Anzeige
FC Bayern in der Champions League

FC Bayern München: Vincent Kompany schickt PSG-Trainer Luis Enrique auf die Schulbank - Kommentar

  • Aktualisiert: 27.11.2024
  • 02:15 Uhr
  • Christian Stüwe

Bayern-Trainer Vincent Kompany schickte PSG-Trainer Luis Enrique im direkten Duell in der Champions League auf die Schulbank. Nicht unbedingt mit einem taktischen, sondern zwischenmenschlichen Kniff, den er seit Wochen verfolgt. Ein Kommentar.

Von Christian Stüwe

Es ist noch nicht lange her, da standen die Abwehr des FC Bayern München und der defensive Ansatz von Trainer Vincent Kompany heftig in der Kritik.

Der Belgier ließ seine Innenverteidiger Minjae Kim und Dayot Upamecano sehr hoch und mannorientiert verteidigen. Bei der 0:1-Niederlage bei Aston Villa, beim 3:3 bei Eintracht Frankfurt und bei der bitteren 1:4-Niederlage beim FC Barcelona wurden die Bayern ausgekontert, das Abwehr-Duo machte dabei ein ums andere Mal keine gute Figur.

Die Kritik war heftig, doch Kompany blieb seiner Linie treu. Er schenkte den in der medialen Öffentlichkeit angezählten Kim und Upamecano weiter das Vertrauen, er ließ sie weiter hoch verteidigen. Mit Erfolg. In dem knappen Monat, der seit der Niederlage in Barcelona vergangen ist, hat sich viel getan.

Der FC Bayern hat wettbewerbsübergreifend sieben Siege gefeiert und sieben Mal zu Null gespielt. So etwas hat eine Defensive des Rekordmeisters zuletzt vor 13 Jahren vollbracht - unter Jupp Heynckes anno 2011.

Diese beeindruckenden Statistiken sind vor allem ein Verdienst von Vincent Kompany. Der junge Trainer hat in seiner ersten Saison in München die Ruhe bewahrt und die Kritik an sich abprallen lassen.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Noten der Bayern-Stars gegen PSG

  • Die CL-Tabelle: Wer wäre jetzt weiter?

  • Alles zur Champions League

Anzeige
Anzeige

Kim und Upamecano zahlen Vertrauen zurück

Er hat sich vor seine Verteidiger gestellt, er ist seinem mutigen, defensiven Ansatz treu geblieben. Nun zahlen es ihm Kim und Upamecano mit seit Wochen hervorragenden Leistungen zurück.

Der Südkoreaner wurde mit seinem Siegtor beim 1:0 gegen Paris Saint-Germain sogar offensiv zum Matchwinner, "Bruder Leichtfuß a.D." Upamecano war ebenfalls an der Entstehung des Treffers beteiligt.

Vor allem aber ließen die beiden in ihrem Kerngeschäft einmal mehr nichts anbrennen, wieder stand die Null beim FC Bayern in diesem richtungweisenden Spiel.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Vincent Kompany macht es besser als Luis Enrique

Wie gut der 38-jährige Bayern-Coach mit seiner Linie fährt, zeigt der Quervergleich zum 16 Jahre älteren Luis Enrique. Der erfahrene PSG-Trainer hat mitten in der Saison ohne Not eine Baustelle aufgemacht, in dem er den zuletzt aufgrund von einigen Patzern in der Kritik stehenden Stammkeeper Gianluigi Donnarumma auf die Bank setzte und Matvei Safonov ins Tor stellte.

Dass Safonov mit einem kapitalen Fehler vor Kims Tor großen Anteil an der Niederlage hatte, dürfte nun umso mehr für Unruhe sorgen. Zumal PSG vor dem Aus in der Champions League steht. Dass Enrique außerdem schon länger auf den französischen Nationalspieler und 95-Millionen-Euro-Stürmer Kolo Muani verzichtet, sorgt für weitere Diskussionen in Paris.

Während Enrique sich angreifbar macht, sitzt Vincent Kompany ganz fest im Sattel. Der Belgier hat völlig unaufgeregt seine Abwehr stabilisiert und sein Können unter Beweis gestellt. Während die Defensive noch im Oktober bedenklich wackelte, hat sie pünktlich zu Beginn der "Wochen der Wahrheit" auch ihrer Feuertaufe bestanden.

Auf den CL-Kracher gegen PSG folgt nun das prestigeträchtige Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund (Samstag um 18:30 Uhr im ran-Liveticker). Anschließend folgt der Showdown im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen.

Hatte man vor dem Spiel gegen PSG noch Zweifel an der absoluten Tauglichkeit der Defensive, weil die Gegner in den vergangenen Wochen offensiv einfach nicht die Qualität hatten, die Bayern ernsthaft zu fordern, sind Upamecano und Kim zumindest fürs erste über jeden Zweifel erhaben.

Und das ist besonders ein Verdienst von Kompany, der eine ruhige Hand statt Aktionismus walten ließ, als die kritischen Stimmen lauter wurden und Anschauungsmaterial für andere Trainer lieferte - an diesem Abend in München besonders Luis Enrique.

Mehr News und Videos
Joshua Kimmich im Spiel gegen Paris
News

Eberl über Kimmich: "Legende" - oder Ende

  • 27.11.2024
  • 05:42 Uhr