Wm 2026
DFB: Andreas Rettig sieht Vergabe des "Friedenspreises" durch die FIFA kritisch
- Aktualisiert: 08.12.2025
- 05:31 Uhr
- SID
Im Rahmen der WM-Auslosung vergibt die FIFA den neuen Friedenspreis an US-Präsident Donald Trump. Das ruft auch Kritik aus dem DFB hervor.
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig sieht die Vergabe eines sogenannten Friedenspreises durch den Weltverband FIFA kritisch.
"Ich persönlich finde Fußball-Veranstaltungen generell nicht unbedingt dafür geeignet, solche Preise zu verleihen", sagte der 62-Jährige dem kicker, nachdem FIFA-Chef Gianni Infantino dem US-Präsidenten Donald Trump den neu geschaffenen Preis bei der WM-Auslosung überreicht hatte.
Alle, die mit dem Fußball zu tun hätten, neigten "manchmal dazu, ihn etwas zu überhöhen", sagte Rettig nach der Veranstaltung am Freitagabend in Washington: "Aber Veränderungen in solchen Themen wie Frieden können und müssen Zivilgesellschaften und Politik herbeiführen und nicht der Fußball."
Der DFB-Funktionär ergänzte, dass der Fußball und vor allem eine WM bereits "eine starke Botschaft" transportierten, da "junge Sportler" und "Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen" zusammenkämen.
FIFA: "Zentrale" Fehler der WM 2022 sollen sich nicht wiederholen
Die FIFA hatte den Friedenspreis erst vor einem Monat ins Leben gerufen. Trump sprach von einer der "größten Ehren meines Lebens". Infantino hatte den US-Präsidenten zuvor schon vergeblich für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Trumps Kritiker und Menschenrechtsgruppen wiederum monierten, der US-Präsident habe keinen Preis verdient.
Laut Rettig sollte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den "zentralen Fehler" des Turniers in Katar angesichts der drohenden Diskussionen rund um die Situation im Hauptgastgeberland USA nicht wiederholen. "Ich habe die WM 2022 ja nur von der Seitenlinie aus mitbekommen, aber damals hat man das von Ihnen beschriebene Thema in die Kabine gelassen", sagte er mit Blick auf die gesellschaftlichen Debatten rund um das Turnier.
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Der DFB wolle "Spielern oder Mitarbeitern nicht vorgeben, ob oder wie sie sich zu einem gesellschaftspolitischen Thema zu äußern haben". Dies bedeute jedoch nicht, "dass wir als Verband in sportpolitischen Themen oder zu Haltungsfragen keine Meinung haben", sagte Rettig: "Nur: Die müssen nicht diejenigen öffentlich äußern, die am Ende auch noch 90 oder mehr Minuten auf den Platz bringen sollen."