Nations League
DFB-Team: Julian Nagelsmann hat (noch) ein Torwart-Problem - Kommentar
- Aktualisiert: 18.03.2025
- 22:20 Uhr
- Tobias Hlusiak
Die deutsche Nationalmannschaft kämpft im Duell mit Italien ersatzgeschwächt um den Einzug ins Final Four der Nations League. Auch im Tor muss improvisiert werden. Auf lange Sicht aber dürfte sich der Rauch verziehen. Ein Kommentar.
Von Tobias Hlusiak
Alexander Nübel, Oliver Baumann, Stefan Ortega Moreno.
Das deutsche Torhüter-Aufgebot wirkte in der langen Geschichte des DFB schonmal glamouröser. Gerade, wenn es in die großen Duelle mit Rivalen ging, wie nun gegen Italien in der Nations League.
Nun sind die drei genannten Nationalspieler allesamt mitnichten schlechte Keeper. Für Angst und Schrecken sorgen sie international aber nicht unbedingt. Sie sind eben (noch) keine Neuers, Kahns, Lehmanns oder Köpkes - oder werden es wohl nie werden.
Und genau hier liegt das Problem. Auf der Torhüter-Position hat der DFB derzeit kein Aushängeschild. Jedenfalls keines, das verfügbar wäre.
Die Entscheidung für einen Stammkeeper ist da an sich schon problematisch.
DFB: Hoffnung auf ter-Stegen-Rückkehr
Trotzdem legte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann vor den beiden Spielen gegen die Squadra Azzurra auf einen Torhüter fest: Oliver Baumann. Eine Übergangs-Eins sozusagen, bis in absehbarer Zeit Marc-Andre ter Stegen zurück ist.
Der Kapitän des FC Barcelona ist die Ausnahme von der eben beschriebenen Regel. Hätte er sich nicht schwer verletzt, würden Qualitäts-Diskussionen wohl gar nicht geführt werden.
Das Wichtigste zum DFB
Der 42-malige Nationalspieler ist nach dem Abschied von Manuel Neuer mit seinen 32 Jahren das Bindeglied hin zur neuen Torhütergeneration, die vielversprechend daherkommt.
Wenn er - wie spanische Medien behaupten - im Laufe des April auf den Platz zurückkehrt, möglichst schnell wieder zu gewohnter Form findet und fit bleibt, beruhigt das nicht nur die Nerven seines Klub-Trainers Hansi Flick, sondern auch die Torwart-Diskussion hierzulande.
Im Schatten ter Stegens könnten sich dann seine potenziellen Nachfolger in Stellung bringen.
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Der Kampf um die Nummer Zwei
Nübel (28) wäre auch dann einer von ihnen. Baumann, der schon 33 ist, eher nicht. Auch Ortega Moreno - im gleichen Alter wie ter Stegen - müsste sich im kommenden Sommer dringend von der Bank Manchester Citys emanzipieren, um noch nachhaltig eingreifen zu können.
Und dann sind da noch die, die in der Bundesliga gerade mächtig auf sich aufmerksam machen. Allesamt junge deutsche Torhüter, die nach der WM 2026 bereit sein dürften für größere Aufgaben.
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U21-Keeper Noah Atubolu ist gerade Rekordhalter in Sachen gegentorfreie Minuten beim SC Freiburg geworden. Gleiches gelang Finn Dahmen in Augsburg.
Und Jonas Urbig steht derzeit sogar beim großen FC Bayern München zwischen den Pfosten. Zwar nicht ganz fehlerfrei, aber immerhin. Der 21-Jährige gilt gemeinhin als größtes deutsches Talent auf der Eins.
Die Situation im DFB-Tor ist also nur bei ganz aktueller Betrachtung problematisch. Schon der Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass das Aufgebot schon bald wieder glamouröser daherkommen dürfte.