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Frauen-EM 2025: "Erfundener Elfmeter"? England vs. Italien wird zum Last-Minute-Drama

  • Aktualisiert: 23.07.2025
  • 10:06 Uhr
  • SID / ran.de

England steht im Finale der Frauen-EM. Die "Lionesses" setzen sich nach Verlängerung gegen Italien durch. Der entscheidende Strafstoß für England sorgt für Diskussionen und Frust.

Cristiana Girelli kämpfte auch im TV-Interview immer noch mit den Tränen, nach dem Last-Minute-K.o. von Genf hing lange eine dunkle Wolke über den Köpfen der italienischen Fußballerinnen.

Während in der Heimat die Diskussionen über den so späten wie entscheidenden Elfmeterpfiff für England Fahrt aufnahmen, versuchte Italiens Starspielerin, einen Lichtblick in all dem Schatten zu finden.

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"Ich denke, ich habe einige schöne Abende erlebt, die schönsten meiner Karriere", sagte Girelli bei "Sky" nach dem 1:2 (1:1, 1:0) nach Verlängerung im Halbfinale der Europameisterschaft gegen den englischen Titelverteidiger.

Es sei "eine unglaubliche Reise gewesen", so die 35-Jährige, die trotzig anfügte: "Was uns am meisten bleibt, ist das, auch die Ergebnisse, aber das nimmt uns keiner weg, nicht einmal ein Elfmeter in der 120. Minute."

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Berger freut sich auf das Viertelfinale

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Anpfiff ist am Mittwoch um 21 Uhr

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England vs. Italien: Elfmeter sorgt für Ärger bei den Itallienerinnen

Der Siegtreffer von Chloe Kelly (119.) per Elfmeternachschuss hatte Italien kurz vor Ende der Verlängerung aus den Träumen gerissen.
Die Entstehung erzürnte anschließend die Gemüter. "Italien, ein grausamer Streich: Fast gelingt ihnen ein Kunststück, dann wird ihnen ein zweifelhafter Elfmeter zum Verhängnis - England im Endspiel", schrieb die "Gazetta dello Sport".

Und die "Tuttosport" titelte: "Pech und ein erfundener Elfmeter eliminieren Italien."

Bei einer Flanke hatten sich im Strafraum Italiens Emma Severini und Englands Beth Mead ein umkämpftes Duell geliefert, beide Spielerinnen suchten dabei Körperkontakt.

Als sie hinfielen, pfiff Schiedsrichterin Ivana Martincic Elfmeter für England. Trainer Andrea Soncin gab sich im "ZDF" kritisch: "War es eine strenge Auslegung? Ich frage mich jedenfalls, ob sie ihn auf der anderen Seite gegeben hätten."

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Deutlicher wurden seine Spielerinnen. "Ich spreche nicht gerne über Schiedsrichterentscheidungen, aber ich hatte gehofft, dass sie die Szene mit dem Strafstoß von Severini mit dem VAR überprüfen würden", sagte die Italienerin Elena Linari.

Es gab allerdings auch Zuspruch für die Schiedsrichterin. Für "ZDF"-Expertin Kathrin Lehmann blieb der Unparteiischen gar keine andere Wahl. Das Zweikampfverhalten der Italienerin sei "einfach dumm" gewesen. "Das muss man einfach so sagen. Natürlich nimmt das Mead dankend an."

Frauen-EM: England bejubelt späte Treffer

Umso größer war der Jubel bei den Siegerinnen. "Unglaublich, dieses Team verdient es aber auch", sagte Kelly, die erst im Nachschuss ihres Versuchs vom Punkt traf: "Das Team zeigt mal wieder Widerstandsfähigkeit."

Barbara Bonansea ließ den Außenseiter Italien mit ihrem Treffer (33.) lange vom dritten Endspieleinzug nach 1993 und 1997 träumen.

Der Last-Minute-Ausgleich von Michelle Agyemang (90.+6) brachte England doch noch in die Verlängerung, in der die besseren Nerven und der Siegtreffer von Kelly (119.) den Ausschlag gaben. Kelly hatte schon 2022 im Endspiel gegen Deutschland das entscheidende Tor erzielt.

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Drittes Endspiel in Folge für den Titelverteidiger

Damit peilen die Engländerinnen nach den Endspielteilnahmen 1984 und 2009 sowie dem Titel 2022 erneut den großen Coup an.

Ob es wie vor drei Jahren gegen die DFB-Auswahl oder wie vor zwei Jahren im WM-Finale gegen Spanien geht, entscheidet sich am Mittwochabend (21:00 Uhr im kostenlosen Livestream auf Joyn).

Den Italienerinnen, bleibt der Rückblick auf ein unheimlich starkes Turnier, in dem sie die Erwartungen klar übertrafen. "Die Tatsache, dass wir nur eine Minute vom Finale entfernt waren, kann uns Mut machen", sagte Soncin.

Das Team England war leicht favorisiert in die Partie gegangen. Trainerin Sarina Wiegman konnte auf Kapitänin Leah Williamson setzen, die beim Viertelfinale-Krimi gegen Schweden in der Verlängerung eine Knöchelverletzung erlitten hatte.

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Frauen-EM: England ohne Berger-Verlobte Carter in der Startelf

Jess Carter, die Verlobte der deutschen Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger, fehlte dagegen in der ersten Elf. Carter hatte sich zuletzt offen gegen rassistische Attacken im Turnierverlauf gewehrt und viel Unterstützung erhalten. Als Zeichen der Solidarität standen die Ersatzspielerinnen bis zum Anpfiff Arm in Arm am Spielfeldrand.

Von der Bank aus sahen sie danach einen engagierten Start ihrer Mannschaft. Die Engländerinnen setzten sich zu Beginn in der gegnerischen Hälfte fest. Auch Girelli, die spätestens seit dem Viertelfinal-Coup gegen Norwegen mit ihrem Doppelpack zum Gesicht ihrer Mannschaft geworden war, half in der Defensive mit.

England kam wütend aus der Kabine und mehrfach in gute Abschlusspositionen - zunächst ohne Erfolg. Italien beschränkte sich weitgehend aufs Verteidigen und hielt die Null bis in die Schlussphase. Emma Severini (88.) verpasste aus kurzer Distanz die Entscheidung, dann kam England zurück. Agyemang (116.) traf die Latte - dann wurde es dramatisch.

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