Champions League
FC Bayern vs. Inter Mailand - Mario Basler kritisiert Sacha Boey und wird wegen Müller-Aus deutlich
- Aktualisiert: 11.04.2025
- 10:44 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Ex-Bayern-Star Mario Basler analysiert im Gespräch mit ran die Hinspielpleite gegen Inter Mailand, die Probleme in der Defensive und die Situation von Thomas Müller.
Nach dem 1:2 gegen Inter droht dem FC Bayern München das Aus im Viertelfinale der Champions League.
Dabei brach erst der eingewechselte Thomas Müller mit seinem Ausgleichstreffer den Bann.
Doch weil die Abwehr wenig später wie schon beim 0:1 durch Martinez schlecht aussah, konnte Frattesi den Siegtreffer für den italienischen Meister erzielen.
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Im ran-Interview spricht ehemalige Nationalspieler Mario Basler, Bayern-Torschütze im Champions-League-Finale 1999, unter anderem über die Defizite von Minjae Kim und Sacha Boey sowie die Entscheidungen von Trainer Vincent Kompany.
Mario Basler verteidigt Kompany und Kim
ran: 1:2 verloren, jetzt auswärts in Mailand. Was muss FCB-Trainer Vincent Kompany ändern, damit das Halbfinale doch noch erreicht wird?
Mario Basler: Er kann nicht viel ändern. Es sind zu viele Verletzte. Das wird schwierig. Er kann eigentlich nur minimale Anpassungen in der Aufstellung vornehmen. Vielleicht einen Raphael Guerreiro nach innen stellen, aber es ist eine ganz schwierige Situation für den Trainer.
ran: Die Niederlage im Hinspiel hat erneut die Defizite in der Defensive gezeigt. In der Kritik steht vor allem Minjae Kim. Zu Recht?
Basler: Natürlich macht er den einen oder anderen Fehler. Aber er ist nicht allein für die Innenverteidigung zuständig. Er ist ein wichtiger Spieler, der noch ab und zu patzt, aber auch schon gute Spiele hatte. Ob allerdings eine Gehaltssteigerung gerechtfertigt ist, von der zu hören ist, lassen wir mal dahingestellt. Aber klar, er bekommt ja auch mit, wer was im Verein verdient und wie das Gefüge ist. Da möchte ein Kim natürlich auch mehr haben.
Basler über Sacha Boey: "Keiner für Bayern"
ran: Auch der eingewechselte Sacha Boey wird massiv kritisiert, unter anderem für seinen Fehler vor dem 1:2. Wird er als Fehleinkauf enden oder braucht er nach seinen Verletzungen einfach noch Zeit?
Basler: Was soll ich zu Boey noch sagen? Wenn man solche Fehler macht, gibt es natürlich auch keine Grundlage, ihn von Anfang an spielen zu lassen. Das sind Fehler, die macht man im Amateurbereich. Auf diesem Niveau darf das niemals passieren. Für mich ist er kein Spieler für den FC Bayern München.
ran: Im Tor erlebte Jonas Urbig die nächste Feuertaufe. Ist er langfristig der gesuchte Nachfolger von Manuel Neuer?
Basler: Er ist ein junger Torhüter und hat sicherlich Potenzial. Aber da muss man nochmal drüber nachdenken, ob er die neue Nummer 1 bei Bayern sein kann. Er hat zuletzt in der 2. Bundesliga beim 1. FC Köln auf der Bank gesessen. Der FC Bayern hat ihn geholt, weil sie etwas in ihm sehen. Ich glaube auch, dass er ein guter Torhüter ist. Aber er wird auch noch Fehler machen und ist jetzt sicherlich nicht der große Rückhalt, den die Bayern im Rückspiel brauchen.
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Mario Basler von Müller-Thematik genervt
ran: Thomas Müller traf nach seiner Einwechslung zum Ausgleich. Hätte er von Beginn an spielen müssen?
Basler: Ich bin das Thema leid. Seit Tagen dreht sich alles nur noch um Thomas Müller. Vincent Kompany hat sich so entschieden und ich denke, dass Müller kein Spieler mehr in großen Spielen für über 60 bis 70 Minuten ist. Es war richtig, ihn zunächst auf die Bank zu setzen und dann für den Schluss zu bringen. So weckt man nochmal das Publikum. Er schießt sogar das Tor, die Arena brennt, die Stimmung war da. Die Kompany-Aufstellung muss man respektieren, er sieht die Spieler jeden Tag. Für mich war es gerechtfertigt, zumal Müller in den vergangenen Wochen auch nie mehr als nur paar Minuten gespielt hat.
ran: War das Tor nicht vielleicht doch nochmal ein Argument, dass ein neuer Vertrag für Müller richtig gewesen wäre?
Basler: Nein, für mich nicht. Den Ball hätte ich mit 56 Jahren auch noch reingeschossen. Was war da so schwierig dran? Er steht einen Meter vor dem Tor. Den kann auch Thomas Müller nicht vorbeischießen. Ich finde es richtig, dass man nicht mehr mit ihm plant. Er hat in den letzten Monaten kaum eine Rolle gespielt. Irgendwann ist jede Zeit mal abgelaufen. Auch bei einem Thomas Müller.