Eindeutige Prognose vom Guardiola-Kenner bei ran
Champions League: Pep Guardiola bei Manchester City am Ende? Insider Reschke spricht Klartext
- Aktualisiert: 20.02.2025
- 20:47 Uhr
- Martin Volkmar, Dominik Hager
Manchester City ist nach der 1:3-Pleite in Madrid an einem neuen Tiefpunkt angekommen. Die Skyblues werden von der Presse zerpflückt und selbst Pep Guardiola scheint kein Rezept mehr zu haben. Ein Guardiola-Kenner ist sich aber sicher, dass dieser noch lange nicht am Ende ist.
von Dominik Hager
Nach der klaren 1:3-Pleite in Madrid befindet sich Manchester City am absoluten Tiefpunkt. Selbst Star-Trainer Pep Guardiola wirkt ratlos und sprach vom schlechtesten Jahr in der Champions League als City-Coach. Der längst nicht mehr unumstrittene Trainer scheint am Ende angekommen zu sein.
Insider Michael Reschke erteilt dem allerdings eine klare Absage. „Pep weiß um die Herausforderung dieser Aufgabe. Er ist voll motiviert und hat verlängert um einen erfolgreichen Umbruch einzuleiten", schilderte er gegenüber ran.
Reschke fungierte von 2014 bis 2017 als Technischer Direktor vom FC Bayern und hat zwei Jahre lang an der Seite von Pep Guardiola gearbeitet. Auch heute haben beide noch einen engen Draht und haben sich erst im Dezember in Manchester getroffen.
Folgerichtig weiß der 67-Jährige genau, wie Guardiola tickt und welchen Ehrgeiz er in sich trägt. Nicht umsonst hat das Taktik-Genie seinen Vertrag auch Ende November bis 2027 verlängert, obwohl sich das Team zu dieser Zeit bereits in der Krise befand.
Manchester City in der Krise: Reschke mit spannender Guardiola-These
Trotz vereinzelter Lichtblicke in den letzten Wochen konnte Guardiola die sportliche Talfahrt nicht stoppen. Bezeichnend dafür war die 1:5-Pleite beim FC Arsenal oder das Scheitern in der Champions League an Real Madrid. Was bleibt ist Frust pur und das Eingeständnis, dass das dominante Manchester City der letzten Jahren in der Form nicht mehr existiert.
Für Reschke ist das allerdings auch ein Zeichen dafür, wie grandios die Arbeit von Guardiola in den letzten achteinhalb Jahren war. "Für mich unterstreicht gerade diese Situation, wie außergewöhnlich das ist, was er in den vergangenen Jahren geleistet hat.
Nicht umsonst hat sich Guardiola praktisch einen Nimbus der Unantastbarkeit aufgebaut, der im Trainergeschäft nur ganz selten vorkommt und maximal von Carlo Ancelotti oder Jürgen Klopp erreicht wurde.
Manchester City vor Umbruch: Guardiola will weitermachen
Guardiola ließ nach dem Champions-League-Aus auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass das Feuer noch brennt. "Ja, ja, ja! Ja, ja. Ich will weitermachen", verdeutlichte der City-Trainer. Nun müsse man sich "für die Rückkehr in die Champions League qualifizieren" und "vierter oder fünfter werden". Im Anschluss soll der Kader-Umbruch vorangetrieben werden, der in der Winterpause bereits begonnen wurde.
So kamen mit Frankfurts Omar Marmoush (25), Portos Mittelfeldspieler Nico Gonzalez (23) sowie den Innenverteidigern Abdukodir Khusanov (20) und Vitor Reis (19) vier entwicklungsfähige Spieler für rund 200 Millionen Euro, während mit Kyle Walker eines der Gesichter der "alten Ära" nach Milan verliehen wurde.
Es ist zu erwarten, dass einige weitere Stars der Ü-30-Generation wie beispielsweise Kevin De Bruyne, John Stones, Ilkay Gündogan und Ederson im Sommer wegfallen könnten. "Spieler werden älter. Und mit der Zeit akzeptiert das die Mannschaft, akzeptiert das der Klub, akzeptieren das alle anderen. Wir waren eine unglaubliche Mannschaft", adelte Guardiola seine Schützlinge, wenngleich seine Worte auch sehr nach einem Abgesang klingen.
Allerdings hat der Klub aber auch die Ressourcen, um einen Umbruch managen zu können. Weit oben auf dem Zettel soll beispielsweise Florian Wirtz stehen, doch auch andere bekannte Namen wie Wirtz-Kollege Jeremie Frimpong sowie Andrea Cambiaso, Nico Williams und Martín Zubimendi wurden in den vergangenen Monaten mit den Skyblues in Verbindung gebracht.
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Manchester City von Presse zerpflückt: Kader-Verjüngung notwendig
Die Verpflichtungen von frischen Kräften, die Anfang oder Mitte 20 sind, erscheint spätestens seit dem CL-Aus eben unvermeidbar zu sein. Insbesondere die Art und Weise lassen eigentlich keine Zweifel aufkommen.
Der "Guardian" betrachtete die Pleite als "Gewissheit, dass Guardiolas Mannschaft offiziell am Ende ist". Die "Daily Mail" urteilte, dass City "in Stücke gerissen" worden sei, während die "Sun" ein Team sah, welches "verspottet, gequält und verarscht" wurde. "BBC" zufolge, sei Manchester City "so weit von Perfektion entfernt, wie es nur geht".
Manchester City schwach wie lange nicht: Guardiola resignierte schon vor dem Rückspiel
Je höher ein Team steigt, desto tiefer kann es eben auch fallen. Erstmals seit dem Jahr 2013 steht der Klub nicht in einem Champions-League-Achtelfinale. Alleine Tatsache, dass Guardiola die Tatsache auf ein Weiterkommen schon nach vor dem Rückspiel (Hinspiel 2:3) auf ein Prozent betitelte, lässt tief blicken.
Doch auch in der Premier League ist von der gewohnten Dominanz nicht ein Hauch übrig geblieben. Letztmals war City hier in der Saison 2015/16, also unmittelbar vor dem Start der Guardiola-Ära ähnlich schwach unterwegs. Der Spanier gewann die Premier League dann bei sechs Versuchen achtmal, liegt nun aber 17 Punkte hinter Tabellenführer Liverpool nur auf Platz vier.
Das Wichtigste in Kürze
Begonnen hatte das Dilemma mit dem Kreuzbandriss von Rodri und nur zwei Pflichtspiel-Siegen im November und Dezember. Klar ist aber auch, dass nicht nur die Rodri-Verletzung und andere Ausfälle von Leistungsträgern die Situation alleine erklären können. Dafür waren die Resultate einfach zu heftig.
Reschke glaubt an City-Comeback mit Guardiola: "Werden wieder ganz oben angreifen
Doch Guardiola-Kenner ist sich trotzdem sicher, dass wir schon bald wieder ein ganz anderes City sehen werden, bei dem der Katalane eine Schlüsselrolle einnehmen wird. "Diese Saison steht die Qualifikation zur Champions League eindeutig im Vordergrund. Nächste Saison wird City mit und unter Pep wieder ganz oben angreifen“, prophezeite er die Rückkehr des Teams in die europäische Spitze.
Mit einem Auge darf das Team aber auch in diesem Jahr noch auf einen Titelgewinn schielen. Als letzter Strohhalm dient hierbei der FA-Cup. Ähnlich wie Stadt-Rivale Manchester United es im Vorjahr vorgemacht hat, könnte es hier mit einem Sieg ein Mini-Happy-End geben. Der Blick auf die Red Devils zeigt aber auch: Ein Pokal-Erfolg alleine kann die tiefer gehenden Probleme eines Teams nicht alleine lösen.