Champions League
Champions League: Fünf Erkenntnisse zum Sieg von Borussia Dortmund gegen Villarreal - Karim Adeyemi überzeugt
- Aktualisiert: 26.11.2025
- 10:16 Uhr
- Christian Stüwe
Borussia Dortmund präsentiert sich beim Sieg gegen Villarreal extrem effektiv. Torjäger Serhou Guirassy meldet sich zurück, Trainer Niko Kovac bescheinigt Karim Adeyemi die Anlagen zur Weltklasse. Trotzdem bereitet die erste Halbzeit Grund zur Sorge.
Von Christian Stüwe
Nach 45 Minuten hätte am Dienstagabend im Signal Iduna Park wohl kaum jemand daran geglaubt, dass Borussia Dortmund am Ende einen klaren 4:0-Sieg in der Champions League gegen Villarreal feiern würde.
Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac tat sich gegen die Spanier schwer, wirkte einfallslos und uninspiriert. Doch nach dem Führungstreffer von Serhou Guirassy (45.+2) kippte die Partie zugunsten des BVB.
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In der Tabelle der "Königsklasse" liegt die Borussia nun auf Rang vier und darf vom direkten Weiterkommen träumen. Und dafür gibt es Gründe.
ran hat die Erkenntnisse aus Dortmunds Sieg gegen Villarreal.
Der BVB spielt in der Champions League extrem effektiv
Das Torverhältnis von Borussia Dortmund in der Königsklasse beträgt 17:11, mit Stand Dienstagabend hat keine Mannschaft mehr Tore erzielt. Gegen Villarreal war mit einem deutlichen Sieg nach 45 Minuten nicht unbedingt zu rechnen, bis zu diesem Zeitpunkt hatte der BVB kaum einmal auf das Tor der Spanier geschossen.
Doch nach dem Führungstor lief die schwarzgelbe Offensive heiß, das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können. Fabio Silva setzte einen Elfmeter aber an die Latte. Aus einem xGoal-Wert von 3,62 vier Tore zu machen, ist dennoch beachtlich und ein Zeichen der Dortmunder Effektivität unter Trainer Niko Kovac.
"So ein Torverhältnis könnte am Schluss ganz gut tun. Das erste Mal haben wir heute zu Null gespielt. Wir haben schon sehr viel zugelassen in der Champions League. Deswegen ist das heute ein rundum gelungener Tag", sagte Nico Schlotterbeck bei "Prime Video".
Das Wichtigste in Kürze
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Karim Adeyemi in Topform: Kovac sieht "Weltklasse"
Zuletzt sorgte Adeyemi mit einem Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes für Schlagzeilen. Auf dem Platz scheint das die Leistung des Nationalspielers aber nicht zu beeinflussen. Der 23-Jährige machte ein überragendes Spiel und war an praktisch allen Offensivaktionen beteiligt.
Sein Schuss führte zum Elfmeter und zur Roten Karte von Juan Foyth, das 3:0 erzielte Adeyemi selbst. Einen weiteren Elfmeter holte er raus, den Silva aber verschoss. Immer wieder sorgte er mit seinen Ideen, seinem Tempo und seinen Dribblings für Gefahr und war von Villarreals Defensive kaum in den Griff zu bekommen.
"Ich fordere von ihm verdammt viel. Weil ich weiß, dass er verdammt viel kann", lobte Trainer Kovac auf der Pressekonferenz: "Der Junge hat Fähigkeiten, die ihresgleichen in der Bundesliga suchen. Wenn er alles bringt wie heute, ist er ein Weltklasse-Spieler."
Serhou Guirassy meldet sich zurück
Nicht nur Adeyemi, die ganze offensive Dreier-Reihe des BVB machte gegen Villarreal ein gutes Spiel. Allerdings brauchten Julian Brandt und Serhou Guirassy ein wenig länger, um in die Partie zu finden.
Guirassys Treffer zum 1:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit leitete die Wende im Spiel ein und könnte auch für den Stürmer, der zuletzt unter einer Torflaute litt, ein großer Schritt zurück zur alten Form sein. Schließlich ließ der 29-Jährige noch einen zweiten Treffer per Elfmeter folgen.
BVB: Die Rotation funktioniert
Kovac krempelte seine Elf im Vergleich zum 3:3 gegen den VfB Stuttgart ordentlich um. Karim Adeyemi lief für Carney Chukwuemeka auf, Yan Couto ersetzte Julian Ryerson im rechten Mittelfeld.
Marcel Sabitzer spielte für Jobe Bellingham von Beginn an, Aaron Anselmino ersetzte Kapitän Emre Can und Daniel Svensson den angeschlagenen Maximilian Beier.
Hauptgrund für die Maßnahmen war die Belastungssteuerung in den englischen Wochen. Auch wenn der BVB eine Halbzeit Anlauf brauchte, kann festgehalten werden, dass die Rotation funktioniert. Auch die Einwechselspieler fügten sich gut ein, Pascal Groß etwa bereitete das 4:0 durch Svensson mit einer starken Flanke vor.
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BVB: Die erste Halbzeit macht trotzdem Sorgen
Trotz dieser positiven Aspekte darf nicht vergessen werden, dass die erste Halbzeit wirklich schlecht war. Dem BVB fiel trotz viel Ballbesitz wenig ein, die Schwarzgelben entwickelten kaum Torgefahr. Gleichzeitig kam Villarreal immer wieder zu Chancen und hätte mit etwas mehr Spielglück auch in Führung gehen können.
Vor allem das Dortmunder Mittelfeld bekam in den ersten 45 Minuten kaum Zugriff auf das Spiel, Yan Couto und Daniel Svensson fielen auf den Außenbahnen deutlich ab. Auch Sabitzer und Felix Nmecha in der Zentrale taten sich schwer, das Spiel zu kontrollieren.
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Im Stadion wurde bereits gemeckert, zu behäbig kam der BVB-Fußball daher. In den sozialen Medien häuften sich die verärgerten Kommentare, die Fans sahen die Mannschaft schon auf dem Weg in eine Krise. Bis Guirassys Tor die Partie kippen ließ.
"Wir haben es auch in der ersten Halbzeit relativ gut verteidigt, relativ gut kontrolliert. Aber wir hatten da wenig Durchschlagskraft. Serhous Tor kurz vor der Pause war der Dosenöffner", sagte Julian Brandt bei "BVB-TV".
Dass ein Tor zum richtigen Zeitpunkt und die Rote Karte gegen Villarreal dem BVB halfen, macht den Erfolg nicht weniger wertvoll. Trotzdem muss die Borussia nun in zwei Spielen gegen Bayer Leverkusen in der Bundesliga und im DFB-Pokal zeigen, dass der in der zweiten Halbzeit gezeigte Aufschwung nachhaltig ist.