Glosse "Das nur am ran.de"
Lang lebe Robert Lewandowski! Lang lebe die Anarchie!
- Aktualisiert: 16.04.2024
- 17:14 Uhr
- Kevin Obermaier
Es sind düstere Zeiten. Die Diktatur ist in Mode, wie schon lange nicht mehr. Wie gut, dass es noch Lichtblicke gibt. Wie den Wechsel von Robert Lewandowski. Vorsicht: Satire!
Robert Lewandowski ist frei. Endlich.
Nach acht bitteren Jahren der Knechtschaft in einem misslichen Arbeitsverhältnis und ohne jedwede Wertschätzung gibt es für den bemitleidenswerten polnischen Geringverdiener doch noch ein Happy End.
Lewy darf endlich zu seinem Traumverein*.
Das Gefängnis Säbener Straße verlassen. In dem er bis zuletzt dazu genötigt wurde, pünktlich (!) zu kraftraubenden Trainingseinheiten und auslaugenden Teambesprechungen zu erscheinen. Obwohl er wirklich, wirklich nicht wollte.
Es war ein scheußliches Spiel, das da in den vergangenen Wochen zu beobachten war.
Hilfeschreie eines ehrlichen, bodenständigen, treuen Fußballers - ignoriert von einem herzlosen Imperium, das vom Prinzip des Gebens und Nehmens nur eine Seite kennt und praktiziert (nicht das Geben).
Hilfeschreie, die im Internet, diesem Mekka der aufrichtigen Anteilnahme, lautstark widerhallten. Zahllose Tweets (seltsamerweise vor allem von Accounts aus Spanien, dem sollte nochmal investigativ nachgegangen werden) forderten: #FreeLewandowski!
Eine Bürgerrechtsbewegung auf den Spuren Martin Luther Kings. Solidarität, die es in ihrer überwältigenden Kraft sogar mit jener für die #Ukraine aufnehmen konnte.
Und das völlig zu Recht.
Denn wo kämen wir bitte hin, wenn jeder Arbeitnehmer seinen Vertrag (der im Falle Lewandowskis sehr wahrscheinlich unter Gewaltandrohung unterzeichnet wurde, alles andere wäre reine Spekulation) auch bis zum (unweigerlich: bitteren) Ende erfüllen müsste? Richtig: schnurstracks in die Diktatur.
Dabei ist Anarchie viel besser. Diese ganzen Pop- und Rockbands, die verherrlichend darüber singen (wenn ihre Texte denn nicht verboten werden - Layla oder Lewy, Hauptsache Ballermann), können sich ja schließlich nicht alle irren.
Das Ende des Lewy-Liedes: Das Imperium verliert. Und schlägt auch nicht zurück.
Lewandowski darf endlich seinem Herzen folgen, das schon immer** für den FC Barcelona schlägt.
Ein Sieg für den Fußballromantiker. Ein Sieg für den einfachen Mann.
Keine Macht den Machthabern! Keine Macht der Diktatur! Lang lebe die Anarchie!
Die Schattenseite: Der FC Bayern bekommt circa 50 Millionen Euro, um ein neues perfides Spiel mit einem armen, ahnungslosen Fußballerleben zu beginnen.
#Gib8, CR7!
Aber das nur am Rande.