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Trotz Gewitter und Hagel: Bayer zieht in zweite Pokalrunde ein
Schwieriger Neustart ohne Xabi Alonso: Im ersten Pflichtspiel seit dem Abgang des Startrainers hat Bayer Leverkusen die Aufgabe in der ersten Runde des DFB-Pokals trotz knapp 45 Minuten Gewitter-Unterbrechung erst in der Schlussphase souverän gelöst. Der komplett umgekrempelte Doublegewinner von 2024 setzte sich beim Regionalligisten Sonnenhof Großaspach nach anfänglichen Problemen mit 4:0 (1:0) durch - und bescherte Erik ten Hag ein gelungenes Debüt auf der Bayer-Bank.
"Natürlich braucht es Zeit", sagte Sportchef Simon Rolfes bei Sky: "Man merkt, dass noch nicht alle Abläufe funktionieren." Trotz schwieriger Anfangsphase war der Ex-Profi zufrieden: "Wir haben am Ende souverän und auch verdient gewonnen. Es gab Phasen, in denen wir zu viel Druck bekommen haben, aber wir haben es insgesamt gut gemacht."
Nachdem Schiedsrichter Michael Bacher beide Mannschaften nach gut einer Viertelstunde wegen Gewitters samt Hagel und starkem Regen in die Kabinen geschickt hatte, erzielte Patrik Schick in der 32. Minute die Führung für die Leverkusener, Arthur erhöhte mit Anbruch der Schlussphase (74.), zudem trafen Christian Kofane (84.) und Alejandro Grimaldo (87., Foulelfmeter). Ein Spielabbruch habe nicht gedroht, sagte Bacher: "Es war absehbar, dass wir zeitnah weiterspielen können."
Damit meisterte die Werkself wie auch in den vergangenen beiden Jahren die erste Pokalrunde. Der Außenseiter beendete die Partie mit acht Feldspielern, nachdem Kapitän Volkan Celiktas Gelb-Rot (67.) und Mert Tasdelen Rot (82.) gesehen hatten.
Nach dem gewaltigen Kader-Umbruch und Abgängen von Stützen wie Florian Wirtz und Jonathan Tah bot ten Hag drei Neuzugänge in der Startelf auf: Im Tor begann die neue Nummer eins Mark Flekken, in der Dreierkette Jarell Quansah sowie in der Offensive der 19-jährige Ibrahim Maza. Für den angeschlagenen Alejandro Grimaldo reichte es nicht für die Anfangsformation, aber zumindest für einen Platz auf der Bank.
Bayer dominierte die Partie von Beginn an, wurde dann aber von dem Unwetter über der 8000-Einwohner-Gemeinde in Baden-Württemberg gestoppt. Die Gastgeber ließen sich von der Unterbrechung nicht beeindrucken, verteidigten aggressiv, setzten wie bei der Chance durch Fabian Eisele (23.) Nadelstiche - und mussten dann doch die kalte Dusche hinnehmen, als Schick Leverkusen nach einer Flanke von Amine Adli in Führung brachte.
Großaspach präsentierte sich dennoch weiter gefährlich und hatte durch Celiktas die Großchance zum Ausgleich (39.). Auf der Gegenseite verhinderte Keeper Maximilian Reule einen zwei-Tore-Rückstand zur Pause, indem er einen Kopfball von Quansah glänzend entschärfte (42.). Wirklich souverän agierte Leverkusen aber auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht, Großaspach setzte sich zeitweise gar in der Bayer-Hälfte und forderte Keeper Flekken mehrfach.
Der Vizemeister der zurückliegenden Bundesliga-Saison hingegen konnte seine Verunsicherung auch mit zunehmender Spieldauer nicht ablegen, Großchancen blieben für Bayer nach der Pause zunächst gänzlich aus. Doch Großaspach tat dem wankenden Topteam einen Gefallen, Celiktas sah die Gelb-Rote Karte. In Überzahl drängte Leverkusen nun auf das zweite Tor, das schließlich Arthur gelang.