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VAR-Wirrwarr bei Union vs. Freiburg: "Wo kommen wir eigentlich hin?"
- Veröffentlicht: 02.11.2025
- 09:31 Uhr
- SID
In Berlin fallen zwischen Union und dem SC Freiburg keine Tore. Dafür sorgen die langen Interventionen des VAR für Gesprächsstoff.
Nach der Nullnummer gegen den SC Freiburg entlud sich bei den Anhängern von Union Berlin der ganze Frust. Die Fans der Köpenicker grölten "Schieber, Schieber" und schickten die Unparteiischen mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine. Auch bei den Spielern und Bossen herrschte nach einem mauen Bundesliga-Duell inklusive VAR-Wirrwarr reichlich Gesprächsbedarf.
Rani Khedira schaute sich die Aufreger-Szene im Bauch der Alten Försterei ganz genau auf dem Handy an - derweil war Horst Heldt außer sich. "Was ich noch nie gesehen habe, ist, dass der VAR sich bei Abseits einmischt. Wo kommen wir eigentlich hin? Ich verstehe es nicht mehr. Entweder es ist Abseits oder es ist kein Abseits. Ob passiv oder aktiv interessiert nicht, warum mischt er sich da ein?", sagte der Geschäftsführer Profifußball nach dem 0:0 gegen die Breisgauer bei "Sky".
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Im Fokus? Der Treffer von Unions Andrej Ilic (63.), den Schiedsrichter Sören Storks nach einer schier endlosen VAR-Unterbrechung zurücknahm, weil Khedira im Abseits gestanden und Torhüter Noah Atubolu womöglich die Sicht versperrt hatte. "Der Torwart hat komplett freie Sicht, das muss der Schiedsrichter beantworten", sagte Khedira: "Für mich ist es eine klare Fehlentscheidung." Atubolu beteuerte allerdings, er habe wegen Khedira "nichts mehr" sehen können.
VAR sorgt für Unverständnis
Für Aufregung sorgte auch ein Tor des Freiburgers Matthias Ginter, der sich den Ball in der 17. Minute an die Hand geköpft hatte, weshalb der Treffer ebenfalls nach einer längeren VAR-Überprüfung einkassiert wurde. Zwar habe er den Ball nicht an seiner Hand gespürt, sagte Ginter. Nach Ansicht der Videobilder könne er die Sache aber "nicht abstreiten".
Am Ende stand ein mageres Remis, das beiden Teams nur wenig hilft. Freiburg setzte seine seit nun fünf Spielen andauernde Sieglos-Serie in der Liga fort und steckt im grauen Tabellenmittelfeld fest - so wie auch Union. Die Mannschaft von Coach Steffen Baumgart steht bei nur einem Sieg aus fünf Partien, liegt lediglich einen Punkt vor der Schuster-Elf und empfängt am kommenden Samstag den FC Bayern.
Trotz des VAR-Frusts gab sich Khedira optimistisch für das Duell mit dem Meister, der alle neun Ligaspiele bisher gewonnen hat. "Jeder will der Erste sein, der ihnen irgendwie Punkte abnimmt. Das wollen wir natürlich auch", sagte Khedira. Es komme eine "Wucht" auf die Berliner zu, in der Vorsaison habe es sein Team jedoch geschafft, ein 1:1 "zu ergaunern", so der Mittelfeldspieler: "Und das wollen wir dann nächsten Samstag wieder machen." Damals im März hatte Bayerns Torwart Jonas Urbig das Remis mit einem Schnitzer ermöglicht.