Fußball
"Wahnsinn!": Kehl hadert mit Chancenwucher
Sebastian Kehl zuckte mit den Schultern und schüttelte ungläubig den Kopf. Dass Borussia Dortmund trotz 26 Torschüssen, drei Aluminiumtreffern und einer drückenden Überlegenheit in der zweiten Halbzeit das Top-Spiel der Fußball-Bundesliga bei RB Leipzig ohne eigenen Treffer verloren hatte, war für den Sportdirektor des BVB kaum zu erklären.
"Es ist Wahnsinn, was wir in der zweiten Halbzeit haben liegen lassen. Wir hatten unfassbar viele hochkarätige Chancen", sagte Kehl nach dem unnötigen 0:2 (0:1) beim direkten Konkurrenten aus Sachsen. Nach einer schwachen ersten Hälfte hatten die Dortmunder aufgedreht und "Leipzig an die Wand gespielt. Wir müssen irgendwann das erste Tor machen. Mit der Anzahl an Torchancen können wir das Spiel gewinnen", sagte Kehl.
Stattdessen kassierte die Borussia einen schweren Dämpfer im Kampf um die erneute Europapokal-Teilnahme. Der BVB ist nach 26. Spieltagen nur Elfter, der Rückstand auf die internationalen Plätze beträgt sieben Punkte. Die Highlight-Spiele im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Barcelona (9./15. April) könnten bei einem Ausscheiden auf Sicht die letzten europäischen Auftritte sein.
Ans Aufgeben denkt Kehl nicht. "Wir werden weiterhin alles versuchen. Wir werden Spiele gewinnen, wenn wir so spielen wie in Lille oder hier in der zweiten Halbzeit", sagte Kehl: "Ich bin sehr enttäuscht. Man muss dieses Spiel auf keinen Fall verlieren, man kann es sogar gewinnen."
Eine schnelle Reaktion auf den neuerlichen Rückschlag kann Dortmund nicht zeigen. Das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 steht erst nach der Länderspielpause am 30. März an. "Mir wäre es lieber, wir würden weiterspielen. Die Pause hätte ich nicht gebraucht", sagte Kehl.