Newcastle, dem Angebot zuzustimmen.
Raphael Guerreiro (FC Bayern München) Der von Jose Mourinho trainierte Klub Benfica Lissabon erwägt laut "A Bola" wohl die Verpflichtung von Bayern-Profi Raphael Guerreiro. Demnach denken die Portugiesen wohl darüber nach, den Europameister von 2016 im Januar nach Lissabon zu lotsen. Guerreiros Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, allerdings soll Bayern-Coach Vincent Kompany den flexibel einsetzbaren Profi wohl sehr schätzen, obwohl er kein Stammspieler in München ist. Dies macht einen Abgang vor dem Saisonende daher unwahrscheinlicher.
Jonas Wind (VfL Wolfsburg) Leverkusen wird mit einer möglichen Verpflichtung von Jonas Wind in Verbindung gebracht, um die Optionen in der Offensive zu erweitern. Laut Gianluca Di Marzio könnte der 26-jährige Däne im Januar von Wolfsburg zur Werkself wechseln, somit der VfL ein halbes Jahr vor Vertragsende noch Ablöse kassieren. Wind und Bayers Coach Kasper Hjulmand kennen sich von der dänischen Nationalmannschaft bereits bestens. Bei bislang 119 Pflichtspiel-Einsätzen für die "Wölfe" erzielte Wind 34 Treffer.
Konstantinos Koulierakis (VfL Wolfsburg) Liverpool bereitet sich wohl auf einen Abgang von Ibrahima Konate im Sommer 2026 vor. Dann läuft der Kontrakt des Ex-Leipzigers aus. Laut "Caught Offside" könnte der Nachfolger wieder aus der Bundesliga kommen. Demnach soll Wolfsburgs Innenverteidiger-Talent Konstantinos Koulierakis seit Monaten beobachtet werden. LFC-Coach Arne Slot soll vom jungen Griechen überzeugt sein., doch auch Tottenham dürfte Koulierakis längst ins Auge gefasst haben, obwohl er beim VfL noch Vertrag bis 2029 hat.
Giovane (Hellas Verona) Holt der BVB schon im Winter einen neuen Stürmer? Angesichts der aktuellen Torflaute von Serhou Guirassy und des noch nicht überzeugenden Backups Fabio Silva soll Borussia Dortmund laut "ESPN" Sturmjuwel Giovane von Hellas Verona ins Visier genommen haben. BVB-Scouts sollen Anfang November im Stadion gewesen sein, als der 21-jährige Brasilianer gegen Inter Mailand sein erstes Tor in der Serie A erzielt hatte.
Giovane (Hellas Verona) Der Mittelstürmer kam erst im Sommer von Corinthians Sao Paulo nach Verona. Für seinen neuen Klub gelangen ihm in zwölf Pflichtspielen neben dem Tor auch drei Vorlagen. Auch die beiden Mailänder Vereine sollen bereits Interesse am technisch starken und schnellen Angreifer haben. Allerdings soll Verona eine Ablöse von 30 Millionen Euro fordern.
Endrick (Real Madrid) Bei Real Madrid ist Juwel Endrick unter Coach Xabi Alonso außen vor und hat kaum Chancen auf regelmäßige Einsätze. Mit Blick auf die WM 2026 braucht der Brasilianer aber Spielpraxis, um es in den Kader der Selecao für die Endrunde zu schaffen. Daher soll nun wohl eine Leihe im Raum stehen. Laut "Foot Mercato" könnte der 19 Jahre alte Stürmer möglicherweise in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen landen. Demnach soll die "Werkself" zu den Interessenten zählen. Allerdings ...
Endrick (Real Madrid) ... dürfte der Kreis der interessierten Klubs riesig sein. Vereine aus Endricks Heimat Brasilien, den USA, Mexiko, Russland und dem Nahen Osten sollen sich um das Toptalent bemühen. Wie Fabrizio Romano berichtet, gilt jedoch Olympique Lyon als Favorit im Werben um Endrick. Im Gespräch sei demnach eine Leihe ohne Kaufoption, Lyon müsse dem Bericht nach 4,5 Millionen Euro Gebühr bzw. Gehalt bezahlten.
Juan Cruz Meza (River Plate) Borussia Dortmund beschäftigt sich laut "Sky" mit dem 17-jährigen Argentinier Juan Cruz Meza. Dieser steht bei River Plate unter Vertrag, absolvierte für die erste Mannschaft aber noch kein Spiel. Bei den Spielen der zweiten Mannschaft wurde der Offensivmann schon mehrfach von BVB-Scouts gesichtet. Doch die Dortmunder sind nicht alleine. Am Argentinier sind mehrere Top-Klubs aus Europa interessiert. Der Vertrag des 17-Jährigen bei River Plate läuft bis Ende 2026.
Kaua Prates (EC Cruzeiro) Der 17-jährige Defensivmann Kaua Prates ist laut "Sky" ein weiterer BVB-Kandidat aus Südamerika. Auch der junge Brasilianer wurde vor Ort mehrmals von Scouts der Dortmunder beobachtet. Der Linksverteidiger ist seit dieser Saison ein wichtiger Teil des Erstligisten Cruzeiro. Der BVB hat angeblich bereits konkrete Gespräche mit Cruzeiro geführt, von einem Deal ist man aber noch entfernt. Der 17-Jährige besitzt eine Ausstiegsklausel von über 30 Millionen Euro. Neben den Borussen gibt es aber wohl noch weitere Interessenten aus Europa.
Ayodele Thomas (PSV Eindhoven) Laut "Sky" beschäftigt sich Eintracht Frankfurt mit PSV-Talent Ayodele Thomas. Der 18-jährige Rechtsaußen soll demnach bereits in Kontakt mit den Verantwortlichen der SGE stehen. Thomas' Vertrag endet im kommenden Sommer, er wäre also ablösefrei. Eine Verlängerung in Eindhoven steht aktuell wohl nicht zur Debatte.
Said El Mala (1. FC Köln) Der FC Bayern München und Borussia Dortmund sollen schon länger an Said El Mala Interesse zeigen. Offenbar hat der Offensivspieler des 1. FC Köln auch internationale Spitzenklubs auf den Plan gerufen. Wie die "Bild" berichtet, sollen Inter Mailand und Paris Saint-Germain El Mala beobachten. Für den 19-Jährigen würde ein Wechsel im Winter unwahrscheinlich sein, realistischer sei der kommende Sommer.
Fisnik Asllani (1899 Hoffenheim) Die rasante Entwicklung von Hoffenheims Fisnik Asllani hat laut "Sky" wohl den FC Barcelona auf den Plan gerufen. Demnach sollen die Katalanen den 23-Jährigen, der in der vergangenen Saison noch für die SV Elversberg in der 2. Bundesliga spielte, als möglichen Neuzugang für den Sommer 2026 im Blick haben. Dann könnten Interessenten von einer angeblichen Ausstiegsklausel im Kontrakt des Deutsch-Kosovaren profitieren. Zuletzt benannte Asllani Barca in der "Sportbild" bereits als seinen Traumklub.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Keeper Noah Atubolu steht bis 2027 beim SC Freiburg unter Vertrag. Nun berichtet "Sky", dass Inter Mailand an dem 23-Jährigen Interesse zeigt und über eine Verpflichtung im kommenden Sommer nachdenkt. Dementsprechende Gespräche sind wohl bereits geplant. Atubolu wurde jüngst von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft nachnominiert.
Jurrien Timber (FC Arsenal) Die Bayern mischen laut "CaughtOffside" wohl im Poker um Arsenal-Star Jurrien Timber mit. Dem Bericht nach sollen die Münchner schon Kontakt zum 24 Jahre alten Rechtsverteidiger aufgenommen haben. Allerdings dürfte sich auch Arsenal um einen Verbleib des Niederländers bemühen und an einer Vertragsverlängerung über den Sommer 2028 hinaus arbeiten. Im Sommer 2023 zahlten die "Gunners" kolportierte 40 Millionen Euro Ablöse für Timber an dessen Ex-Klub Ajax Amsterdam.
Gilberto Mora (Club Tijuana) Der BVB soll wohl mal wieder die Fühler nach einem internationalen Toptalent ausgestreckt haben. Laut dem Portal "TBR Football" dürfte die Borussia am erst 16-jährigen Mexikaner Gilberto Mora interessiert sein. Das Teenie-Juwel spielt in seiner Heimat für den Club Tijuana bereits regelmäßig in der ersten Liga des Landes, hat beim Gold Cup bereits drei A-Länderspiele bestritten und ist nun bei der U20-WM im Einsatz. Sollte der ...
Gilberto Mora (Club Tijuana) ... Bundesligist den Zuschlag erhalten, dürfte Mora allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich nach Dortmund wechseln. Allerdings ist die Konkurrenz dem Bericht nach wohl enorm, auch die Bayern sowie Chelsea und auch Inter Miami werden als weitere Interessenten für den offensiven Mittelfeldspieler genannt.
Dass Karl seinen Vertrag nun doch recht schnell unterschrieben hat, deutete darauf hin, dass die Münchner einen Kaderplatz für ihn vorgesehen haben. Mit ganz wenigen Ausnahmen bekommen beim FC Bayern in der Regel pro Saison sechs Angreifer eine relevante Spielzeit im vierstelligen Minutenbereich. Im Normalfall wären das im aktuellen Kader Harry Kane, Olise, Diaz, Musiala, Coman und Gnabry.
Der Musiala-Ausfall ermöglicht es Karl, auch auf der siebten Position viele Minuten zu sammeln. Wanner scheint aktuell aber eher die Nummer acht zu sein. Das wird weder seinem Anspruch, noch seinen Bedürfnissen in der Entwicklung gerecht.
Und so steht das einst zu Recht hochgelobte Talent schon jetzt am Scheideweg: Bleibt er in München, oder wählt er doch den Ausweg – entweder per Leihe oder sogar mit einem festen Wechsel? Es sind nur zwei Wochen, die er dem FC Bayern fehlen wird. Aber zwei Wochen, die für seine Zukunft so wichtig gewesen wären.