Desaster am Deadline Day
SSC Neapel: Wechsel von Victor Osimhen geplatzt - Star-Stürmer darf nicht in Serie A spielen
- Veröffentlicht: 31.08.2024
- 16:39 Uhr
- Franziska Wendler
Der Deadline Day in den großen Ligen endet ohne einen Transfer von Napoli-Stürmer Victor Osimhen. Damit befindet sich der Star-Stürmer in einer Sackgasse.
Transferperiode für Transferperiode stellen sich Fußball-Fans am Deadline Day die immer selben Fragen. Welche Spieler wechseln auf den letzten Drücker? Kommt es am letzten Tag noch zu einem spektakulären Transfer?
Am Deadline Day des Sommer-Transferfensters 2024 kam es vor allem zu einem spektakulären Nicht-Transfer. Hauptdarsteller dabei: Napoli-Star Victor Osimhen. Noch vor einem Jahr wurde der nigerianische Stürmer heiß beim FC Bayern München gehandelt, nun steckt der 25-Jährige in einer kompletten Sackgasse.
So ist der Angreifer auch am 31. August noch bei der SSC Neapel unter Vertrag. Ein Umstand, von dem keine der beiden Parteien auch nur im Entferntesten ausgegangen sein dürfte. Denn eigentlich sah alles nach einem Wechsel aus.
Mit dem FC Chelsea und dem saudi-arabischen Klub Al-Ahli, bei dem der Deutsche Matthias Jaissle als Trainer fungiert, boten sich für Osimhen zwei konkrete Optionen. Zumindest nach England kann sein Weg nun nicht mehr führen.
Das Wichtigste in Kürze
Ursprünglich soll der Star-Stürmer laut italienischen Medienberichten einen Wechsel in die Premier League bevorzugt haben. Das Problem: Die neuen Eigentümer der Blues sind bemüht, das Gehaltsniveau im Klub kontinuierlich und konsequent zu senken – sehr zum Missfallen von Osimhen.
Verhandlungen mit Chelsea und Al-Ahli ohne Ergebnis
In der Folge wurde ein Wechsel in die Wüste mehr und mehr wahrscheinlich – und es wurde sogar konkret. So gab es noch am Deadline Day Berichte, der Offensivspieler hätte sich mit Al-Ahli geeinigt. 40 Millionen Euro pro Saison, dazu eine Ausstiegklausel für Europa waren im Gespräch. Zusätzlich eine Ablöse in Höhe von rund 70 Millionen Euro.
Doch genau an dieser Stelle trat wohl das entscheidende Problem auf. Im Dezember 2023 hatte Osimhen seinen Kontrakt in Neapel bis 2026 verlängert, eine Ausstiegsklausel in Höhe von 130 Millionen Euro inklusive.
Die Verantwortlichen beim Serie-A-Klub sollen sich zuletzt bereits damit abgefunden haben, dass sie die festgelegte Ausstiegsklausel nicht erhalten werden. Dennoch sollen sie übereinstimmenden Medienberichten zufolge bei Al-Ahli um eine kleine Erhöhung der Ablösezahlung gebeten haben. Konkret ging es wohl um fünf Millionen Euro. Doch diese im Verhältnis geringfügige Erhöhung brachte den Deal wohl zum Platzen.
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Osimhen rechnete mit einem Transfer
So war der Saudi-Klub nicht bereit, mehr Geld zu bezahlen, stieg stattdessen aus den Verhandlungen aus und verpflichtete für 50 Millionen Euro den britischen Nationalstürmer Ivan Toney vom FC Brentford.
Die Folgen sind nun mehr als nur unangenehm. In der Hoffnung und Annahme eines Wechsels beteiligte sich der Stürmer kaum an der Saisonvorbereitung, trainierte stattdessen individuell und blieb ohne Testspiel-Einsatz. Wenig überraschend hat Napoli-Cheftrainer Antonio Conte nun keine Verwendung für den aber immer noch bis 2026 gebundenen Star-Spieler, der mit 26 Liga-Toren entscheidenden Anteil an der Meisterschaft vor einem Jahr hatte.
Mehr als nur offensichtlich wurde das Dilemma an diesem Samstag. So gehört der 25-Jährige nicht zum Kader, den Neapel für die Serie-A-Saison gemeldet hat. Dazu hat er auch keine Rückennummer mehr. Seine bisherige Rückennummer 9 trägt nun der vom FC Chelsea gekommene Mittelstürmer Romelu Lukaku.
Was also tun?
Wechsel nach Saudi-Arabien als letzte Option?
Der durch die geplatzten Wechsel eingetretene Zustand ist in dieser Form für keine der beiden Parteien tragbar. Der Klub rechnete eigentlich mit satten Transfereinnahmen, steht durch den geplatzten Transfer nun aber mit einem deutlichen Minus da.
Zudem dürften die Neapolitaner den Nigerianer kaum noch zwei Jahre ohne Gegenleistung teuer bezahlen wollen. Und auch Osimhen dürfte mit Mitte 20 keinerlei Interesse daran haben, sich nicht fußballerisch beweisen zu können und ein Dasein auf der Tribüne zu fristen.
Weil das Transferfenster in Europas Top-Ligen aber ja bekanntlich geschlossen hat, kommt als einzige Lösung nur noch ein Wechsel in eine Liga in Frage, die noch Transfers tätigen kann. Dazu gehört auch die bereits erwähnte saudi-arabische Pro League.
Der Haken: Neapel und Osimhen müssen einen Klub finden, der die hohen finanziellen Forderungen erfüllen kann. Kein einfaches Unterfangen.