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Europameisterschaft in der Schweiz

Frauen-EM 2025 - Schiedsrichter-Experte Urs Meier stellt klar: Deutschlands Siegtor gegen Dänemark hätte nicht zählen dürfen

  • Aktualisiert: 09.07.2025
  • 15:31 Uhr
  • Mike Stiefelhagen

Bei der Frauen-EM gewinnt Deutschland gegen Dänemark mit 2:1. Der Siegtreffer ist kontrovers. Hätte das Tor abgepfiffen werden müssen? Schiedsrichter-Experte Urs Meier bewertet die Szene.

von Mike Stiefelhagen

Im zweiten Gruppenspiel der Frauen-EM gewinnt Deutschland gegen Dänemark 2:1. Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand drehen die deutschen Frauen das Spiel. Jedoch bleibt der Siegtreffer kontrovers.

Spielerinnen der dänischen Nationalmannschaft werfen der Schiedsrichterin Catarina Ferreira Campos ein verantwortungsloses Verhalten vor. Beim Spielstand von 1:1 versuchte Verteidigerin Emma Faerge, den Ball mit einem weiten Schlag aus der Gefahrenzone zu befördern. Dabei traf sie jedoch unglücklich ihre Teamkollegin Emma Snerle, die nur wenige Meter entfernt stand, im Gesicht. Snerle ging daraufhin zu Boden, während der Ball bei Jule Brand landete.

Die deutsche Angreiferin reagierte schnell, spielte den Ball zu Lea Schüller, die mühelos zum 2:1 für Deutschland einschob und damit den späteren Endstand herstellte.

Im Interview mit ran nimmt Schiedsrichter-Legende Urs Meier die Situation noch einmal genau unter die Lupe und bewertet generell die Leistungen der Schiedsrichterinnen bei der bisherigen EM.

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Das Wichtigste in Kürze

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Frauen-EM - Urs Meier: Tor hätte nicht zählen dürfen

Urs Meier über…

… die dänische Kopfverletzung vor dem 2:1-Siegtor der Deutschen: "Die Schiedsrichterin muss zwingend das Spiel unterbrechen. Da gibt es kein Abwarten oder Zögern. Bei Kopftreffern und Kopfverletzungen ist eine Unterbrechung des Spiels zwingend."

… warum die Schiedsrichterin nicht abgepfiffen hat: "Ganz einfach. Sie hat es eindeutig nicht gesehen. Gedanklich war sie bereits irgendwo in einer anderen Situation. Sie hat sich schon nach vorne orientiert und um 360 Grad gedreht, das war schon fast ein Tanz. Das war nicht gut. Ich habe mehrere Szenen von ihr gesehen, in denen man merkte, dass ihr die Spielübersicht fehlt. Daran muss sie arbeiten."

… die Qualität der EM-Schiedsrichterinnen: "Da gibt es große Unterschiede. Wir haben bislang sehr, sehr gute Spielleitungen erfahren, aber haben auch Schiedsrichterinnen gesehen, die für dieses Niveau zu wenig Erfahrung haben. Das haben wir aber auch schon bei anderen großen Turnieren im Männerbereich erlebt."

… den Grund der schwankenden Leistungen: "Das hat immer etwas mit der Ausbildung im eigenen Land zu tun und wo man eingesetzt wird. Sie sind nicht per se gleich schlechter. Aber wenn ihnen die Erfahrung eben auf diesem Niveau fehlt und sie zu wenig Spiele haben, dann zeigt sich das bei großen Turnieren wie einer Europameisterschaft. Hier ist der Druck größer, es gibt viel mehr Zuschauer, es geht um einiges. Da muss mehr mit den Schiedsrichterinnen gearbeitet werden. Aber das gibt es bei den Männern eben auch. Da sind auch teils große Unterschiede zwischen den einzelnen Ausbildungen und dem Level der Erfahrung. Große Turniere wie die Champions League, die Olympischen Spiele oder eine Weltmeisterschaft decken da dann die wahre Qualität und Vorbereitung auf."

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