rüdiger-Ausraster im Pokalfinale
Real Madrid: Antonio Rüdiger ist als DFB-Vize-Kapitän untragbar! Julian Nagelsmann muss handeln - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 27.04.2025
- 14:06 Uhr
- Dominik Hager
Antonio Rüdiger schlägt im spanischen Pokalfinale gegen Barca zum wiederholten Male über die Stränge und sorgt für einen echten Skandal. Der 32-Jährige ist mit diesem Verhalten als Vize-Kapitän der Nationalmannschaft untragbar. Ein Kommentar.
von Dominik Hager
Was ist eigentlich mit Antonio Rüdiger los? Der Abwehr-Star hatte schon in der Vergangenheit häufiger Probleme, seine Emotionen, seine Leidenschaft und seinen ungeheuer großen Siegeswillen richtig zu kanalisieren.
Der 32-Jährige war schon immer ein Typ, der aneckt und auf dem Spielfeld an der Grenze des Erlaubten - oder auch mal darüber hinaus - agiert. Ein harter Knochen eben, der gerne mal austeilt und den man als Gegenspieler fürchtet.
Was sich der Innenverteidiger von Real Madrid aber aktuell leistet, dürfte aber auch für seine Kollegen und Fans nicht mehr zu tollerieren sein. Rüdiger wandelt nicht mehr an der Grenze, sondern überschreitet diese immer wieder um Längen.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag gingen erschreckenden Bilder um die Welt, wie er im Rahmen des spanischen Pokalfinals gegen den FC Barcelona (2:3 n.V.) völlig die Beherrschung über sich und sein Handeln verlor.
Seiner Vorbildfunktion als Nationalspieler wie auch als der deutscher Vize-Kapitän wird Rüdiger mit seinem inakzeptablen Verhalten in keiner Weise mehr gerecht.
Das Wichtigste in Kürze
Rüdiger flippt völlig aus - und entschuldigt sich
Der bereits ausgewechselte Routinier warf in der Verlängerung mit einem Eispack in Richtung Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea, beleidigte diesen auf übelste Art und Weise und musste von mehreren Personen zurückgehalten werden, um sich und seiner Umgebung nicht noch mehr Schaden zuzuführen.
Für die Aktion könnten nun eine Strafe von bis zu zwölf Spielen drohen, die auch im Liga-Enspurt gelten würde.
Besonders schlimm ist in diesem Zusammenhang, dass der Referee schon vor dem Finale angesichts von zweifelhaften Attacken von Real-Seite unter Tränen den großen Druck beklagte.
Mit einem Tag Verspätung scheint auch Rüdiger erkannt zu haben, was für einen kapitalen Aussetzer er sich geleistet hat und entschuldigte sich via "X" für sein indiskutables Verhalten.
Damit hat der Innenverteidiger zwar das Mindestmaß an Anstand an den Tag gelegt, jedoch sind es eben zwei Paar Stiefel, eine Entschuldigung auszusprechen und sein Handeln entsprechend anzupassen.
Mit seinen 32 Jahren müsste Rüdiger längst aus Fehlern aus der Vergangenheit gelernt haben und sein Verhalten anpassen. Genau das Gegenteil ist aber offenbar der Fall.
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Rüdiger muss Konsequenzen erfahren: Reagiert Nagelsmann?
Eine einfache Entschuldigung reicht einfach nicht mehr aus. Rüdiger muss für sein Verhalten härtere Konsequenzen erfahren - auch im DFB-Team. Als Vize-Kapitän ist der Abwehrspieler inzwischen untragbar.
Ein solcher sollte auf und neben dem Platz - vor allem für Kinder - ein Vorbild sein, anderen mit Respekt begegnen und seine Emotionen kontrollieren können. Es ist ein fatales Zeichen, wenn der Nachwuchs dann sieht, wie eines ihrer Idole den Schiedsrichter wüst beschimpft und sogar mit einem Gegenstand in seine Richtung wirft.
VIDEO: Clasico-Highlights: Rüdiger außer Kontrolle! Real verliert Pokalfinale
Konsequent wäre es auch, wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann Rüdiger einen Denkzettel verpasst und ihn kurzerhand für das Final-Four-Turnier der Nations League außen vor lässt. Selbst wenn dieser sportlich fast nicht zu ersetzen ist, gibt es Werte, die eben wichtiger sind.
Kopf-ab-Geste: Rüdiger eckt immer wieder an
Klar ist: Fehler passieren, sind menschlich und es ist wichtig, diese auch mal verzeihen zu können. Das gilt auch für deutsche Nationalspieler. Bei Rüdiger ist es aber vor allem die Häufung von Aussetzern, die so bedenklich stimmt.
Erst vor rund eineinhalb Monaten sorgte der Real-Star nach dem siegreichen Elfmeterschießen gegen Atletico Madrid mit der Kopf-ab-Geste für einen Eklat und provozierte die gegnerischen Fans.
Auch im vergangenen Jahr sorgte Rüdiger immer wieder für kontroverse Diskussionen. Nach dem EM-Spiel gegen Dänemark (2:0) sprach er beispielsweise davon, dass man die Dänen schneller hätte "töten" müssen. Im Rahmen der letzten großen Turnieren geriet der Abwehr-Star zudem mit seinen eigenen Kollegen Joshua Kimmich und Niclas Füllkrug heftiger aneinander.
Rüdiger muss seine Emotionen in den Griff bekommen
Da stellt sich schon die Frage, ob ein Typ wie Rüdiger einem Team mehr schadet als hilft. Zu betonen ist aber auch, dass der Defensiv-Star grundsätzlich auch gute Charaktereigenschaften hat. Rüdiger kämpft entschlossen gegen Rassismus, leitet und engagiert sich in zahlreichen Hilfsprojekten und macht großzügige Spenden.
Man muss auch bedenken, dass sich der Real-Star auch selbst schon schlimme rassistische Beleidigungen anhören musste und auch in Bezug auf seinen Glauben teilweise unfair behandelt wurde. Dies kann allerdings nicht als Ausrede für alles gelten.
Rüdiger scheint ein Typ zu sein, der das Herz am rechten Fleck hat, jedoch zu oft von seinen Emotionen fehlgeleitet wird. Hierbei ist der DFB-Star aber vor allem selbst gefragt, seine Probleme in den Griff zu bekommen. So wie es aktuell läuft, kann es einfach nicht weitergehen.
Zeit zum Nachdenken dürfte Rüdiger angesichts der drohenden Sperre definitiv haben. Möge er sie hoffentlich sinnvoll nutzen.